Der Goldschürfer

  • Spritzgebäck
    Wäscht Du ebenfalls Gold und bist Du sicher, dass es sich bei den "sichtbaren Goldflittern" auch um Gold und nicht nur um Pyrit oder andere Schwereminerale handelt? Gold liegt gewöhnlich wegen seiner hohen Dichte nie oberflächlich sichtbar herum, sondern lagert sich mehr oder weniger tief - je nach Bachgegebenheiten und Zeit - ab.
    Um 1 g Rheingold zu erwaschen, benötigt es i. d. R. tausende feinster Goldpartikel/-staub und tonnenweise durchgearbeiteten Bachkies. Nun stelle man sich diesen Waschprozeß nur unter Zuhilfenahme eines "Goldwaschpfännchens" vor. Selbst an relativ ergiebigen "Claims" (inkl. körnigem Gold und auch Nuggets neben den kleinen und dünnen Flittern) erwäscht in unseren Breiten ein fleißiger und erfahrener Digger einen Stundenlohn von wenigen Euro, oft nur ein paar Cent. Glaube mir, ohne Goldfieber, Spaß an der Herausforderung, Naturverbundenheit, etc. wird kein Mensch diese Mühen bei Wind und Wetter freiwillig und dauerhaft auf sich nehmen.


    bubi (der gerade vom 8-tägigem Goldwaschurlaub mit langen Armen, lahmem Kreuz und wenig Gold heimkehrte)

  • die goldwaschpfannen mint den rillen sollen großer mist sein , sagten jedenfalls goldgäber in british columbien .

    Es gibt mittlerweile unzählige Goldwaschpfannenmodelle in verschiedenen Größen, Formen, Farben aus Metall, Kunststoff oder Holz. Unzerbrechliche Kunststoffpfannen setzten sich gem. meiner Erfahrung durch. Über die Pfannenform und Sinnhaftigkeit der Rillenausgestaltung wird gerne gestritten und ist letztlich eine Frage der persönlichen Vorliebe und auch Waschtechnik. Fest steht, wer den Bachkies nicht mit reichlich Wasser ordentlich in der Pfanne in Bewegung versetzt (das schwere Gold soll sich ja am Pfannenboden absetzen), der schüttet auch mit der neuesten "Ultra-Hightec-Mehrfachrillenpfanne" alles Gold wieder zurück in den Bach. Selbst die alten Digger separierten mit ollen und verbeulten Blechgefäßen/-pfannen den gelben Stoff. D. h., wer weiß, wie sich Gold verhält/bewegt, der konzentriert es grundsätzlich auch in einer Bratpfanne oder ähnlichem Gefäß.


    Unvorbelastete Anfänger halten alles goldig Glänzende für Gold. Wer jedoch einmal Naturgold in der Goldwaschpfanne sah, der erkennt es künftig sofort.


    Everytime a full pan of gold
    bubi

  • als Kind hab ich beim Stadtfest am Stand des Goldwäschervereins Elstersand geschürft und ein paar kleine Glitter dabei "gewonnen".


    Tja leider war die Neugier nicht groß genug, um mich intensiver mit dem Thema Gold zu beschäftigen (okay zugegeben da war ich noch unter 10 Jahre alt!).
    Wäre alles anders gekommen, hätte ich jetzt schon ein für auf eigenen Beinen stehenden Studenten beträchtliches Vermögen... jaja
    (wurde gerade vom Gegröhle unterbrochen - da wurde wohl ein Tor oder sowas in der Art geschossen)
    ...ja Jugendweihepapierschnipsel/Geburtstagsgeld/etc. hätte ich dann in Goldmünzen getauscht, zu einem Traumkurs von irgendwas zwischen 200-300 Euro...
    ...stattdessen hab ich das Papier brav gespart für die Zukunft, um mir dann seit 2008 davon nur noch 1/3 oder weniger des Goldes leisten zu können ;(

  • also in uralten tagen muss es ja in europa und sogar in de reichlich gold gegeben haben , wer weis - vielöeicht ist noch was irgendwo , aber der spass ist doch alles :o)

    Natürlich gibt es in Europa und sogar in Deutschland mehrere Goldvorkommen/Goldvererzungen. Jedoch sind die deutschen Vorräte im internationalen Vergleich eher gering und aus wirtschaftlichen und umweltlichen (Renaturierung) Gründen nicht abbauwürdig - ganz zu schweigen von der Problematik der bergrechtlichen Genehmigungen.


    Andererseits gibt es für den Hobbygoldwäscher mit niedriger Goldausbeute-Erwartung noch einiges zu tun. Zu beachten gilt es, dass nicht jedermann in irgendeinem Bach - auch wenn er goldführend ist - einfach so buddeln darf. Häufig gibt es Schwierigkeiten mit den Grundeigentümern, ansässigen Anglervereinen oder der Bach gehört zu einem Naturschutzgebiet mit entsprechendem Waschverbot. Wie es mit uns Menschen so ist, reichen wenige Vandalen aus, um auch den gesetzes- und auflagetreuen Hobbywäscher mit Verboten zu belegen. Ich will sagen, dass einige die Bäche und Uferböschungen derart durchwühlen, dass unzählige Baumwurzeln ihren Halt verlieren und umstürzen. Klar ist, dass derartiges Vorgehen früher oder später rigoros sanktioniert wird.
    Ein ernsthafter Goldwäscher arbeitet gerne verborgen und fällt nie unangenehm auf - günstigstenfalls bemerken Ortsansässige gar nicht, dass er überhaupt da war.


    Beste Diggergrüße bubi

  • Schaut mal nach ollen örtlichen Sagen.
    Bergzwerge, Zwergloch, u.Ä.,
    (incl. Schatz, Tunnel, Schatzwächter Höllenhund oder alter Mann) (Die Daktylen wurden abgelöst durch die Wanderer/Sueben)
    = Walen, Veneter ("..Die Venedigermännlein, die braven Menschen einen Erdklumpen schenken, der sich dann in Gold verwandelt, gehen auf die Veneter zurück, die als einer der ersten Volksstämme in den Alpen nach Erz schürften...
    ...In der Sage Sammelbegriff für alle Fremden bzw. Fremdsprachigen, die in mitteldeutschen Gebirgen Mineralien und Erze suchten..")

    = Venedi, Veneti oder Wenden, Vendeliker, Wandala, Wandalen ... brachten (Gold-u.A.-)Bergbau.
    Bsp.: http://www.ramsbeck.de/bergbau/geschichte/veneter.htm
    ("Das Gold der Kelten" (+Alemannen+Sueben) war auch Salz, Bernstein, und der Fernhandel incl. Seefahrt.)
    Und schaut
    selbstverständlich auch nach Flur- und Flußnamen, die in der Regel älter sind als die jeweilige Bevölkerung ...
    http://www.goldwaschen.de/Fach…ny1-Schwarzwaldgold-3.htm
    http://www.goldwaschen.de/Fach…any1-Schwarzwaldgold.html ...+fff :P

    „Niemand ist verpflichtet sein Vermögen so zu verwalten oder seine Ertragsquellen so zu bewirtschaften, dass dem Staat darauf hohe Steuern zufließen."
    Preußisches Oberverwaltungsgericht 1906
    +: Die Sklaven "leiden"(=erfreuen sich) am sogenannten Stockholm-Syndrom.

  • Sog. "Seifen"-GoldLagerstaetten (FlussSande etc.) erholen sich auch: Wo vor 200 Jahren nix mehr zu holen war kann heute schon lange wieder was sein ...
    ==> Lohnt sich nur nicht, ueberall gleich ein Bergwerk aufzumachen ...


    Auch in der Saale soll es wohl Gold geben ... : Ich hoerte von einer Geologen-Dr.-Arbeit, wo der GoldGehalt ermittelt wurde ...: Die Ausbeute belief sich auf einige Gramm ...


    Vermutlich ist ueberall welches, nur besonders leicht eben dort zu finden, wo das Wasser zugaenglicher ist ..., also in GebirgsBaechen ohne Schlamm usw. ...
    ==> Auch liegen weiter oben im Fluss die schwereren Teile ....


    Mit jedem richtigen Hochwasser duerfte aber auch GoldGehalt fortgespuelt werden ... ; der kommt dann wieder ... : Frisch verwitterndes Getein gibt neue Flitter & Koerner ...


  • Ja, es gibt Bäche, in denen sich regelmäßig an bereits ausgebeuteten Grabungsstellen nach einem Hochwasser/Schneeschmelze wieder Gold anreichert. Dabei kann es sich um frisches Gold oder auch um verlagerte oberflächliche Goldseifen handeln. Gerade in Gebirgsbächen wurde ich nach einem Jahr erneut fündig. Je nach Wassermenge/-kraft und umgelagerte große Felsbrocken verändern sich Strömungsverhältnisse und damit die Bedingungen zur Goldanreicherung. Dies trifft überwiegend nur für feines Gold zu. Die begehrten, schwereren Nuggets findet man dagegen meistens nur auf dem gewachsenen Fels (Bedrock) - vor allem in Spalten. Entsprechend schwer und aufwändig ist es, an diese Stellen - wo ca. 80 % des Goldes lagert - zu gelangen. Für den Gelegenheitsgoldwäscher, der nur ein paar Stunden seinem Hobby nachgehen will, kommt diese Variante nicht in Betracht. Um einen derartigen Claim vorzubereiten und auszubeuten reichen leider meistens 2 Wochen Urlaub nicht aus. Besonders hart ist, wenn tagelang nur Steine und Felsbrochen bewegt werden und fast überhaupt keine Goldförderung stattfindet. Dazu gesellen sich Zweifel, ob man überhaupt an der richtigen Stelle seine ganze Kraft investiert. Außerdem ist wegen der Geschiebemächtigkeit und/oder der Wassertiefe der Bedrock oft nicht mit den üblichen Hilfsmitteln erreichbar. Wie immer, gibt es natürlich auch hier Ausnahmen - es wurden/werden Nuggets in geringer Tiefe der Gebirgsbäche gefunden.


    Auch in "leichten" Bächen werden Goldnuggets - wenn auch seltener - gefunden. Mit der richtigen Einstellung bringt auch hier das Goldwaschen Spaß, Spannung und manchmal Verzweifelung. Wird Gold gefunden, dann offenbart das Goldfieber seine Wirkung - Kälte, Erschöpfung und das Hungergefühl sind schlagartig verschwunden. Selbstgefundenes Gold hat nichts mit gekauftem Gold gemein und der Tauch von 1 g hiesigen Waschgoldes gegen irgendeine Goldunze wäre ein äußerst schlechter Tausch.


    Ja, auch in der Saale gibt es Gold, aber nicht jeder Bach/Fluß führt sichtbares Gold. Auch gibt es in goldführenden Bächen Abschnitte, wo kein/fast kein Gold zu finden ist.


    Viele Unbedarfte haben überhaupt keine Vorstellung, wie schwierig sich relativ geringe Mengen Naturgold fördern lassen. Ab und zu werde ich gefragt - na, wieviel Kilo hast du denn schon gefunden? Wenn ich dann erkläre, dass Goldfunde streng genommen nur den Anreiz bieten, mich mit Partner in der unbevölkerten Natur aufzuhalten, ernte ich eigentlich nur mitleidsvolle Blicke. Und das ist auch gut so, denn sonst wären zu viele Schaufeln im Einsatz.


    Nu ist aber Schluß, habe genug geseiert
    bubi

  • @ bubi - warum nicht ? - goldsuchen ist ein hobby das keinem schadet . wenn ich grundkenntnisse hätte täte ch es auch mal versuchen :o) .


    Dazu bedarf es gar nicht vieler Grundkenntnisse und diese sind in ein paar Minuten - es gibt Anbieter von Goldwaschkursen - vermittelt. Dort können auch Goldwaschutensilien erworben und geliehen werden. Ausschlaggebend ist nur das Wollen. Erwischt einen gleich das "kleine Goldfieber", entwickelt sich alles Weitere zwangsläufig.


    bubi

  • Die begehrten, schwereren Nuggets findet man dagegen meistens nur auf dem gewachsenen Fels (Bedrock) - vor allem in Spalten. Entsprechend schwer und aufwändig ist es, an diese Stellen - wo ca. 80 % des Goldes lagert - zu gelangen.


    Da der Bedrock auch verwittert sollte sich das Gold aber ebenso in den Baechen usw. finden ...
    ==> Es sei denn es wuerde zerkleinert ..., was ich eher nicht glaube ..., da es schnell absinkt und dann geschuetzt ist durch darueberliegende Schichten ...


    Kann aber sein, dass die Nuggets in der vergangenen Jahrhunderten schon aufgesammelt wurden (das erste, was gesucht u. mitgenommen wird ...) ... und sich noch nicht wieder anreichern konnten; das feinere Gold wird eher liegengelassen: Fuer wen sich die Ausbeutung nicht lohnt, der haelt einfach nur den Schnabel ueber seine Lagerstaetten ...

  • Da der Bedrock auch verwittert sollte sich das Gold aber ebenso in den Baechen usw. finden ...
    ==> Es sei denn es wuerde zerkleinert ..., was ich eher nicht glaube ..., da es schnell absinkt und dann geschuetzt ist durch darueberliegende Schichten ...


    Kann aber sein, dass die Nuggets in der vergangenen Jahrhunderten schon aufgesammelt wurden (das erste, was gesucht u. mitgenommen wird ...) ... und sich noch nicht wieder anreichern konnten; das feinere Gold wird eher liegengelassen: Fuer wen sich die Ausbeutung nicht lohnt, der haelt einfach nur den Schnabel ueber seine Lagerstaetten ...

    Ja, das Gold in den Bächen stammt u. a. aus den verwitterten Erzgängen der Berge. Auch werden diese im Bachbereich vom Wasser und dem transportieren Kies im Laufe der Zeit freigelegt, abgetragen und zerkleinert. Je weiter das freiwerdene Gold von der Primärquelle aus im Bach transportiert wird, desto kleiner, platter und glatter wird es (Gold ist ja relativ weich und stark dehnbar ) - häufig sind auch tiefe Schleifspuren sichtbar. Je weniger Wassertransport, um so strukturierter - tlw. sogar kristallin - bleibt es. Gold sinkt auf Grund seiner hohen Dichte zwar sehr schnell im Wasser zu Boden, doch um den Schutz der "darüberliegenden Schichten" zu erreichen, muss es erst einmal diese bis zum gewachsenem Fels (Bedrock im Bach) durchdringen. Sollte das Gold keine schützenden Spalten erreichen, kann entsprechend starker Wasserdruck die gesamte Kiesschicht mit dem abgelagertem Gold abtragen, weiter transportieren und erneut ablagern. Wenn dem nicht so wäre, würde zerriebenes Gold/Goldstaub niemals mit den Flüssen die Meere erreichen.


    Welch ungeheuren Kräfte selbst in kleinen Bächlein nach sehr starkem Niederschlag herrschen, kann regelmäßig im TV verfolgt werden. Viel krasser ist es in Gebirgsbächen. In Bach-Schluchten verkeilen sich nach einem Hochwasser ganze Baumstämme in beachtlicher Höhe (ich konnte sie in 5 m - 6 m bewundern). Diese Wassermassen bewegen tonnenschwere Felsbrocken und verlagern/zerkleinern demzufolge auch den Bachkies samt Gold - der Bach kocht sozusagen. Vor wenigen Tagen konnte ich wegen dem herrschenden Wasserdruck noch nicht einmal knietiefes Wasser an einer Bachengstelle ohne Sicherungsseil durchqueren - es hat mir einfach die Füße "weggehauen".


    Wer bis zum groben Gold vordringt, der fängt zuvor das feine und nimmt es auch mit.


    Gruß
    bubi

  • also ich tappe am samstag mal los , ne alte pfanne hab ich :o) .

    Iring
    Ich wünsche Dir viel Spaß und erstes Gold in der Pfanne. Nimm eine Lupe und ein kleines Fläschchen/Röhrchen mit Schraubverschluß für mögliche Flitterfunde mit. Das Fläschchen mit Wasser füllen und das am Finger haftende Gold darin eintauchen und absinken lassen. Wenn das Gold partout nicht am Finger haften will, streiche ihn über die Stirn (auf der Haut befindet sich immer etwas Schweiß/Fett) und schon ist der Finger ein "Goldmagnet". Falls Du nicht sicher bist, ob in der Pfanne Gold liegt, einfach mit einem Fingernagel kräftig darauf drücken. Ist es Gold, passiert gar nichts, handelt es sich z. B. um Pyrit (Katzengold hat glatte Flächen und scharfe Kanten), Glimmer, etc. zerspringt das Prüfgut oder läßt sich zerreiben. Im Zweifel alles mitnehmen und zu Hause in Ruhe untersuchen.


    Falls es sich um einen kurvigen Bach handelt, bevorzuge zur Probennahme die engeren Innenkurven. Hier herrscht eine wesentlich geringere Strömungsgeschwindigkeit und dort lagert sich das Gold zuerst ab. Auch eine Probe hinter/unter größeren Steinen ziehen. Beim Auswaschprozess (Pfanne nach vorn geneigt kräftig unter Wasser oder mit Wasser gefüllt schwenken und mehrmals taubes Material auswaschen/mit der Hand hinaus schieben) verbleibt immer weniger heller Sand in der Pfanne und es sollte sich schwarzer Sand (Black Sand) zeigen. Dabei handelt es sich um Schwereminerale, die als Goldanzeiger gelten. Wo kein schwarzer Sand liegt, lagerte sich auch kein Gold ab. D. h. aber nicht, dass schwarzer Sand immer mit Gold vergesellschaftet vorkommt.


    Iring, ich würde mich sehr über ein Feedback Deiner ersten Goldwasch-Exkursion freuen.


    Good luck and a full pan of gold
    bubi

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