COT Analyse

  • Wen es interessiert:


    Wenn man die COT-Daten der letzten 6 Monate verwenden würde, dann stünde der Commercial-Index bei Gold aktuell natürlich bei 100. Da gibt es nichts zu rechnen, da wir am letzten Freitag ja die besten COT-Daten der letzten 6 Monate hatten.


    Wenn man die COT-Daten der letzten 12 Monate verwenden würde, dann stünde der Commercial-Index bei Gold aktuell bei 83,32.

    Danke für die Mühe Nebelparder
    und ja, das interessiert mich


    Komisch, bis vor unserer Diskussion hatte ich 60-70 likes, heute sind > 90.
    Entweder ein Fan von mir hat die Website gehackt oder ein Moderator liebt mich

  • Ich habe mir die Mühe gemacht und den Commercial-Index bis zum 17.11.2015 vervollständigt.


    Jetzt kann man genau sehen, wann die jeweiligen Rekordpositionen gehalten wurden.


    Die geringste Netto-Short-Position überhaupt wurde am 01.12.2015 erreicht. (wenige Tage vor dem Tief bei 1.045 $)


    Die höchste Netto-Short-Position wurde am 05.07.2016 erreicht. (in der Nähe des Hochs bei 1.375 $)


    Von Juli 2016 bis Dezember 2016, also von 1.375 $ auf 1.123 $, fiel die Netto-Short-Position von 340.207 auf 117.612. Das entspricht einer Abnahme von 222.595 Kontrakten während der Goldpreis um 252 $ fiel. Pro gefallenem Dollar sind das 883 Kontrakte.


    Vom 08.11.2016 bis zum Dezember 2016, also von 1.337,50 $ auf 1.123 $, fiel die Netto-Short-Position von 245.586 auf 117.612. Das entspricht einer Abnahme von 127.974 Kontrakten während der Goldpreis um 214,50 $ fiel. Pro gefallenem Dollar sind das 597 Kontrakte.


    Von Januar 2018 bis Juli 2018, also von 1.365 $ auf 1.211 $, fiel die Netto-Short-Position von 234.552 auf 65.668. Das entspricht einer Abnahme von 168.884 Kontrakten während der Goldpreis um 154 $ fiel. Pro gefallenem Dollar sind das 1.097 Kontrakte.


    Von April 2018 bis Juli 2018, also von 1.365 $ auf 1.211 $, fiel die Netto-Short-Position von 226.360 auf 65.668. Das entspricht einer Abnahme von 160.692 Kontrakten während der Goldpreis um 154 $ fiel. Pro gefallenem Dollar sind das 1.043 Kontrakte.


    Was sagen diese Zahlenwerte aus?


    Die Netto-Short-Position geht aktuell deutlich schneller zurück als im zweiten Halbjahr 2016. Die am besten informierte und mächtigste Gruppe der Marktteilnehmer, die Commercials, haben es also eilig, ihre Short-Position zurückzufahren. Ein, wie ich finde, sehr gutes Zeichen!


    Beim Tief Ende 2016 bei 1.123 $, stand sie mit 117.612 Kontrakten wesentlich höher als aktuell mit 65.668 Kontrakten bei 1.211 $. (bzw. ca. 1.224 $ am 24.07.2018) Das ist ebenfalls als positiv zu werten!


    Ich interpretiere das Ganze so, dass sobald der Boden gefunden wurde (sollte unmittelbar bevorstehen oder bereits erfolgt sein), ein nachhaltiger und großer EM-Anstieg erfolgen sollte.

  • Ich habe mir die Mühe gemacht und den Commercial-Index bis zum 17.11.2015 vervollständigt.


    Jetzt kann man genau sehen, wann die jeweiligen Rekordpositionen gehalten wurden.

    Nachdem hier im Forum ja auch gerne mal völlig unnötig kritisiert wird, will ich dir einfach mal "Danke" sagen. Echt toll, was hier einige an Zeit investieren und Analysen unentgeltlich posten!

  • Und hier die 'Gegenseite'..

    Die Blase wird bald platzen..



    Zerohedge: Gold Shorts Explode; Specs Sell Vol, Bonds As "Winter In The Markets" Looms


    Auszug


    Before the shit really hit the fan this week as Techs wrecked and Yuan crashed, CFTC data (reported as of Tuesday close) showed speculators piling increasingly into the most-crowded trades as if nothing will ever change.The two most extreme positioning situations are in Gold and US Treasuries as there has never been more hedge fund shorts in the precious metal - and it is accelerating dramatically...



  • Die Netto-Short-Position der Commercials ist nochmals deutlich zurück gegangen.


    Sie beträgt jetzt nur noch 47.918 Kontrakte. Das ist der tiefste Wert seit dem 19.01.2016.


    Erstaunlich, denn der POG hat sich am letzten Dienstag kaum verändert zum vorletzten Dienstag gezeigt.


    Der deutliche Rücksetzer auf 1.204,50 $ kam erst am Donnerstag und Freitag und ist damit noch nicht in den COT-Daten enthalten.


    Das bedeutet, dass sie heute morgen noch besser gewesen sein müssten.


    Aus aktuellem Anlass aktualisiere ich daher diese Werte:


    Von Januar 2018 bis August 2018, also von 1.365 $ auf 1.204,50 $, fiel die Netto-Short-Position von 234.552 auf 47.918. Das entspricht einer Abnahme von 186.634 Kontrakten während der Goldpreis um 160,50 $ fiel. Pro gefallenem Dollar sind das 1.163 Kontrakte.

    Von April 2018 bis August 2018, also von 1.365 $ auf 1.204,50 $, fiel die Netto-Short-Position von 226.360 auf 47.918. Das entspricht einer Abnahme von 178.442 Kontrakten während der Goldpreis um 160,50 $ fiel. Pro gefallenem Dollar sind das 1.112 Kontrakte.


    Die Netto-Short-Position der Commercials geht aktuell also immer schneller zurück. Dafür kann es eigentlich nur einen Grund geben! Und der ist ausgesprochen positv! Und wenn man bedenkt, dass sich diese Werte auf einen Goldpreis von ca. 1.220 $ beziehen, wird klar, dass sie heute morgen wohl bereits bei ca. 30.000 - 40.000 Kontrakten gewesen sein sollte.

  • Hallo Nebelparder,


    könnte es nicht auch sein, dass die CoT Daten darauf hinweisen, dass wir wieder im Bärenmarkt angekommen sind ?


    Für mich sieht es so aus, als würde die Nettoposition der Large Specs an das Niveau der Jahre 2013 bis Anfang 2016 heranlaufen.


    Die Large Speculators sind Trendfolger. Deren derzeitige Positionierung ist daher wenig überraschend. Und genau deshalb werden SIE es auch sein, die damit einen short-squezze auslösen werden.


    [Blockierte Grafik: https://a.c-dn.net/b/2FyEIE/CoT-Update-Speculative-Gold-Long-Smallest-Since-January-2016-PRtech_body_goldlargespeculatorprofilechart.png.full.png]


    Dieses von Dir gebrachte Schaubild ist schon veraltet. Die Netto-Long-Position der Large Speculators beträgt aktuell nur noch 35.337 Kontrakte und liegt damit bereits auf dem Niveau des von Dir genannten Zeitraumes von Mitte 2013 bis Ende 2015.


    Die Commercials bestehen aus zwei Gruppen.


    Die Produzenten und die ganz wenigen großen marktbeherrschenden Investmentbanken.


    Die Produzenten haben zu jederzeit ein Interesse daran, ihr Produktionsgut gegen Kurschschwankungen bzw. Kursrückgänge abzusichern. Sie sind daher zu jeder Zeit in gewisser Art und Weise netto short.


    Da die gesamte Netto-Short-Position der Commercials, also beider Gruppen, jetzt schon sehr niedrig ist, bedeutet das nichts anderes als dass die Investmentbanken entweder nur noch minimalst short oder bereits netto-long sind.


    Und das m.E. beste Anzeichen von allen ist das folgende:


    In den letzten 3 Wochen gab es eine Seitwärtsbewegung beim Goldpreis zwischen 1.215 - 1.235 $. Die letzten 3 Schlusskurse des jeweiligen Dienstages waren in dieser Reihenfolge: 1.226,20 $ - 1.224,56 $ - 1.224,11 $.


    Dieses Seitwärtsgeplänkel hat offensichtlich ausgereicht, um die Netto-Short-Position von 73.635 auf 47.918 Kontrakte zurückzufahren.


    Da die Produzenten ja auch an dieser Stelle sich gegen fallende Kurse absichern müssen, kommt dieser deutliche Rückgang der Netto-Short-Position bei nahezu unverändertem POG noch viel stärker zum Tragen.


    Die mächtigste Gruppe der Marktteilnehmer, die in der Lage sind, einen Markt wie den Gold- oder den Silbermarkt mehr oder weniger beherrschen zu können, findet das aktuelle Kursniveau so attraktiv, dass sie ihre gesamte Netto-Short-Position im Eiltempo zurückfahren und unter dem Strich vermutlich schon netto-long sind.


    Diese mehrwöchige Seitwärtsbewegung ist sinnbildlich vielleicht so zu verstehen:


    Den großen Investmentbanken wird die Tür aufgehalten, so dass sie genügend Zeit haben, ihren "Short-Müll" hinaus zu kehren. Als Türsteher, bzw. Türöffner fungieren dabei wahrscheinlich ein paar Mitglieder der befreundeten und berüchtigten "Fat-Finger-Gang", die hauptsächlich in der Wallstreet durch die Gassen zieht.
    Wenn man damit fertig ist und alle shorts abgeladen hat, werden die nützlichen "Trottel", die Large Speculators, schon für den nötigen short-squezze sorgen. :thumbup:


    So einfach ist die Welt, wenn man auf Rosen gebetet liegt und ein "Master of the Universe" ist! :thumbup:

    13 Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.


    Johannes-Evangelium Kapitel 10, Vers 13

    9 Mal editiert, zuletzt von Nebelparder ()

  • Hallo Nebelparder,
    könnte es nicht auch sein, dass die CoT Daten darauf hinweisen, dass wir wieder im Bärenmarkt angekommen sind ?

    Halo Jamie, hallo Nebelparder,


    ich find , dass das ein Gedanke ist , den man zumindest ergebnisoffen reflektieren sollte ! Ich habe drüben in meinem 'ehemaligen' Faden mehrfach gezeigt, dass der Trend der Commercial-Positionierung in Bärmärkten in Richtung Null/Long geht. Dazu ein paar Charts, nicht ganz aktuell aber das Wesentliche zeigend:


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    Im Bärmarkt vor 2000/2001 gut zu sehen: die Netto-Positionierung der Commercials tendenziell LONG, die der Spekulanten tendenziell SHORT ! Mit dem starken Anwachsen der Commercial-Short Position 2016 konnte man die Hoffnung an einen neuen Goldbullen knüpfen .


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/bild3feerg.gif]


    Man sollte aber auch wachsam bleiben in nicht ausschließen, dass ein Rückgang dieser Short-Position in Richtung Null/Long eben die Gefahr eines persistierenden/neuen Bärmarktes impliziert.


    Zur Erinnerung ! 2013 hatten wir in vielerlei Hinsicht eine ähnliche Situation wie jetzt ! Technisch waren wir auf/an einem Schlüssel-support. Damals ~ 1550. Die Commercial-Short-Position schrumpfte gewaltig...bei fallendem Preis.
    Und das Ende des scheinbar bullischen Liedes war ein katastrophaler Durchbruch nach Süden ! ;(


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/bild28zeye.gif]


    Zu hoffen bleibt natürlich, dass sich @Nebelparders Einschätzung als korrekt erweist. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • Noch interessanter wäre es, die commercials auseinanderzunehmen
    Ich hatte schon vor einem Monat Butler und Blaschzok erwähnt, denen zufolge JP Morgan scheint, sich im vergleich zu den anderen comms anders zu verhalten


    Wie T. Butler sagt, alles hängt davon ab, wie sich JP Morgan bei der nächsten Rally verhalten wird
    Werden die ihre shorts-Positionen wieder ausbauen, dann werden die zum x-mal eine mögliche Rally abwürgen
    Hoffentlich werden die diesmal die Zügel locker lassen.


    Ich vermute, aber es ist nur Bauchgefühl, die Situation am physischen Markt sollte dabei eine entscheidende Rolle spielen

  • Zur Erinnerung ! 2013 hatten wir in vielerlei Hinsicht eine ähnliche Situation wie jetzt !

    Moin woernie,


    Trendwenden beim Preis treten nach meinen Beobachtungen dann häufig auf, wenn die COT-Positionierungen der Commercials und der large Traders (Speculators) relativ weit bzw. eng auseinanderliegen.

    Zurzeit ist der Abstand relativ gering.
    Für eine Trendwende bzw. einen Preisanstieg ist jedoch eine Erhöhung der Longpositionen der Large Traders notwendig. Dieser Anstieg fehlt zurzeit noch.
    Im 5 Jahreschart habe ich ähnliche Situationen gelb markiert.


    Zum Vergleich 2013:
    Erst Ende 2013 war die COT-Situation so ähnlich wie jetzt. Ab Ende 2013 stieg der Preis deutlich an.


    Finviz.com 5 Jahre Wochenchart mit COT Daten





    Ein wichtiger Indikator bei der COT-Analyse ist die Höhe des "Open Interest".


    Zitat
    Das Open Interest ist die Anzahl aller offenen Terminkontrakte. Wir könnten auch vereinfacht sagen, das Open Interest ist die Anzahl aller offenen gekauften (Long) Kontrakte.
    https://www.suricate-trading.de/cot-daten/open-interest/


    Ein hohes Open Interest ist ein Warnindikator, während ein negatives Open Interest positiv ist.
    Beim Gold ist das Open Interest zurzeit bereits negativ, aber es gibt noch keine Trendwende.


    Im Gold Jahreschart habe ich Zeitpunkte mit einer niedrigen Differenz in der COT-Positionierung und mit einem relativ negativen Open Interest gelb markiert.
    Die roten Markierungen zeigen Zeitpunkte mit einer hohem Differenz der COT-Positionierung und einem relativ hohen, positiven Open Interest.




    Gold COT Daten 1 Jahr
    Stand 31.7.


  • Bin ich doof
    Ich wünsche mir, die comms-Kategorie auseinandernehmen zu können, und das hat NP gerade gemacht...


    Nebelparder :thumbup:

  • Sorry, Nicco, verstehe ich nicht. Was ist ein negatives Open Interest ? Negativ = abnehmend ?


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/bild1ziilv.gif]

    Bin ich doofIch wünsche mir, die comms-Kategorie auseinandernehmen zu können, und das hat NP gerade gemacht...


    Nebelparder :thumbup:


    Nicht ganz . Nicht ganz netto short. Aber exakt patt , also long und short Positionen halten sich die Waage. Wermutstropfen: die Swappies (Banken) waren seit 2017 3 mal Netto-Long (grüne Pfeile)...zwei mal kam es zu relativ marginalen Preiserholungen...und das letzte Mal als das so war, hat es trotzdem NICHT für steigende POG-Notierungen gereicht. ;(


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/bild2fneip.gif]


  • Gemeint ist hier wohl , wenn die Positionierungen auf einander zu laufen in Richtung 0 (Null). Also wenn die Commercials Shorts eindecken und die Spekulanten Long-Kontrakte schließen. An den Phasen hast Du Deine gelben Punkte gesetzt. Und damit hast Du sicher recht. Einen Aspekt den ich in meinem Posting angesprochen hatte, lässt Du dabei aber außer Acht. Nämlich zu beachten in welcher Marktphase man sich befindet. Solche Trendwechsel finden nämlich grundsätzlich in Bullenmärkten auf anderen Niveaus (absolut betrachtet) als in Bärmärkten statt. Im Bullmarkt, wo die Spekulanten HOHE Long- und die Commercials HOHE Shortquoten fahren, treten Trendwenden NICHT nahe der Null-Linie sondern mit deutlichem Abstand zur Null-Linie auf.


    Konkretes Beispiel !
    1)Trendwende 2008 im Juli: die Comms sind ca. 100 000 Short, die Spekulanten immer noch etwa 100 000 Kontrakte Long !!


    2)Trendwende 2015 im Dezember (hier bei Dir ein gelber Punkt): Die Comms sind nur noch marginal (mit einer Handvoll) Kontrakten short, die Spekulanten halten vielleicht noch um die 10 000 Long-Kontrakte.


    Im ersten Fall ist das Trendwende-Level bei einer Positionierungsgröße der Comms von ~ 100 000 Short erreicht...im zweiten Beispiel erst nahe Null. Big fucking difference.



    Zu 2013 :
    In jeder Marktphase gibt es ein 'typisches Positionierungs-Level' auf dem Trendwenden erwartet werden können. Hier im Chart der Speks und Comms mit hellgrünen Horizontalen bezeichnet. 2013 ist nun in sofern 'ähnlich' dem jetzigen Verlauf als:
    1)die Preiskurve von Gold auf bzw. nahe einer sehr, sehr validen Horizontalunterstützung fußt(e).
    2)Die Positionierung(en) der Comms und der Speks auf das vorausgegangene Trendwende-Level zurück gekommen war(en) ! (Violetter Pfeil)


    Zu erwarten war also ein Preis-Anstieg vom Supportlevel...das Gegenteil manifestierte sich und die Quoten der Speks und Comms wurden auf neue Level gehieft.In der Folge die neuen Trendwende-Level ! Jetzt Verständlich ?


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/bild3b1ivu.gif]

    Mir geht es keineswegs darum an der Stelle RECHT zu haben, sondern nur darum meine Sorge zu artikulieren.
    :rolleyes:

  • Sorry, Nicco, verstehe ich nicht. Was ist ein negatives Open Interest ? Negativ = abnehmend ?

    Nach dieser Erklärung abnehmend:
    "If a buyer and seller both exit a one contract position on a trade, then open interest decreases by one contract"
    https://www.investopedia.com/terms/o/openinterest.asp



    Im Smartinvestor vom 25.4.2012 habe ich einen Beitrag mit Goldbezug gefunden:
    Den Insidern über die Schulter geschaut


    Auszug
    Das Open Interest
    Das Open Interest (OI) entspricht der Anzahl der offenen Positionen in einem Future. Das OI eines Basiswertes entspricht dabei der Summe der Long-Positionen der drei Händlergruppen, und diese Summe entspricht wiederum der Summe der Short-Positionen. Jeder Long- steht somit eine Short-Position gegenüber. Das OI entwickelt sich normalerweise trendfolgend zum Preis. Eine Divergenz bei der Entwicklung des Preises zum OI ist dabei aussagekräftig. Ein Kursanstieg geht in der Regel mit einem steigenden OI einher.


    Divergenzen beim Open Interest

    Der Goldpreis stieg nach seiner Korrekturbewegung im Frühjahr 2003
    von ca. 320 auf 430 US-$ im Januar 2004 an. Bei diesem Preisanstieg
    stieg das OI ebenfalls an (Abb. 10). Als der Goldpreis Anfang April das
    Januarhoch noch einmal testet und damit ein charttechnisches Doppeltop
    kreiert, ergibt sich eine bearishe Divergenz beim OI. Bei gleichen
    Preisen existierte ein höheres OI, und damit lag eine größere
    Spekulationsneigung vor (grüne Markierung). In Abb. 12 wird dieser
    Chart noch einmal modifiziert. Diese Divergenz stellte somit ein
    Verkaufssignal dar. Im weiteren Jahresverlauf hat sich im Goldmarkt am
    Terminmarkt eine bullishe Divergenz ergeben, da der Goldpreis sein
    Preistief bereits im Mai und das OI seinen Tiefpunkt erst Anfang August
    erreicht hatte. Anfang August lag somit bei einem höheren Preis als im
    Mai ein niedrigeres OI und somit weniger Spekulation vor, was somit ein
    Kaufsignal für einen Markt darstellt (rote Markierung). Eine Analyse
    des OI ist insbesondere im Bereich der Rohstoffe sinnvoll.



    Lesenwert ist auch das Interview mit Larry Williams im unteren Bereich.


    Auszug


    „Eine Gegenposition zu den Commercials beziehe ich nur ungern“
    Smart Investor im Gespräch mit dem „One million dollar man“ Larry Williams
    Smart Investor: Larry, Sie weisen immer wieder daraufhin, daß Sie im Rahmen Ihrer Analysen auf die Daten des CoT-Reports zurückgreifen. Wann haben Sie die Daten als ein Hilfsmittel für Ihre Arbeit erkannt?
    Williams: Ich habe bereits 1970 die Bedeutung dieser Daten erkannt und war damit wohl einer der ersten.
    Smart Investor:Wie beeinflussen diese Daten Ihren Investmentstil, und wie würden Sie den Nutzen der Daten beschreiben?
    Williams: Sie sind für mein längerfristiges Investieren sehr wichtig und stellen das Rückgrat meiner Arbeit dar. Die CoTDaten sind für mich von Bedeutung, um zu erkennen, daß ein Markt in den Startlöchern für eine große Bewegung steht. Sie stellen für mich kein Hilfsmittel für das Timing dar, sondern helfen mir, die Märkte auszuwählen, in denen ein Investment
    aussichtsreich erscheint.
    Smart Investor: Gibt es Märkte, in denen es besonders sinnvoll ist, der Netto-Positionierung der Commercials zu folgen?
    Williams: Nach meiner Erfahrung kann man keine großen Differenzierungen vornehmen. Es funktioniert in etwa in allen Märkten gleich.
    Smart Investor: Folgen Sie lediglich den Commercials, um Marktbewegungen vorherzusagen, oder benutzen Sie manchmal auch Extrempositionen der Non-Commercials bzw. Small Speculators, um das Ende eines Preistrends zu bestimmen?
    Williams: Die nachhaltig erfolgreichste Gruppe sind die Commercials, folglich ist deren Verhalten für mich ausschlaggebend. Eine Gegenposition zu den Commercials beziehe ich nur ungern.
    Smart Investor: Könnten Sie uns kurz Ihren Investmentansatz erläutern? Wie viel Bedeutung messen Sie den CoT-Daten bei, und welche anderen Indikatoren sind für Sie vor einer Kaufentscheidung bedeutend?
    Williams: Der Startpunkt meiner Arbeit für ein Investment ist die Analyse der Tätigkeit der Commercials. Wenn ich sehe, daß sie in einem Markt Käufer oder Verkäufer sind, dann benutze ich andere fundamentale Indikatoren zur Bestätigung des Signals der Commercials. Dies hilft mir, die Märkte herauszufiltern, in denen ich mich dann engagiere.
    Smart Investor: Haben Sie Angst, daß die CoT-Daten ihre Aussage verlieren könnten, weil zu viele Beobachter diesen Daten folgen und ihr Investment darauf abstimmen?
    Williams: Überhaupt nicht. Die meisten Anleger lassen sich doch treiben und verfolgen keinen klaren Ansatz. Deren größter Feind sind die eigenen Emotionen, und viele gehen daran
    auch kaputt.

  • Einen Aspekt den ich in meinem Posting angesprochen hatte, lässt Du dabei aber außer Acht. Nämlich zu beachten in welcher Marktphase man sich befindet. Solche Trendwechsel finden nämlich grundsätzlich in Bullenmärkten auf anderen Niveaus (absolut betrachtet) als in Bärmärkten statt. Im Bullmarkt, wo die Spekulanten HOHE Long- und die Commercials HOHE Shortquoten fahren, treten Trendwenden NICHT nahe der Null-Linie sondern mit deutlichem Abstand zur Null-Linie auf.


    Gold befindet sich zurzeit nicht in einem Bullenmarkt. Soweit ist es plausibel, dasss sich die COT-Positionierungen relativ unterscheiden.


    Mir geht es keineswegs darum an der Stelle RECHT zu haben, sondern nur darum meine Sorge zu artikulieren.

    Die Sorge ist berechtigt. Aber es gibt vom Sentiment und von den COT-Werten Anzeichen einer Übertreibung im negativen Sinne. Notfalls werde ich meine Minen wieder absichern.
    Depotanteil zurzeit ca. 25 %. Erhöhung je nach Entwicklung in den nächsten Wochen geplant.

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