Was ist das Problem bei Randfehlern?

  • Hallo,


    ich frage mich (und Euch), warum die "Randfehler" so sehr stark verpönt sind und den Sammlerwert offenbar extrem beeinflussen.
    Klar, wenn man einen Materialverlust befürchten muss durch eine Prüfkerbe oder so, aber wenn ein vorzügliches Stück eine kleine Delle am Rand hat, finde ICH das sehr viel weniger "schlimm", als wenn die ganze Münze zu schön-sehr schön abgegrabbelt ist.
    Während für diese immer noch ordentliche Preise gezahlt werden, scheinen mir Randfehler nur mit spitzen Fingern angefasst zu werden. Oder sehe ich das übertrieben?
    Vermutlich ist es auch unterschiedlich bei historischen/Bullion/mod. Numismatik, also Wilhelm/Krüger/LunarPanda, oder?
    Welchen Abschlag würdet Ihr jeweils etwa akzeptieren/erwarten?


    Vielleicht ne blöde Frage, habe aber per Suche nicht allzuviel gefunden dazu. Bisher habe ich von den angedellten/eingekerbten Stücken halt die Finger gelassen, aber vielleicht war das ja falsch... ;)


    Danke und Grüße,
    Goldkatze

    Albanien Belgien Bulgarien Dänisch-Westindien Finnland Frankreich Griechenland Italien Jugoslawien Liechtenstein Luxemburg Monaco Österreich Polen Rumänien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Spanien Tunesien Ungarn Vatikan Westphalen

  • wer in den rohstoff gold investiert, dem kommt es auf die mege des rohstoffs an, nicht auf die glitzernde oberfläche. wer also abgeschrubbelte bullion-müzen hat: her damit!

    Erfolgreich gehandelt u.a. mit smp, Flo, ertz78, foxl60, samba, ziemer, mütze, silberbuggy, EM-Hamster

  • [

    Zitat

    Das würde mich auch interressieren, da ich aus purer Blödheit ne 1/10 Unze Philharmoniker von der Waage auf den Fussboden fallen lassen habe und die daher ne kleine Delle am Rand hat..


    Bei `ner zehntel Unze könntest Du von mir aus mit dem Panzer drüberfahren - es wär mich sch... egal :D Du ärgerst Dich doch nicht ernsthaft über den "Wertverlust" von 5 - 10 Euro, oder ? [smilie_happy]


    Was mich aber etwas wundert - bei der geringen Dicke der Philharmoniker und einem Gewicht von etwas über 3 Gramm sollte das Ding doch eigentlich sanft zu Boden schweben ohne einen Randschaden zu erleiden. Nur bei Durchzug muss man aufpassen - sonst ist sie weg :D

  • hatte 40 Stück Hindenburg (5 RM) ausversehen vergessen nach Kauf aus der Jackentasche zu nehmen, wasche die Jacke in der Maschine und wunderte mich irgendwann über die Geräusche, die die Maschine von sich gegeben hatte. Als ich die Münzen entnahm sahen sie aus wie leicht gesandstrahlt (unter einer 10fach Lupe eine Katastrophe) ... Ist eben passiert und nicht zu ändern!

  • hatte 40 Stück Hindenburg (5 RM) ausversehen vergessen nach Kauf aus der Jackentasche zu nehmen, wasche die Jacke in der Maschine und wunderte mich irgendwann über die Geräusche, die die Maschine von sich gegeben hatte. Als ich die Münzen entnahm sahen sie aus wie leicht gesandstrahlt (unter einer 10fach Lupe eine Katastrophe) ... Ist eben passiert und nicht zu ändern!


    Das nennt man dann wohl HARTGELDWÄSCHE [smilie_happy]


    Schade um die Münzen, aber Silber bleibts trotzdem noch, evtl mal mit dest. Wasser ultaschallreinigen und Silberbad probieren, vielleicht hilfts was.

    „Wenn kein Mensch mehr die Wahrheit suchen und verbreiten wird, dann verkommt alles Bestehende auf der Erde, denn nur in der Wahrheit sind Gerechtigkeit, Frieden und Leben!“ Friedrich von Schiller

  • Hallo, ich bin's nochmal ;)


    Ich möchte nochmal auf die Ausgangsfrage zurückkommen, warum gerade eine Beschädigung am Rand als schwerwiegend gilt. Allgemeiner Abrieb oder Kratzer auf den Flächen scheinen mir als weniger gravierend angesehen zu werden.


    Warum??


    Gruß,
    Goldkatze

    Albanien Belgien Bulgarien Dänisch-Westindien Finnland Frankreich Griechenland Italien Jugoslawien Liechtenstein Luxemburg Monaco Österreich Polen Rumänien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Spanien Tunesien Ungarn Vatikan Westphalen

  • warum gerade eine Beschädigung am Rand als schwerwiegend gilt.

    Erstmal weil eine angeknabberte, sprich beschädigte Münze räudig und unästhetisch aussieht...
    Gewissermaßen ist die Münze in ihrer (runden) Integrität bzw. in ihrer Substanz beschädigt... kleine Kratzerchen, Grabbel- und Griffelspuren kommen eben im normalen Lebenszyklus einer Münze üblicherweise dazu, wie Falten im Gesicht - aber der Rand wird ja üblicherweise nicht mehr abgefeilt wie in früheren finsteren Zeiten, wie auch ein Mensch in der Regel nicht mit einem Loch im Kopf rumläuft...

  • Zitat von appendix

    Bei `ner zehntel Unze könntest Du von mir aus mit dem Panzer drüberfahren - es wär mich sch... egal :D Du ärgerst Dich doch nicht ernsthaft über den "Wertverlust" von 5 - 10 Euro, oder ? [smilie_happy]


    Was mich aber etwas wundert - bei der geringen Dicke der Philharmoniker und einem Gewicht von etwas über 3 Gramm sollte das Ding doch eigentlich sanft zu Boden schweben ohne einen Randschaden zu erleiden. Nur bei Durchzug muss man aufpassen - sonst ist sie weg


    Ich ärger mich nicht über den Wertverlust, sondern über meine Blödheit.
    Du würdest Dich wundern wie zügig so ein Teilchen gen Boden eilt.. und dann der hell klingende Ton.. auch Wind macht denen nix aus..
    aber hast schon recht.. ich werde auch nur noch min. 1/4 Unzen anlegen da diese 1/10 wirklich zu klein sind und daher unhandlich.

  • Ich ärger mich nicht über den Wertverlust, sondern über meine Blödheit.
    Du würdest Dich wundern wie zügig so ein Teilchen gen Boden eilt.. und dann der hell klingende Ton.. auch Wind macht denen nix aus..
    aber hast schon recht.. ich werde auch nur noch min. 1/4 Unzen anlegen da diese 1/10 wirklich zu klein sind und daher unhandlich.


    Wenn die eichelburgsche Kaufkraftsteigerung Faktor 50 oder mehr kommt, sind die ganz praktisch. Sagen wir mal, man bekommt heute 80 Euro dafür, dann bekäme man in dem Szenario Waren für heute 4000 Euro, was schon ne ganze Menge ist.....Obs so kommt, wissen wir natürlich nicht. Aber so 20 oder 30 solcher Zehntelunzen einer bekannten Bullionserie schaden sicher nicht....

  • Aber so 20 oder 30 solcher Zehntelunzen einer bekannten Bullionserie schaden sicher nicht....

    Das sehe ich mittlerweile auch so, es ist eben eine praktische Stückelung und Gewichtseinheit, die (wie auch gerade die in etwa gleichgewichtigen Handelsgoldmünzen) historisch gesehen auch immer ihre Berechtigung hatte - die ideale Lösung zur Wertspeicherung kleiner, teilbarer "geronnener Arbeitseinheiten" -
    die 1/4 Unzen kosten ja mittlerweile auch schon mehr als 200 Euro und die vollen Unzen werden eher was für's Vererben sein....
    Früher war ich auch skeptisch und hab alles unterhalb einer viertel Unze mit Verachtung gestraft...
    Aber die 1/4 oz bzw. 1/10 oz sind möglicherweise schon die Standardverrechnungseinheiten von morgen...

  • Zitat von Zweifler

    Früher war ich auch skeptisch und hab alles unterhalb einer viertel Unze mit Verachtung gestraft...
    Aber die 1/4 oz bzw. 1/10 oz sind möglicherweise schon die Standardverrechnungseinheiten von morgen..


    Deshalb werde ich meine kleinen Goldplättchen ja auch behalten.. trotz einer mit verbeultem Rand ;)


    Mir machen momentan 20Mark Kaiser Willi I und II und dessen Sohn/Vater Friedrich am meisten Spass..
    Da ists auch mit den Randfehlern nicht so wild.. und ab und an gibts welche in der Bucht für um die 160-170 € .. (755€ pro Unze)

  • Noch mal zurück zur Ausgangsfrage.


    Meines Wissens nach stammt dieses Phänomen tatsächlich aus früheren Zeiten, in denen die Münzränder noch abgefeilt wurde. Um dem entgegenzuwirken, führte man später dann Randverziehrungen und noch später Randumschriften ein. Waren nun bei diesen bereits besseren Münzen die Ränder beschädigt, so mußte man davon ausgehen, daß sich hier doch wieder irgendein Schlumpf daran zu schaffen gemacht hatte.


    Heute ist es wie bereits dargestellt eher eine ästhetische Frage und ich für meinen Teil kann auch nicht bestätigen, daß Fehler am Rand mehr Bedeutung haben als vergleichbare Mängel auf dem Münzbild. Es kommt eigentlich mehr auf die Schwere des Mangels an.


    Gruß,
    Goldelefant

  • Naja, nachdem ein Goldhändler und ich schon mal zehntel und zwanzigstel Nuggets verwechselt haben (Umfang fast der gleiche, halt dünner; Schrift praktisch nicht lesbar), müßte man bei Aldi alle Kassiererinnen ab 45 rausschmeißen wg. Alterssichtigkeit, was allerdings gegen das Antidiskriminierungsverbot verstößt :thumbup:


    Die dreieinhalb bzw. sieben Gramm-Stückelung bei den 10- und 20-Mark-Unzen war schon in Ordnung, oder Vrenelis. Die Registrierkassen sind schnell auf die krummen 0,185 Unzen umgestellt, daran sollte es im Computerzeitalter nicht scheitern [smilie_happy]
    Fürs tägliche Einkaufen sind dann halt doch die Silberfreunde besser dran, wie schon lange gemutmaßt 8o


    Über die Aufschlagkraft einer 3-Gramm-Münze wundere ich mich aber doch. Nicht daß es dabei gar noch Verletzte gab ?)
    Kinder und Haustiere könnten auch einen Strich durch die 3-Gramm-Rechnung machen.
    Nein das Zeuchs ist :thumbdown:


    Natürlich sind die relativ klein, aber es geht noch finde ich. Mit dem Bezahlen beim Aldi wird eh nischt, ich glaube nicht daran, dass es da jemals etwas für physisches Gold gibt. Soweit mir bekannt war das auch 1923 nicht üblich, mit Gold beim Bäcker anzutanzen. Wenn man in der großen Krise was mit seinem Gold anfangen will, wird es wohl eher darum gehen, es nach dem Umtausch ins dann gültige Zahlungsmittel selbiges möglichst schnell möglichst komplett in die jeweils anderen gewünschten Waren umzutauschen. Das wird bei kleineren Goldstückelungen wahrscheinlich leichter fallen.

Schriftgröße:  A A A A A