Wie wird der Zusammenbruch des Fiat-Moneys aussehen?

  • Angeregt durch Mesodors phantasievolle Überlegung, wie der Markt für Papiergold zusammenbrechen wird, würde mich mal interessieren, wie der Zusammenbruch des weltweiten Papier- und Giralgeldsystems aussehen wird.


    Das große Wort vom Ende des Fiat-Money wird von vielen Usern ja gern in den Mund genommen, aber wie das in der Praxis aussehen soll, ist mir nicht so ganz klar.


    Gibt es ne Presseerklärung von Merkel:
    "Hiermit muss ich Ihnen die traurige Nachricht überbringen, dass der Euro seit 1 Stunde wertlos ist. Wir fordern alle diejenigen, die dieser Umstand unvorbereitet trifft, auf, möglichst dezent von der nächsten Brücke zu springen. Die Besitzer von Gold und Silber werden gebeten, aus Pietätsgründen die Champagnerkorken erst in einer Woche knallen zu lassen."


    Alle fügen sich widerstandslos in ihr Schicksal und am nächsten Tag geht das Leben weiter. Oder wie?

  • T-Trinker: Das ist ganz einfach.
    Sobald viele Menschen viel mehr von ihrem Geld ausgeben wollen als Waren vorhanden sind steigen die Preise sehr stark an. Und das genau ist dann der Anfang vom Ende.


    Denn Güter, Waren und Dienstleistungen die kann man nicht wie Aktien und Kredite mal eben so aus dem Hut zaubern.


    Dann erst merken viele Menschen, daß es nicht genügend Dinge gibt, die sie für ihr Geld kaufen können.


    Die Frage ist doch: was wird sehr viele Menschen dazu bewegen, große Teile ihrer Ersparnisse in Waren und langlebige Konsumgüter umzutauschen.


    Darauf jedoch weis keine reine definitiv schlüssige Antwort.

  • ah ja, ein bisschen Inflation und dann ist Ende im Gelände. Manchmal ist die Lösung komplexer Probleme wirklich einfach. Da können wir nur hoffen, das wir in einer solchen Krise dann ein Finanzgenie wie Nestor Kirchner haben. Der hat das Fiat-Money in Argentinien trotz des von Dir beschrieben Szenarios gerettet.


    Jetzt verstehe ich aber nicht, wieso Du stolz darauf bist, keine Schulden zu haben. Ich bin nicht halb so skeptisch wie Du, habe aber trotzdem heute meinen Wertpapierkredit nochmal kräftig aufgestockt. Du müsstest doch Kredite aufnehmen, bis die Schwarte kracht.

    • Offizieller Beitrag

    Gefahr droht von:


    - steigenden Zinsen (warte mal ab, was den US-Häuslehypothekenschuldnern mit 100 und mehr % Finanzierung passiert, wenn die Zinsen weiter steigen....)


    - Abnahme deiner Deckung durch sinkende Kurse oder sinkende Belehnungswerte (dein Depot ist express liquidiert, wenn die Deckung ungenügend ist; ob's dann reicht, oder du noch Schulden hast?)


    Überleg's dir gut!


    Gruss,
    Lucky

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
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  • Zitat

    Original von T-Trinker
    .....
    Jetzt verstehe ich aber nicht, wieso Du stolz darauf bist, keine Schulden zu haben. Ich bin nicht halb so skeptisch wie Du, habe aber trotzdem heute meinen Wertpapierkredit nochmal kräftig aufgestockt. Du müsstest doch Kredite aufnehmen, bis die Schwarte kracht.


    Ganz einfach:


    erstens bin ich auif Suibstanzerhalt aus und nicht auf Profitmaximierung.


    zweitens fahre ich eine Strategie, bei der ich ein Totalverlustrisiko auch dann ausschließen möchte, wenn erwartete Szenarien nicht oder nicht zum erwarteten Zeitpunkt kommen


    drittens müssen Kredite verzinst werden. Edelmetalle werfen aber keine Zinsen ab, wesegen sich meine Bestände durch Zins und Zinseszins zunehmend verteuern.


    viertens: angenommen die Zinsen werden im Verlauf einer Kries extrem angehoben, so werden Kreditnehmer über den Zins ausgenommen wie Weihnachtsgänse und gezwungen vor dem dann kommenden finalen inflationären Crash ihre Edelmetallbestände abzustoßen. Auf dieses Risiko möchte ich verzichten.


    fünftens: angenommen eine Krise kommt (das könnte Ende März sein (ist aber wenig wahrscheinlich, aber beispielsweise auch erst 2.029), so weis man doch immer noch nicht, wann genau das sein wird. Warum jetzt Kredite aufnehmen und seine zukünftige Handlungsfreiheit bei etwaigen scharfen Kurseinbrüchen bei Edelmetallen verspielen?.

  • Das ist eine gute Frage: Wie könnte der Zusammenbruch der Fiat-Money aussehen???


    Das ein Zusammenbruch in den nächsten 50 Jahren kommen könnte, halte ich für relativ wahrscheinlich - KÖNNTE!
    Aus diesem Gefühl heraus habe ich auch physische Edelmetall-Bestände und möchte diese kontinuirlich aufstocken - allerdings wie viel?
    Denn Edelmetalle bringen keine Zinsen oder Performance wie Aktien. Wie so oft im Leben heißt mein Credo auch hier: Die Mischung macht's.


    Die Frage die mich in dieser Situation viel stärker beschäftigt ist, was mit meiner privaten Rentenversicherung geschehen wird?
    Wie viel Wert werden die Fonds (Fondsrente) nach der "Krise" haben?
    Was passiert mit dem depotführenden Versicherer? (Sollte er Pleite gehen, und im Laufe der Krise nicht der Einzige sein, ist der Sicherungsfonds auch ruck-zuck pleite...).


    Viele Grüße

  • Zitat

    Original von mesodor39
    ... Kries ...


    Moin meso,


    war das jetzt ein vergessenes 'e' oder ein geswaptes 'se'? :D


    Der Fiat-Zusammenbruch in meiner Studizeit äußerte sich in Rostdurchbrüchen an den Schwellern. Dann kam noch ein Totalschaden beim Ölumlaufsystem der treibenden Kraft dazu. Das hat dem Fiat endgültig das Rückgrat gebrochen.


    Wie war das noch gleich mit den DDR-Mark, als die DDR auslief? Ich hab hier noch einen Zehnmarkschein und ein bischen Blechgeld, sieht niedlich aus. Ist aus den Zeiten, als uns die Grenzer immer böse anguckten, wenn wir mal einen Ostbesuch machen wollten. Damals habe ich das Zeug hier umgetauscht, dann im Luftfilter des noch fahrenden Fiat versteckt (und mich köstlich amüsiert, wenn die Grenzer im Tank mit einem Metallstab rumstocherten) und wir haben uns dann drüben ein köstliches Mahl in einem Nobelrestaurant gegönnt. Dann merkten wir, dass wir das Geld an einem Abend unmöglich alles ausgeben konnten. Auf Waschmaschinen und Autos standen ja ein paar Jahre Lieferzeit, also das war schlecht zu bekommen. Also haben wir das Zeug auf dem Friedhof unter Grabsteinen versteckt. Am nächsten Tag sind wir dann wiedergekommen und haben nochmal festlich gespeist. Später, als Zeit Geld kostete, da hat sich das dann nicht mehr gelohnt.


    Ja, wie war das noch? Vorher gab es legal ungefähr 5 Ostmark für 1 Westmark. Der Schwarzhandel rechnete schon immer mit 1:10. Und nach Öffnung der Grenze konnte man sich eine goldende Nase mit dem Handel von Ostmark gegen Westmark auf dem Schwarzmarkt am Alex verdienen. Feuerzeuge waren auch noch so eine Attraktion auf den dann entstehenden Schwarmärkten. Nicht am Alex aber in Meckpomm. Dann gab es diesen Umtauschkurs von 2:1, aber nur für Buchgeld. Daran sah man, dass die Westmark spätestens da immens an Wert verlor. Wenn man es sehen wollte.


    Nun denn, wie könnte so ein Zusammenbruch aussehen? Für die Politik wäre es doch am geilsten, wenn niemand die Entwertung bemerkt. So ungefähr wie bei der Einführung des Euro oder der Fusion von Ost- und Westmark. Also wie wäre es mit einer offiziellen Einführung dessen, was wir ohnehin längst haben? Dollar und Euro werden zu einer Weltwährung fusioniert. Das nenn sich dann RFIDschekel. Fusionen sind auch in der Industrie und bei Banken geläufig, um Bankrotte zu verschleiern. 1:10 oder 1:100 im Verhältnis. Oder vielleicht irgendwas Zerhacktes. 1 RFIDschekel zu 8 Euro 20 oder 6 Dollar fuffzich. Die meisten Leute können eh den Dreisatz nicht, also merken die nicht mal was. Die Preisschilder an den Waren sehen dann auch so verführerisch billig aus. Die Leute sind dann so mit rechnen beschäftigt, da fällt so ein Verlust von 50% des Vermögens oder mehr gar nicht auf. Vor allem, wenn er schleichend kommt. :D


    Unsere Politiker müssen sich doch heute schon schief und scheckig lachen, bei der Dummheit der breiten, staatsgläubigen Masse. Denen wird noch das Zwerchfell krank werden, wenn die staatsgläubigen Bürger in den nächsten Jahren noch mehr über den Löffel barbiert werden. Bei aller Panik muss man sich mal aber vergegenwärtigen, dass mit einer Verdoppelung des Preises durch Inflation eine Verdoppelung der Geldmenge einher gehen muss. Oder auch: Die Geldmenge muss sich im Verhältnis zur Gütermenge verdoppeln.


    Kaufrauschende Grüße

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

    4 Mal editiert, zuletzt von Kaufrausch ()

  • Beim Beitritt der DDR zur BRD wertete man nicht die DM gegenueber der DDR-Mark ab, die DDR-Mark wurde gegenueber der DM massivst aufgewertet. Das war einer der Hauptgruende fuer den Niedergang der Ost-Wirtschaft. Das war eine rein politische Entscheidung, um die 16 Mio Ossis (bin einer) ruhig zu stellen.
    Das also als Beispiel fuer den Kaufkraftverlust der DM anzufuehren, halte ich fuer falsch.

  • Zitat

    Original von TeeKay
    Beim Beitritt der DDR zur BRD wertete man nicht die DM gegenueber der DDR-Mark ab, die DDR-Mark wurde gegenueber der DM massivst aufgewertet.


    Dieser Satz ist ein Widerspruch in sich.


    Grüße


    KR :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von Kaufrausch
    ..... Bei aller Panik muss man sich mal aber vergegenwärtigen, dass mit einer Verdoppelung des Preises durch Inflation eine Verdoppelung der Geldmenge einher gehen muss. Oder auch: Die Geldmenge muss sich im Verhältnis zur Gütermenge verdoppeln.


    Kaufrauschende Grüße


    Na, die Geldmenge wurde in den letzten 36 Jahren doch angeblich vervierzigfacht......


    und die Preise und Einkommen haben sich vielleicht vervierfacht.


    9 Prozent Geldemengenwachstum und 1 Prozent Wirtschaftswachstum. So sieht´s aus.


    Will sagen: Der Hund, "Preis" genannt ist weit hinter seinem Herrechen "Geldmenge" zurück geblieben. Doch das dürfte lt. Ludwig Erhard nicht ewig so bleiben. Es soll auch mal Zeiten geben, in denen der Hund dem Herrchen voreilt....


    Und wenn es auch nur passiert, daß "Herrchen" eingeholt wird......dann können wir überall eine Null drannhängen, sehen wir mal von unseren Geldbeständen (und den Einkünften der Rentner und Pensionäre) ab. Die "nullen" nicht mal eben so....


    Und genau das ist näherungsweise die Größenordnung, um die es hier langfristig - ganz ohne eine "Krise" an die Wand zu mahlen - geht.

    • Offizieller Beitrag

    ist das, was wir schon haben. Es gibt keinen vernünftigen Grund, anzunehmen, dass dies aufhören wird! Also eine Art 'Dauer-Crash in Raten'. Vielleicht kommen auch in Europa bald die Statistik-Schwindeleien wie hedonistisches pricing, ständiges Verändern des Warenkorbes u.a.m.


    Schleichende Geldentwertung und offizielle Verschleierung der Tatsache, das es so ist, ist also schon da.


    Es fragt sich also, wird es mehr geben (Beschleunigung in Richtung eines auch vom 'Mann auf der Strasse und in der Kneipe' perzipierten Zusammenbruchs des Geldwertes), oder kommt man mit diversen Verschleierungstaktiken 'noch lange' (gemeint noch ein Jahrhundert, z.B.) durch?


    Gruss,
    Lucky

  • Hi Lucky,


    klar ist das schon im Gange. Siehe auch versammelte Währungsunionen. Es wird sich aber noch verschärfen. IMHO werden die Stammtischbrüder solange nichts merken, wie nicht irgendwas im Kühlschrank fehlt. Bei praktisch allen Diskussionen zu sozialen Themen wird nämlich immer an Symptomen operiert. Der Zusammenhang Inflation fehlt meist völlig! Die meisten Sozis und deren Gläubige sind eh der Meinung, man könnte Geldbäume pflanzen und dann davon Mindestlöhne zahlen. Ergo sum steht zu befürchten, dass die nicht mal wissen, was Inflation eigentlich ist. Daran würde sich wohl auch nichts ändern, wenn die Werte auf Geldscheinen als kleine LCD-Displays ausgelegt wären, die im Rahmen der Inflation immer weniger anzeigen.


    Und wenn dann der gefüllte Kühlschrank immer kleiner geworden ist, dann wird halt noch mehr sozialistisch gewählt, weil die das meiste versprechen. So gesehen kann man an den Wahlergebnissen des BT sehr schön ablesen, wie weit es gediehen ist. Leider findet das nur alle vier Jahre statt. Die Landtagswahlen sind ja meist reine Protestwahlen.


    Das ist doch gerade der Witz, dass diese Leute durch die Wahl der entsprechenden Parteien den Untergang nur noch beschleunigen. Vielleicht wäre es ganz gut so, wenn sie draus lernen würden. Aber das bezweifle ich. Der Stammtischbruder kennt weder jetzt noch nach dem Zusammenbruch die Ursachen, weil er immer nur von der Hand in den Mund denkt, aber nicht strategisch. Am Ende kommt zumindest hier nur wieder ein Sozialismus in neuen Kleidern raus. Ob braun, ob rot, ob grün, das ist eine Frage der Mode. Der Inhalt bleibt der gleiche. Und das mit der nächsten Währungsunion, die eigentlich eine Reform ist, wird noch dieses Jahrhundert passieren. Kannste Gift drauf nehmen! IMHO innerhalb der nächsten Zehn Jahre.


    Nach meiner Rechnung haben wir aktuell 7% echte Inflationsrate. Da die Zinsen demnächst steigen, deutet das auch hier auf eine Steigerung hin. Also mache ich mich schon mal mit 10% Inflationsrate p.a. für die nächsten Jahre vertraut. Das ist schon ganz schön heftig.


    Viele Grüße


    KR :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Wie war das doch gleich noch mal mit Hund und Herrchen? Der Crash wird erst dann kommen, wenn der Hund(Güterpreise) zu seinem Herrchen(Geldmenge) zurückkommt und sogar dem Herrchen vorraus läuft. Dann setzt die Inflationsspirale ein. Fragt sich nur, wer den Stock wirft, welcher den Hund zum losrennen animiert?

  • Meine Meinung: Der Stock, auch "Ölpreis" genannt ist bereits im Fluge, das Herrchen hat schon gepfiffen (=der Goldpreis beginnt zu steigen) und der Hund schaut noch etwas verwundert gen Himmel, sieht dann den Stock und setzt demnächst wohl zum Spurt an.


    So zumindest könnte es sein.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo KR,


    Mittel gegen die 'Geldentwertung' waren traditionell Sachwerte (Blei in kleiner Stückelung nicht vergessen!).


    Aber die Geschichte soll ja zeigen, dass Inflationen immer länger laufen, als man ihnen zutraut (aktuell interessant in dem Zusammenhang die 'wissenschaftlich abgesicherte' Trickserei mit hedonistischem Pricing für deren Berechnung, Keynes, scheinbare verfassungsmässige Unmöglichkeit, dass der Staat 'direkt' 'Geld drucken' kann, also scheinbar gar keine Inflation erzeugen kann, und alles halt indirekt, schwer durchschaubar, trotzdem tut. Und nur ein kleiner Teil der Bevökerung das merkt, der weitaus grössere Teil es gar nicht merken will!


    Wir sind alle Kaiser, bis mal ein Kind kommt und uns sagt, dass wir nackig sind :(
    Wer wagte es denn zu sagen, da dieser Jemand sich dadurch ja selbst in die Bredouille bringt!


    Man kann nur immer wieder die Zusammenhänge durchzudenken und sich entsprechend einzurichten zu versichen.


    Dazu sind solche Threads ungemein nützlich.


    Kommt etwa eine Deflation hinterher, in welcher die ausgegebenen Geldscheine ihre Gültigkeit behalten (Theorie der deflationären Depression von P.C.M.)? Wenn alles so läuft, wie es nach den vorhandenen Gesetzen laufen soll, vielleicht ja. Aber wie der nämliche PCM ja nicht müde wird, zu betonen: Die Staatsmacht hat es in der Hand, festzusetzen, was Geld (Steuerzahlungsmittel) ist. Das hat sie sicher, solange sie ganz und das Beamtenheer, Polizei, Gerichte und Militär funktionstüchtig und loyal bleiben. Ich schätze, das werden sie aus schierem Eigennutz noch sehr lange tun.


    Hiesse dann, dass mit etwelchen scharfen Massnahmen gerechnet werden muss, wenn es kritischer und kritischer wird!


    Gruss,
    Lucky



    _________________________________________


    "Willsch fir dii Ränte ebbis sichers ha, ghaufsch e Blächbollizist und fangsch sälber a" (Basler Fasnacht 2006)

  • Also beim Thema Inflation und Inflationsbeschleunigung sind wir einer Meinung. Ich sehe keine echte Alternative, wie die westlichen Staaten sich von ihrer ausufernen Staatsverschuldung befreien können. Außerdem sind die amerikanischen Privathaushalte im Schnitt stark verschuldet. Hubschrauber-Ben würde sich mithin mit einer ausufernden Geldmenge im eigenen Land wenig Feinde machen.


    Die Gefahr steigender Zinsen ist für mich kein Argument gegen eine Kreditaufnahme. Wozu gibt es Zinsfestschreibungen?


    Wertverlust des Depots aufgrund stark fallender Edelmetallpreise ist schon eher eines. Aber zum einen sollte man über ein halbwegs diversifiziertes Depot verfügen. Und zum anderen ist es schon überraschend, von Verfechtern der physischen Edelmetallanlage dieses Argument zu hören.


    Von schleichender und/oder sich verstärkender Inflation geht imho keine Gefahr für die Papiersilberinvestoren aus. Nur ein Zusammenbruch über Nacht ohne Vorzeichen kann unsere Anlagen vernichten. Bin mal gespannt, ob da noch Ideen kommen, wie so etwas aussehen könnte.

  • Zitat

    Original von T-Trinker
    Also beim Thema Inflation und Inflationsbeschleunigung sind wir einer Meinung. Ich sehe keine echte Alternative, wie die westlichen Staaten sich von ihrer ausufernen Staatsverschuldung befreien können. Außerdem sind die amerikanischen Privathaushalte im Schnitt stark verschuldet. Hubschrauber-Ben würde sich mithin mit einer ausufernden Geldmenge im eigenen Land wenig Feinde machen..


    Somit wäre der kleinste geminsame Nenner schon einmal (näherungsweise) definiert.



    Zitat

    Original von T-Trinker Die Gefahr steigender Zinsen ist für mich kein Argument gegen eine Kreditaufnahme. Wozu gibt es Zinsfestschreibungen?.


    Zinsfestschreibungen sind dafür da, damit Kreditnehme rund Kreditgeber wissen, was genau beide zu erwarten haben im Hinblick auf ZINS und TILGUNG. Auch darüber dürften weder Zweifel, noch Diskussionsbedarf bestehen :)


    Jedoch: eine Zinsfestschreibung ist keine Garantie dafür, daß der Schuldner die Verzinsung erwirtschaften kann. Und genau dort liegt die Gefahr der Spekulation auf Kredit. Egal, ob es Aktien oder Immobiliebn sind: Dividenden können ausfallen, erwartete Kurssteigerungen können ausbleiben und sich in Kursrückgängen verkehren, eine vermietete Einzelimmobilie kann ihren Ertragswert einbüßen, indem der Mieter nicht bezahlt. Edelmetalle werfen ohnehin keine Zinsen ab - bestenfalls kann man sie - natürlich unterhalb der Geldmarktsätze - verleihen, sodaß eine Zinsdifferenz verbleibt. Selbst Bonds können im Kurs fallen oder notleidend werden. Natürlich müssen derlei Fälle nicht eintreten, jedoch können sie es und sie tun es gelegentlich auch - teilweise mit einer gewissen statistischen Regelmäßigkeit.


    Zitat

    Original von T-Trinker Wertverlust des Depots aufgrund stark fallender Edelmetallpreise ist schon eher eines. Aber zum einen sollte man über ein halbwegs diversifiziertes Depot verfügen. Und zum anderen ist es schon überraschend, von Verfechtern der physischen Edelmetallanlage dieses Argument zu hören..


    Jeder Investor / Anleger / Sparer, der die Möglichkeit von Wert- oder Substanzverlusten (je nach Anlageklasse) ausblendet, der ist schlicht und einfach eines: Ein Narr. Denn nur Narren sind sich ihrer Sache völlig sicher. Das einzig gewisse, was es bei Anlagen, Investitionen und Spekulationen immer gibt, das ist die Ungewissheit :)



    Zitat

    Original von T-Trinker
    Von schleichender und/oder sich verstärkender Inflation geht imho keine Gefahr für die Papiersilberinvestoren aus. Nur ein Zusammenbruch über Nacht ohne Vorzeichen kann unsere Anlagen vernichten. Bin mal gespannt, ob da noch Ideen kommen, wie so etwas aussehen könnte.


    Das sehe ich ähnlich, wobei es auch Tags und - bei geschlossenen Börsen - auch innerhalb längerer Zeiträume als 12 Stunden geschehen kann. Denkbare Gründe und Ursachen, wenig wahrscheinliche und völlig unwahrscheinliche für einen denkabren Zusammenbruch, die gibt´s wie Sand am Meer, wobei ein einziger ausreicht und futsch ist. Jedoch: in ihrer Summe addieren sich diese Einzelwahrscheinlichkeiten zu einer so großen Geasamt-Ausfallwahrscheinlichkeit, daß man sie nicht ausblenden sollte.


    Selbst bei 1 v.H. per Anno ist die Wahrscheinlichkeit, daß man in 10 Jahren noch dabei ist "nur" 90,4 Prozent. Bei einer mit 4 v.H. p.A. verzinslichen Staatsanleihe kann man dieses Risiko vernachlässigen bzw. durch Kauf von Anleihen verschiedener Staaten noch deutlich minimieren. Auch kann man - bei jährlich zahlbaren Zinsen - die Erträge bereits anderweitig anlegen. Kommt es jedoch zu einer so starken Verknappung, daß alle Zertifikate-Emmitenten ihre Zertifikate kündigen und zu dem Kunden seinerzeit gewährten Verkaufskurs und ohne Verzinsung zurückzahlen....
    so nützt eine Diversifikation bei Zertifikaten nichts. Ebenso, wenn es zu Massenpleiten oder gesetzlich festgelegten Abfindungen noch unterhalb der Einstiegskurse ode rzum Zwangsumtausch in Anleihen zu ungünstigen Bedingungen kommt.


    Insofern kann sich gerade eine schleichende Inflation - je nach Sachlage - doch auch sehr negativ für Zertifikate-Besitzer auswirken. Sie muß es aber nicht.

  • Wie will die deutsche Regierung denn inflationieren?


    Die hier angeführten Theorien der Geldentwertung, die eine nachhaltige Entschuldung zur Folge haben, setzten voraus, daß der Staat am Bankensystem vorbei Geld in den Umlauf bringt.


    Kurz gesagt: Peer muß sich die neueste Heiderlberger Druckmaschine in den Keller stellen und Drucken und damit Straßen bauen.


    Genau das kann er aber nicht, denn Mr. Trichet hat die Druckmaschine.


    Peer kann momentan kein Geld drucken. Mr. Trichet erzeugt Inflation durch Kreidtexpansion, die hauptsächlich in den Derivatenmarkt fließt!


    Wie soll das funktionieren?


    Ein Crash ist möglich, aber nicht zwangsläufig das endgültige Szenario.


    Die Folgen der Überschuldung sind aber ziemlich klar! Inflation!


    Die Frage ist also eher: Wie kriegen die Regierungen der Euroländer die Hand an die Gelddruckmaschine? ;) Hat man die Frage beantwortet, dann weiß man wie die Entschuldung ihren Weg finden wird.


    mfg,


    greenjg

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