Saccard Depot und Markteinschätzungen

  • Alle Achtung, mit Avocet geht ja richtig Action ab...


    23p net cash pro Aktie, die Mine kann man wohl vergessen. Exploration interessant.


    Das negative hedgebook zieht den net cash Wert dann aber deutlich ins Minus.
    Wenn ich mich jetzt richtig erinnere sind es 300000 oz zu $970, also ca. 61p pro Aktie.


    In der Summe -38p


    Man darf auch nicht vergessen, daß wohl einiges von dem Cash-Berg auf Sicherungskonten bzgl. der hedges liegt.


    Avocet könnte Cambior und Ashanti beerben...


    Ich würde derzeit als einzigen Wert Sibanye anschauen. Qualität zum kleinen Preis. Wenn der Goldpreis kracht, dann auch der Rand. Aber auch da bin ich nicht investiert. Derzeit alles in japanischen net-nets.


    Gruß
    S.

  • Hallo Neo,


    also ich habe Erfahrung mit


    2131 Accordia Golf -100%
    2466 Pacific Golf -100%
    2767 Fields 65%
    6257 Fuji Shoji 133%
    6412 Heiwa 50% (Anteile (80%) an 2466 mit Marktwert bewertet, konsolidiert -50% wegen Schulden in Bilanz von 2466)
    6417 Sankyo 85%
    6460 Sega Sammy 25%
    7733 Olympus -xx%
    7832 Namco Bandai 45%
    7974 Nintendo 85%


    Links der Stock Code, rechts der ungefähre Netto-Cashbestand. Es kommt darauf an was du erreichen möchtest.
    Z.B. hat Accordia Golf sehr viele Schulden (100% der Marktkapitalisierung), dafür aber sehr viel Land. Hyperinflationssicher. Der Quadratmeter wird mit 40-100 Euro bezahlt. Derzeit am Markt sind Preise von über 1000 oder 1500 Euro zu erzielen, zumindest in der Kanto-Region.


    Sowas wie Sankyo ist natürlich deflationssicher. Sie verdienen aber kein Geld mehr. Überhaupt ist der Pachinko Sektor total undurchsichtig geworden.


    Ich selber habe noch Fuji Shoji und Nintendo. Fuji ist fundamental extrem billig, hat aber einen Mehrheitseigner mit 75% der machen kann was er will.


    Das Problem generell: Die Japaner verdienen kein Geld. Alles nur als net-nets interessant. Ich habe mir z.B. Nintendo um die 9000 herum gekauft. Jetzt sind die knapp 20% im Plus und die Bewertung ist durch die fehlenden Gewinne zu hoch. Daher reduziere ich wieder (2/3 schon weg). Net-nets sind nur etwas, um Geld zu behalten, nichts um Geld zu verdienen.


    Es ist auch absehbar, daß der Yen noch viel viel stärker werden könnte. Ich stelle mir immer die Frage was bei einem Yen Stand zum Euro von 60 passieren würde... viel wäre nicht mehr mit Export. Wenn eine Wohnung pro Quadratmeter in Tokio 3300 Euro kostet und in Paris 10000 dann mache ich mir so meine Gedanken.


    Binnentätige Unternehmen (alle außer Nintendo) dürften natürlich ihre möglichen Kursverluste durch Yen-Aufwertung abfedern.


    Gruß
    S.

  • Überhaupt, warum keine Minen?


    Ich schichte gerade in Sibanye Gold um. Kurs pro Adr $5.34, Gewinn 2012 pro ADR $1.99


    Vielleicht macht der Rand ja eine Wiederholung von 2001/2002? Damals waren wir bei 14 zum Dollar. Geht man von 3% mehr Inflation in SA aus wären das heute 19.5 zum Dollar. Das wären $7.50 Nettogewinn. Ich denke bei fallendem Goldpreis und crashendem Rand ist Sibanye gut abgesichert. Wenn alles so weiter läuft werden sie natürlich langsam durch die Kosten erstickt.


    1/3 Promille habe ich schon.


    Gruß
    S.

  • Hallo Saccard,


    zunächst einmal Danke für Deine interessante und ausführliche Antwort.


    Ich verfolge Deine Postings schon seit der Jahrtausendwende ( damals auf wallstreet-online) und schätze Sie bis zu dem heutigen Tag.


    Was den Yen angeht, war ich mehr als überrascht.
    Zumal im Moment gerade unter den treffsichereren Fachleuten die Meinung (Faber,Zulauf usw ..) vorherscht, dass Japan massiv abwerten wuerde und daraus eine grosse Hausse/Crack up Boom entstehen sollte.
    Jetzt sprichtst Du von einer weiteren - möglicherweise erheblichen Aufwertung des Yen. Schnauff ...
    Offengesagt suche ich gerade ein guten Einstieg bei ein paar exportorientierten Werten und hoffe auf eine Zwischenkorrektur - vielleicht ausgelöst durch ein leichtes Erstarken des Yen. Hmm


    Zu Sibanye: Den Gedanken mit einer Abwertung des Rand finde ich schlüssig.
    Ich denke dass auch nur noch wenige Investoren in den Südafrikanern drin ist.
    Auf schwierige politischen Verhältnisse, Stromprobleme und Aufstände hat ja keiner mehr Lust. Und wer hat Hoffnung mit den Südafrikanern Geld zu verdienen? Also eine gute Ausgangslage für Kurssteigerungen.


    Interessant finde ich dazu auch die südafrikanischen Platinminen.


    Beispiel Lonmin oder Aquarius Platinum. Die notieren auf Eurobasis auf 30% des Kuslevels von vor 12-15 jahren


    http://bigcharts.marketwatch.c…tock&freq=2&show=&time=20


    http://bigcharts.marketwatch.c…tock&freq=2&show=&time=20


    Könnten gerade auch ein Boden ausbilden, wenn jetzt noch der Rand schwächer werden würde ....


    Was meinst Du dazu?


    Bei den Minen finde ich auch Iamgold interessant - ich frage mich ob da der Malikonflikt der Aktie vielleicht doch etwas zu viel zugesetzt hat.


    Um in grösserem Umfang in Minen einzusteigen fehlt ein bißchen der Glaube an den Gold/Silbermarkt ingesamt. Ich befürchte hier weiter bröckelnde Kurs - zumindest auf USD- Basis und solange werden auch die Minen keinen endgültigen Boden gefunden haben. Alles was ich im Moment für möglich halte ist eine kurzfristige Gegenbewegung.


    Beste Grüsse


    Neo

  • Ach der Yen, die ewige Frage wo er hin geht.


    Also m.E. ist eines klar: Wenn Land A 3% Inflation hat und Land B 6%, dann wird die Währung von Land A langfristig 3% gegenüber der von Land B aufwerten.


    In den letzten 10 Jahren hatten wir als "Devisenhändler" bei den Banken leider nur "dumme Bauern". Geil, Land B bietet 8% Zinsen und Land A nur 5%. Nach dem Schema lief es doch, und wenn es alle so machen ist der Spekulationsfaktor so groß, daß die Realwirtschaft kurzfristig (mehrere Jahre) nicht zu sagen hat.


    Fakt ist, daß in Japan vieles sehr sehr billig ist. Man kann von umgerechnet 700-800 Euro pro Monat gut leben, wenn man sich eine Miniwohnung irgendwo im Tokio-Umland in der Kanto Region nimmt. Der durchschnittliche Arbeitnehmer gibt z.B. zwischen 2 und 3 Euro für sein Mittagessen aus.


    Was wäre denn in einer Marktwirtschaft? In Japan müßten die Preise eigentlich doppelt oder dreimal so teuer sein, um von einem fairen Wechselkurs sprechen zu können. Warum? weil die Binnenwirtschaft 3. Welt Charakter hat. Es existieren Handelsgesellschaften, die genau einen Lieferanten und einen Abnehmer haben. Wenn die Waren dann durch 2 oder 3 solcher Gesellschaften fließen und am Ende der Ladenpreis im Tante Emma Laden (der Veto Recht gegenüber allen Supermarkteröffnungen im Umkreis hat) immer noch billiger als hier ist...


    2001 ware der Yen bei 90 zum Euro. Inflationsbereinigt sind das heute 65!


    Natürlich ist der Yen ein politischer Spielball geworden. Nur hatten wir gerade einen Crash, von 95 auf 125 ist ja schon ein Wort. Nur warum? Nicht weil Japan abgewertet hat, sie haben gar nichts gemacht. Weil Spekulanten durch Yen Shorts und Carry Trades das erzielt haben.
    Eine Deflation kann man nicht mit "Geld drucken" beenden. Siehe "The Holy Grail of Macroeconomics". "Gedrucktes" Geld sind immer neue Schulden. Da die Japaner überschuldet waren, haben sie Schulden zurückgezahlt. Es besteht schlicht keine Nachfrage nach Geld. Deflation kann man nur durch Haushaltspolitik beeinflusen. Das habe ndie Japaner richtig gemacht (nebenbei, ich denke wir übersehen diese Lektion, ohne die Haushaltspolitik der letzten 20 Jahre hätte sich das BIP gedrittelt!). Nun haben sie aber netto (Währungsreserven, Cash Bestände im Pensionssystem, was kein reines Umlagesystem wie bei uns ist) 120-140% Verschuldung vom BIP. Also alles Bullshit.


    Ich gehe trotzdem davon aus, daß Japan aus der Deflation kommt. Die Schulden sind größtenteils zurückgezahlt, die Firmenbilanzen repariert. Japan hat die jüngsten Konsumenten, nirgendwo sonst ist der Anteil der 35-45 jährigen so groß wie dort (der so genannte Echoboom). Zwischen 45 und 50 wird am meisten Geld ausgegeben. D.h. die Binnenwirtschaft ist für die nächsten 10 Jahre auf Wachstum vorbereitet.


    Ich denke wir müssen beim Yen von allem ausgehen: Es könnte z.B. einen übernacht Crash auf unter 100 geben (Chance von vielleicht weniger als 3 oder 1%, aber die wegen des hohen Payoffs trotzdem ein interessanter Gedanke), es könnte eine Hyperinflation entstehen. Oder man könnte "Erfolg" haben, die Steuereinnahmen sprudeln wieder, die Zinsen steigen, der Staat kann durch die Steuereinnahmen die höheren Zinsen zahlen. Was würde denn dann passieren, wenn wir plötzlich im Yen Zinsen von 3% hätten? Und bei uns 1%? Trotz geringerer Inflation ist der Yen in den letzten 10 Jahren letztendlich gefallen. Warum soll er nicht bei moderater Inflation 10 Jahre lang steigen?


    Was mir Angst macht ist daß man die strukturellen Probleme nicht angeht. Aber was erwartet man bei einem Land, wo als Hauptverhütungsmittel die Abtreibung verwendet wird?


    Mittelfristig spricht vieles für Japan, was fundamental billig ist wird so oder so Erfolg bringen. Man sollte nur genau hinschauen, warum ein Wert billig ist und in welchem Szenario er gut laufen wird. Daher meine Auflistung mit den net-cash Beständen. Exporteure kaufe ich selber gar nicht, aber auch da gibt es Potential: Preisanhebungen. In vielen Bereichen sind die Japaner die einzigen Anbieter, nur eben in der Art daß zwei oder drei Firmen 70-80% des Weltmarktes bedienen. Wenn es da Konsolidierungen gibt, können die an den Preisen ohne Ende drehen. Man könnte auch auf so etwas wie Kawasaki Heavy spekulieren, wenn mehr für Rüstung ausgegeben wird. Aber wie gesagt, kurzfristig alles sehr stark gelaufen und bei einem Aktiencrash würden die alle mitfallen.


    Mit Iamgold solltest du richtig liegen, die hatte ich als einzige andere Mine im Depot, unter 6.50 gekauft und kürzlich wieder abgestoßen. Fundamental sind sie wirklich günstig wenn man mit Newmont und co. vergleicht.


    Die Idee mit den Platinwerten ist auch interessant, da werde ich mich einlesen. Allerdings ist Platin Industriemetall, günstiger als Gold derzeit.


    Also beim Gold preferiere ich inzwischen zwei Szenarien (üblicher Anstieg auf 2000 kann natürlich auch sein, aber das wäre nur Schema F und jeder hat es auf dem Plan):
    1. Rücksetzer in den Bereich 800
    Dann dürfte der Euro bei Parität stehen, der Rand halbiert sich und der Yen steigt deutlich, mit Sibanye und Euro-Shorts überlebt man das Szenario
    2. Goldverbot, Einsammeln staatlicherseits und Neubewertung auf 10-20000 Euro. Sinn des verbots ist, daß die Gewinne die die Neubewertung bringt nur dem Staat zugute kommen. M.E. zurecht. das wäre ultima ratio wenn wir von einer Deflationskrise erfasst werden. Dann wäre physisches Gold sinnlos, die Minen aber hätten für Jahrzehnte ausgesorgt.


    In den 70ern lief Gold übrigens besser als die Minen. In den 30ern war es genau umgekehrt.


    Wie gesagt, ich mache keine Vorhersagen, ich versuche nur gedanklich möglichst viele Szenarien zu erfassen und mit den Werten dafür passend gerüstet zu sein. 99% falsch liegen und 1% richtig liegen kann ja lohnend sein, wenn das 1% einen riesigen Payoff hat.


    Der Mix Japan Aktien plus Gold gefällt mir zuletzt immer besser.


    Gruß
    S.

  • Guten Morgen lieber Saccard,


    veilen Dank für Deine ausführliche Antwort.


    Deine Szenarien finde ich sehr aufschlussreich und muss ich mir noch eine Weile durch den Kopf gehen lassen


    Heute morgen bin ich auf einen Artikel gestoßen, der auch noch ganz andere Einflüsse möglich macht:


    Den Quatsch mit der Klimaerwärmung hatte ich von Beginn an für eine Lüge gehalten. So nach und nach kommen da auch ganz andere Stimmen.


    Bsp: http://www.welt.de/vermischtes…tml?wtmc=nl.wdwbaufmacher


    Dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Eiszeit.


    Vor dem Hintergrund könnten Energiewerte interessant sein.


    (Die Frackingstory hat sich - neben ihrer immensen Umweltverseuchung - auch also nicht nachhaltig gezeigt.)


    Wie könnte man davon profiteren:


    Demnächst vielleicht die verbliebenen Solar u./o Windwerte einsammeln - spekulativ


    Versorger mit Wasserkraft wie Verbund, EVN, Fortum ... alles ziemlich weiter korrigiert und recht solide mit Div-rendite.


    Kohlewerte wie z.B. ACI http://bigcharts.marketwatch.c…tock&freq=2&show=&time=20


    Befindet sich auf 10 Jahrestief und zahlt Dividende


    Grüsse


    Neo

  • Hallo,


    die Klimaerwärmung ist nicht per se Quatsch. Gut, es wird seit 25 Jahren kälter (Wintertemperaturen durchschnittlich 2 Grad kälter als vor 25 Jahren). Global seit 15 Jahren eine Stagnation. trotzdem ist CO2 sparen sinnvoll, keiner kann die Folgen abschätzen.


    Widerlich ist nur die Geschäftemacherei damit.


    Zu dem Rest kann ich nichts sagen, ich konzentriere mich nur auf wenige Sektoren. Verbund hatte ich mir mal angesehen, aber die vielen Schulden... wohl noch der beste Versorger dank der Pumpspeicherwerke.


    Ich habe heute mal etwas Lonmin eingesammelt. Zu früh anscheinend. Trotzdem eine nette Diversifikation zu SIbanye auf ähnlichem Bewertungsniveau allerdings ohne die Profitabilität.


    Kloof und Driefontein haben zusammen so um die 150 mio ozs gefördert, also das 1.5x von dem was Newmont überhaupt hat. Man ist von 1500 auf 3700m runtergegangen, also 2200m. Die Reefs laufen noch bis 5000m Tiefe also weitere 1300m, da ist noch Potential über die 13/20 mio ozs Reserven hinaus. Uran haben sie alleine 40 mio Pfund in den fertigen Abraumhalden etc.


    Südafrika würde ich inzwischen sogar am ehesten mit den USA 1985-1990 vergleichen. In der South Bronx sah es ja auch nicht gerade schön aus (Dresden '45 war teilweise besser erhalten). Wenn man sich mal mit Google Street View so umschaut sieht es in den Townships vielfach ganz gut aus. Wenn man so sieht was die für Autos da stehen haben. Unter 4000kwh Stromverbrauch gilt dort der Sozialtarif: Strompreiserhöhungen nur mit unter 8%. Man vergleiche nur mit den deutschen Knauserverbräuchen. Im Lebensstandard sinken wir bald unter Südafrika wenn es so weiter geht. Die Mordrate ist seit 20 Jahren rückläufig.


    Als Contrarian sage ich kurzfristig Aktien runter, Gold rauf, Yen rauf, Euro runter. Dann werde ich weitersehen ob es beim Gold bleibt oder mittelfristig wieder mehr in japanische Aktien.


    Gruß
    S.

  • Nach fast 7 Jahren auf ein neues:


    Heute sind die letzten Aktien rausgeflogen. Zum ersten mal wieder ein reines Golddepot.


    1. Sibanye Gold
    2. Gold Fields
    3. Barrick
    4. Newmont
    5. Lonmin


    Als ernsthafte Kandidaten standen noch Iamgold und Anglogold zur Verfügung. Ich habe mich nur wegen vieler Empfehlungen und einem gut gelaufenen Kurs gegen Iamgold entschieden.
    Anglogold gefällt mir nicht. Sie sind billig ($160/reserve oz verglichen mit $250-300 in Nordamerika), aber nicht billig genug. Gold Fields kostet inzwischen weniger als $110/reserve oz. Und die haben bis auf South Deep nicht mehr eine einzige Mine in Südafrika. Gold Fields kostet $300/reserve oz ohne South Deep, das Ding gibt es dann als kostenlose Dreingabe. D.h. je nach Verkaufspreis von South Deep (z.B. an Anglogold zu verscherbeln) könnte Gold Fields von heute auf morgen übernommen werden. Kann bei Anglogold nicht passieren. Außerdem zahlen sie keine vernünftige Dividende.


    Auch interessant: Nachdem die Bewertungen von Sibanye lachhaft niedrig sind selbst bei 13 mio ozs Reserven (reicht ca. 10 Jahre) möchte Anglogold Mponeng (direkte Nachbarschaft und schon tiefer) weitere 30 Jahre bearbeiten. Wenn mal wieder vernünftige Rahmenbedingungen herrschen, wird man in Driefontein und Kloof ebenfalls noch Jahrzehnte arbeiten können und die 74 mio ozs Ressourcen abbauen.


    Auch so ein Problem in Südafrika: die Geologie ist so gut daß es wie ein Fluch ist, man kommt einfach nicht davon los. Egal wieviele Unzen durch Exploration gefunden werden, nach 5-15 Jahren sind sie abgebaut und die südafrikanischen Giga-Reserven haben eben 10 von 30 oder 10 von 50 Jahren verloren.


    Weiter aufstocken werde ich bei Gold Fields und Barrick.


    Übrigens bin ich gerade eben über eine Umfrage gestolpert, wo 62% der Mineninvestierten davon ausgehen, Gold würde im nächsten Crash auch mit crashen. 2011 war es etwas anders und die Divergenz seit Ende 2012 zu AKtien spricht auch für sich. Überhaupt ist alles was ab November 2012 gestiegen ist für den nächsten Crash sehr suspekt.


    ASA (http://www.asaltd.com, geschlossener Goldfonds traditionell in Südafrika investiert und dort 1958 auch gegründet) ist nur noch zu 10% in die Südafrikaner investiert!!


    Einziger Haken an der ganzen Geschichte ist, daß Gold m.E. immer noch zu hoch steht. Wenn der Stand 2x so hoch ist wie historisch gerechtfertigt dann hat das eine gewisse Aussage. Im Gegenzug ist das Gold/XAU ratio bei 12, 2002 war es im Tief der Minen bei 6. D.h. fundamental können sich die Minen locker vermehrfachen ohne steigenden Goldpreis (Barrick KGV unter 7 z.B.). So etwas wie Sibanye kann sogar unter günstigen Umständen ein tenbagger werden bei stagnierendem Goldpreis.


    Gruß
    S.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Saccard


    Interessant für Mineninteressierte und Investierte, zumal die Südafrikaner im Forum zumindest etwas „aus der Mode“ gekommen sind.


    Deine sehr fundierten Beiträge, die ich auch gern lese, haben einen breiteren Zuspruch verdient. Da wäre eine Positionierung Deines Depots im Musterforum sicherlich kein Nachteil, eher im Gegenteil für die Minenhunde unter uns, die den heftigen Bewegungen der Märkte trotzen, eine weitere Bereicherung mit Diskussionsanregung.
    In einem Einzelthema verlieren sich die Gedanken ein wenig, und werden vermutlich weniger eingesehen.


    Wenn Du dem Gedanken zustimmst, verschiebe ich Dein und dies Posting in den Analytischen Bereich / Musterdepots als Dein Depot, dem Du dann einen Titel gibst. Gern weiter dort....


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Lieber Saccard,


    ich melde mich die Tage nochmal etwas ausführlicher ... Nur ganz kurz zu Barrick.


    Ist Dir bewusst dass die gerade ein Rechtsstreit haben. Ich gehe zwar von aus, dass die sich nicht von jemand anpissen lassen - selbst wenn er im Recht ist, aber wer weiss ... evtl. auch Klumpenrisiko?


    http://www.manager-magazin.de/…aft/0,2828,868017,00.html


    Beste Grüsse


    Neo

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Saccard


    Wie schon zuvor erwähnt, bemerkenswert der hohe Anteil Minen in Afrika, wobei die Gewichtung unterschiedlich sein mag. Aber noch auffallender: Zum einen ein reines Golddepot , zumal in dieser Phase der Edelmetallmärkte -- vermutlich nahe Tiefpunkten ---- und zum anderen Barrick. Einige kurze Gedanken :
    Barrick mag ja als Marktführer interessant sein, ist aber andererseits eng mit der Goldkabale verbunden und somit auch Einstellungssache, viele im Forum schlagen einen weiten Bogen um sie, mich eingeschlossen. Der Rechtsstreit mit SLW ist noch ein anderes Thema.
    Lonmin ist als 3 größter Platinproduzent doch ein Platinplay ?! Gold Fields und Lonmin sind tatsächlich keine Afrikaner, weil dort nicht ansässig, sicherlich derzeit wie nahezu alle Minen weit unterbewertet. Hatte ich wie Newmont früher, diese zwar solide, aber etwas träge.
    Sibanye hatte ich noch nie, guck die mal aber mal näher an.


    (...)Einziger Haken an der ganzen Geschichte ist, daß Gold m.E. immer noch zu hoch steht. Wenn der Stand 2x so hoch ist wie historisch gerechtfertigt dann hat das eine gewisse Aussage. Im Gegenzug ist das Gold/XAU ratio bei 12, 2002 war es im Tief der Minen bei 6. D.h. fundamental können sich die Minen locker vermehrfachen ohne steigenden Goldpreis .....


    Letzteres sehe ich ebenso, ohne daß sich der Goldpreis abkühlen müßte, das wäre jedenfalls das Idealszenario für Gold und Silberbugs, physisch und oder in Minen investiert. Thematisch vielfach diskutiert, steht Gold m.E. nicht zu hoch, sonder die Minen sind schlichtweg historisch (zu) niedrig bewertet.

    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

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  • Habe ich auch noch nie gehört und herausgefunden, dass dies ein Split-Off von Gold Fields ist.
    Aber die Präsentation verwirrt mich und macht mich auch nicht so scharf auf Sibanye:


    Seite 12 der Präsentation sagt aus, dass Market CAP bei rund 1.15 Mrd US$ ist.
    Seite 4 spricht von 730 Mio Aktien ud bei Kurs in New York von 5.5 US$ ist die Market Cap wohl 4 Mrd?


    Zudem wird künftig in jedem Jahr weniger produziert!!!
    2013 soll die Produktion 1.4 Mio Unzen sein und dabei gibt es einen Free Cash Flow von gerade mal 280 Mio? Mann, bei diesen Förderkosten ist das Potential wahrlich gross.... bei der operationalen Verbesserung.

  • Hallo Zwyss,


    1 ADR = 4 Aktien erklärt es wohl


    Ich widerspreche dir hier entschieden. Operativ läßt sich wenig verbessern, die Südafrikaner arbeiten alle hocheffizient. Wenn man hinter die Kulissen schaut ist man fast immer positiv überrascht (so werden die Reserven z.B. durch die Leute vor Ort erfasst und nicht in irgendwelchen FIrmenzentralen durch reine Berechnungen).


    Das Problem ist schlicht, daß hier eine manuelle Arbeit stattfindet wie es sie woanders nicht gibt. Man kann diese Minen nicht 1:1 mit Open Pit Minen vergleichen. In verschiedenen Szenarien der Goldpreis / Währungsentwicklung werden sie ganz anders performen. 2/3 der Kosten sind Strom und Löhne. Wenn der Rand irrational überteuert ist, sogar 50% stärker als 2001 und die Inflationsrate bei den Minenkosten bei >15% liegt, hauptsächlich Lohnerhöhungen, was willst du dann dagegen unternehmen? Die Minen arbeiten nach wie vor hochprofitabel, nur daß jemand anders die Gewinne kassiert.


    Außerdem zahlen die Südafrikaner die weltweit höchste Steuerrate auf Gewinne. Vielleicht liegt die Steuer sogar bei über 100%. Der Grund ist simpel: So eine Mine wie Driefontein oder Kloof hat schon vor 20 Jahren 4 Mrd. US$ gekostet. Diese Kosten werden langfristig abgeschrieben. Da nun aber durch die hohe Inflation die heute fälligen Kosten für das Errichten einer solchen Mine ein Mehrfaches betragen, sind die Abschreibungen viel zu gering, decken nur 1/3 oder 1/4 der wirklichen Kapitalkosten ab. Allein der normale Steuersatz liegt schon bei 40%, effektiv entsprechend mehr. Genaues auszurechnen dürfte schwer sein. Das ist einer der Gründe warum sich so etwas wie Kloof heute nie wieder lohnen würde. Und auch der Grund warum kapitalintensive Unternehmen in einem Inflationsszenario sehr sehr schlecht abschneiden.


    Kannst du mir sagen wer heute noch - ehrlich gerechnet - unter $1000/oz produziert? Da gibt es sehr wenige... und die Platinminen in Südafrika schreiben durch die Bank Verluste wo der Platinpreis bei 1:1 zum Goldpreis liegt.


    Klar ist, daß die Goldminen Südafrikas binnen weniger Jahre weg sind, wenn sich die Entwicklung der letzten Jahre fortsetzt.


    Gruß
    S.

  • 1 ADR = 4 Aktien erklärt es wohl


    Ja [smilie_blume]


    Damit ist Sibanye, was Res/Res sowie Produktionsmenge betrifft, sehr günstig bewertet. Trotzdem bleibt mein Eindruck, dass sich Gold Fields eines operativen Problemes entledigt hat. Ich schau zuwenig durch hier, aber bei einem Goldpreis von 2500 bei ähnlichen operativen Kosten wäre dieses Teil hier ein Mehrfaches wert. Ein schöner Hebel auf den Goldpreis. Viel Glück damit

    • Offizieller Beitrag

    Hab die mir nun auch mal näher betrachtet. Überschlägig werden die Goldreserven mit 35 $ /oz und die Resorcen mit 14 $ / oz bewertet, das ist extrem preiswert.


    Beatrix, Kloof und Driefontein hatte ich bereits vor vielen Jahren separat im Depot, als dieses noch zu über 50 % aus Südafrikanern bestand mit tw. enormen Dividenden.
    Weltklassevorkommen immer noch, schade, daß die Kosten so wegliefen.


    Werde sie in die Watchlist aufnehmen; bin bis auf TNX derzeit aus Afrika draussen.
    Dort lauert u.a. auch die neue Platinaktie Ivanplats / IVP.....


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Die Reserven besagen nicht viel. Die sind von 22 auf 13 mio ozs zusammengestrichen worden. Letzten Endes ist Potential bis 74 mio Reserven, alles eine Kostenfrage. Bis in 5000m ist Platz, aber die Technologien um da mal etwas zu fördern müssen noch entwickelt werden. Ich denke wenn es gut läuft hat man noch 30 Jahre mit im Durchschnitt 1 mio oz Produktion. Für den Rest müßten neue Schächte her, das ist unwahrscheinlich.


    Realistisch sind wirklich die 13 mio ozs die jetzt als Reserven angegeben sind. Dazu 3 mio ozs plus Uran im Abraum. EV inkl. Schulden 1.4 Mrd sind aber damit auch schon >$100/oz


    Auch der hohe Hebel auf den Goldpreis stimmt so nicht wie ein Vergleich mit Newmont zeigt:
    Sibanye net earnings $364 mio bei 1.22 mio ozs Produktion und angenommenen $1650 Goldpreis bedeutet Produktionskosten inkl. Steuern von $1350/oz
    Newmont net earnings $1809 mio bei 5 mio ozs Produktion und angenommenen $1650 Goldpreis bedeutet ebenfalls Produktionskosten unterm Strich von $1288/oz


    Es gibt an den Südafrikanern schlicht nichts marodes, teure Kosten oder schlechte Infrastruktur. Im Gegenteil ist alles besser, redundanter ausgelegt. Die Minen sind keine 24/7 Operationen. Man baut nicht jede Unze ab, entschieden wie genau abgebaut wird, wird vor Ort erledigt. Abhängig von Öl ist man praktisch gar nicht. Wo andere Jahrzehnte Exploration betreiben müssen, haben alleine Kloof und Driefontein zusammen mehr gefördert als Barrick an Reserven hat.


    Das Problem sind einfach nur die Löhne. Und die Lohnsteigerungen sind deswegen ein Problem, weil der Rand nicht entsprechend mit der Inflationsrate gesunken ist.


    Nur als Beispiel, das KGV von SIbanye lag im Jahr 2012 bei unter 3. Für 2013 wird es bei derzeitigem Kurs bei gut 2 liegen, wenn der Goldpreis so bleibt, die Produktion auf 1.45 mio oz steigt (Streik im letzten Jahr) und die Kosten nur um 6% steigen.


    Sollte es einen Randcrash geben, sagen wir auf 17.5 zum US$, wird Sibanye mehr verdienen als sie jetzt an der Börse kosten.


    Wenn sich die Entwicklung der letzten 5 Jahre fortsetzt ohne daß der Rand fällt, wird der Gewinn binnen 2-3 Jahren verschwunden sein und man kann alles schließen (dann könnte man aber auch den kompletten Platinsektor dichtmachen).


    Ich sehe es so: Man hat hier die Möglichkeit durch einen Spinoff (=unbekannt, keine fundamentals, psychologisch kein Einstandskurs und damit Verkäufe zu jedem Preis) sehr billig etwas zu erwerben, das dazu noch komplett anders funktioniert als die üblichen open-pit Minen und nur dadurch ernstzunehmende Diversifikation im Goldsektor bietet.


    Gruß
    S.

  • Der Platindeal ist nur langfristig. Kurzfristig keine Auswirkungen.


    Platin hat traditionell etwas mehr gekostet als Gold, war dann eine Zeit lang deutlich teurer und kostet jetzt eben etwas weniger als Gold.


    In einer Deflation wird Platin wohl immer weniger kosten als Gold.


    M.E. ist Gold zu teuer, langfristig bleibt Gold stabil, der Dow steigt um das Produktivitätswachstum an. Ein Dow/Gold Ratio von ca. 8 muß man ca. als fair einplanen.


    Aber:
    -Gold ist nicht um Größenordnungen zu teuer
    -die mögliche Überbewertung kann auf verschiedene Arten abgebaut werden
    -von einer freien Wirtschaft kann man kaum noch sprechen, evtl. geht das langfristige Wachstum von Aktien zu Ende
    -eine wirkliche Übertreibung haben wir noch nicht gesehen, am Ende werden immer die fetten Gewinne gemacht (KGV>100 etc.)


    Letztendlich könnte man mit einem kaufkraftbereinigten Verlust von 50% (gegenüber dem Preis in 20 oder 30 Jahren) ganz gut schlagen. Auf diese lange Sicht ist keine Währung durchschaubar. Wichtig: Mit Gold setzt man auch nicht auf eine bestimmte Wirtschaftsregion in der Welt, man bleibt flexibel.


    Depotwerte nach Gewichtung
    1. Sibanye
    2. Yen long gegen Euro (es bleibt bei 1% Deflation trotz Abenomics)
    3. Gold Fields
    4. Barrick
    5. Lonmin
    6. Newmont
    7. Hecla


    Gruß
    S.

  • Saccard, ich nehme an, dass dir bewusst ist, dass die japanische Regierung seit November alles, und wirklich alles daran setzt, Inflation zu erzeugen und somit den Yen zu schwächen. Ob dies gelingt wird sich zeigen, aber mit dem Yen long positionierst du dich gegen einen starken politischen Willen.


    Ich selbst bin für Japan im Gegensatz zu dir mittelfristig nicht positiv eingestellt. Die Auswirkungen der aktuellen Verschuldungssituation in Verbindung mit der Bevölkerungsstruktur und der zu erwarteten Inflation (da so gewollt von der Regierung) wird eine Megakrise heraufbeschwören. Dies kann aber noch etwas gehen... aktuell werden Aktienmärkte und Anleihenmärkte gepumpt wie blöd

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