Geliehene und leer verkaufte EM-Aktie beim "Preisreset"?

  • @ Lucky, @ alle


    lucky soll sich mal mit der Praxis des Aktienausleihens beschäftigt haben.
    Aktien, die in einer Lagerstelle aufbewahrt werden sollten, werden möglicherweise geliehen. Ich denke, das war seine These.
    Bei all den folgenden Ausführungen lasse ich mich gerne korrigieren.


    Wir wissen nicht, ob die Aktien, die wir gekauft und im Depot haben, ausgeliehene Aktien sind oder nicht.
    Was passiert „im Extremfall“ mit den Besitzern von solchen Aktien?
    Im Fall von geliehenen Aktien, haben wir einen doppelten, möglicherweise einen mehrfachen Besitzt, viele Besitzer einer Aktie.
    Wer kriegt die?
    Und was kriegen die anderen?


    Wer verwaltet die Lagerstätten? Es sollte die entsprechende Börse und nicht, zum Beispiel, dein Broker sein.
    D.h., zum Beispiel, in Kanada, die Toronto Stock Exchange, in D die Frankfurter Börse usw.
    Die Verwalter der Lagerstätte sind für das Ausleihen der Aktien verantwortlich, und d.h., die sollten, im Extremfall, die Besitzer geliehener Aktien „entschädigen“.
    Aber zu welchem Kurs?

  • Aktien werden leer verkauft.


    Wir wissen nicht, ob die Aktie, die jetzt im Depot liegt, leer verkauft wurde oder nicht.
    Was passiert im Extremfall?


    Wer ist verantwortlich für das leer verkaufen? Der Broker?
    Ich weiß es nicht, aber im Extremfall (Preisanstieg) geht der Leerverkäufer möglicherweise pleite. Ok, aber was passiert mit den Besitzern von leer verkauften Aktien?
    Sie werden entschädigt?
    Zu welchem Kurs?

    • Offizieller Beitrag

    Danke für dein Interesse.


    Die Betrügereien um die Aktienleihe waren schon vor Jahren so gigantisch, vertrackt, verbrecherisch und kompliziert, dass Herkules, wenn er diesen Augiasstatt ausmisten müsste, an kein Ende käme.


    Klagen hat keinen Sinn, Arbeitsaufwand zum Einreichen einer Klage gross, Gerichte überlastet.


    Es hat einen Grund, dass ich seit Jahren etwa 50 % physisch gehe, anstelle weiteren Aktien zu kaufen...


    Den Regulationsbehörden ist die Sachlage bekannt und sie tun (auch da) nichts.


    Da du heute bei "Aktien im Depot" rechtlich gesehen nur einen unbesicherten Anspruch darauf hast, was die Aktien abwerfen und auf den börsentäglich ändernden Kurswert der Aktien, muss man sich schon vorsehen.


    Ich für meinen Teil ging schon lange ca. 50 % physisch. Da wäre im Extremfall "nur" der Aktienanteil für die Füchse.


    Es gibt Methoden, die Aktienleihe zu verhindern:


    1. Zertifikate physisch ausliefern lassen (teuer, da sie idR extra gedruckt werden müssen. Und zum Handeln müsste man sie wieder kostenpflichti einliefern...)


    2. Überlege dir eine Preis für eine Aktie, der für dich fast zwingend wäre, sie zu diesem Preis zu geben. Dann gibst du mit dieser Limite eine Verkaufsauftrag "gtc" (good till cancelled) ein. Zum Verkauf gestellte Aktien können nicht ausgeliehen werden (für einen Leerverkauf). Wenn dein Broker das Limit nicht akzepiert, nachfragen oder Broker wechseln...beim allerbilligsten dürfte es vermutlich, aber nicht sicher, Schwierigkeiten geben mit diesem Procedere. Warnungen "Ihre Limite weicht ...% vom letzt bezahlten Preis ab" ignorieren, und schauen, was passiert...


    3. Du kaufst Aktien in "DRIP" - Programmen, so es welche gibt (Dividend Re Investment Program). Bei soliden Unternehmen, die Dividenden zahlen, oft möglich. Die Aktien lagern dann bei der Gesellschaft (physisch oder in Buchform, aber ohne dass sie zur Aktienleihe (für Leerverkäufe) freigegeben werden können.


    Mehr kann ich nicht sagen, ausser Lupo's Spezial-Verbal-Injurie: Das Ganze ist "gequirlte Scheisse in Fässern"


    Lupo kauft seit Jahren keine Explorer. Er weiss, weshalb.


    Gruss!
    Lucky

    • Offizieller Beitrag

    Zuviel des Lobes...aber danke.


    Der eine Extremfall "extremer Preisanstieg" sollte nicht allzu grosse Besorgnis auslösen, denn es gibt nichts schöneres, als in einen Preisanstieg hinein zu verkaufen...in einer Millisekunde hast die Stücke weg und das Geld auf dem Brokerkonto, welches "ein anderer" bezahlt hat, egal wie. Jedenfalls nicht der Broker.


    Aber extremer Preisanstieg kann heissen extreme Inflation. Auch da bist du ganz zufrieden über Physisches unter deiner Kontrolle. Wer versucht, den letzten Preisanstieg "mitzunehmen" lebt risikoreich. An der Börse muss man immer wieder mal "Danke" sagen können, und überlässt den letzten Anstieg jemand anderem, hoffend er oder sie sei klug genug, gerade noch rechtzeitig....aber "switchen in Physisches wird je Inflation desto schwieriger! Am schönsten war es, als niemand den "Dreck" (die gelbe Kacke) haben wollte....


    Der andere Extremfall: da ist im Forum und im redaktionellen Teil der GS extensiv debattiert worden, und wird noch immer...

    • Offizieller Beitrag

    Etwas noch: Physisches wäre am besten unregistriert unter eigener Kontrolle.
    Im Bankschliessfach gelagert oder bei einer Bank gekauft (da musste ich in CH eine ID vorlegen, deren Einzelheiten registriert wurden...ich hatte dann dem Bankangestellten erklärt, warum...) würde im "Extremfall" (Finanzcrash) eine Lastenausgleichssteuer fällig (wie auch Zwangshypotheken auf Immo's). Der Applaus derjenigen politischen Fraktion, die nichts lieber tut, als das Geld anderer verteilen, wäre gewiss...die reichen Drecksäcke sollen nur...


    Nicht vergessen, der Staat ist Obereigentümer von allem, was du hast. Er macht die Gesetze, hat Polizei und bestimmt auch, mit was für einem Medium (GEZ, gesetzl. Zahlungsmittel) du Steuern bezahlen musst.

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente

  • Der Hintergrund meiner Frage war: Wir machen uns immer wieder lustig über die Dummheit der Besitzer von unallocated accounts.
    If you can't touch it you don't own it usw.


    Im Extremfall werden die merken, dass sie kein Metal besitzen usw.
    Ok. Alles richtig, aber


    wie sieht es aus mit unseren Aktien?
    Sind die Aktien, die wir im Depot haben, etwa geliehene Aktien? Oder leer verkauften?
    Zumindest wissen die Besitzer von unallocated accounts, dass ihre accounts unallocated sind.
    Wir wissen aber nicht, woher die Aktien kommen, die in unseren Depots liegen sollen


    Werden wir im Extremfall mit unseren Aktien nicht dasselbe brennende Gefühl am Hintern erleben, was die Besitzer von unallocated accounts erleben werden?

  • Dieses Thema kannst du getrost auf Aktien aller Bereiche ausweiten.
    Die Aktien der Kunden einer Bank/eines Brokers liegen heutzutage fast immer in einem
    Girosammeldepot.



    Zitat

    Im Girosammeldepot werden die Wertpapiere von den verwaltenden Wertpapiersammelbanken für den Depotkunden, unter Zwischenschaltung von dessen Hausbank, verwahrt. Dieser hat keinen Anspruch auf einzelne, nummerierte Stücke, sondern besitzt nur einen Bruchteilseigentumsanspruch am Gesamtbestand der Wertpapiere einer bestimmten Kategorie. Zum Girosammeldepot bedarf es einer ausdrücklichen schriftlichen Ermächtigung durch den Kunden. Eine gesonderte Aufbewahrung der Wertpapiere kann vom Hinterleger gemäß § 2 Satz 1 Depotgesetz (DepotG) verlangt werden.

    ...und genau so ein Streifband werden die wenigsten eingerichtet haben.

    Zitat

    Im Gegensatz zum Girosammeldepot werden die Wertpapiere des Kunden separat aufbewahrt, getrennt von den Eigenbeständen der Bank
    und von denen anderer Kunden. Der Name leitet sich von dem »Streifband« ab, mit dem die aufbewahrten Aktien (getrennt nach Mänteln und Bögen) namentlich gekennzeichnet werden.
    Der Hinterleger bleibt Eigentümer der für ihn verwahrten Stücke. Der Aufwand für die Bank ist deutlich höher als bei der Girosammelverwahrung; die Gebühren sind daher höher.


    Mit dem Besitz (besser Eigentum) von Aktien trägt man grundlegende Risiken:
    -Die Aktien steigen "nachbörslich" aufgrund eines wirklich bedeutenden Ereignisses extrem an, die Börsen bleiben aber ab dem nächsten Handelstag geschlossen. Du kannst nicht verkaufen und deinen kurzfristig möglichen extremen Gewinn nicht realiseren. Das wäre das Luxusproblem.


    -Die Aktien sind vom Broker verliehen, der Broker schafft es nicht diese wieder zu erlangen, das Handelshaus wird dichtgemacht, die Einlagensicherung greift nicht, weil zu viele Banken gleichzeitig betroffen sind...


    -Es kommt zu extremen gesellschaftlichen Verwerfungen, Börsen machen erst gar nicht auf, auch deine Depotbank öffnet nicht mehr für lang Zeit. Du kommst weder an deine Aktien noch an dein Geld ran (Geldautomaten sind leer oder geplündert). Dann geht's ums Überleben.


    Was für Nachweise hat denn ein Aktienbesitzer, um vielleicht Jahre später nachweisen zu können, dass er am Tag des Big Bang 2.000 Stk. von der Newmont Mining besessen hat und welche Sau interessiert das dann noch?

    „If you try to make everything muticultural, you end up with no culture at all.“ Morrissey

    Einmal editiert, zuletzt von Spengler ()

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