Emittentenrisiko

  • Hallo!


    Ist es möglich hier in einem Thread das Emittentenrisiko von Zertifikate-Anbietern zu beobachten? (bzw. auch die Vertragsbedingungen der Zertifikate selbst)


    Hintergrund: Wie wahrscheinlich viele hier, habe ich ca. 50% meines EM-Bestandes "in Papier". Angesichts der aktuellen Entwicklung frage ich mich allerdings ob es nun an der Zeit ist "hart umzuschichten".


    Andererseits bin ich mit meinen 'ABN-Amro' - Quanto Zertifikaten in den letzten 1 1/2 Jahren sehr gut gefahren. Da der EM-Preisanstieg immer noch vorwiegend ein Dollar-Verfall ist (und ich hätte gern noch die 5.000$ bei Gold und die 100 bei Silber gesehen ;) )


    Was meint ihr - wie ist ABN-Amro in dieser Situation einzuschätzen. - Gibt es noch andere interessante ("sichere") Emittenten von Quanto Zeritifikaten?


    Grüße

  • So ein Schmarrn :rolleyes:


    Frag mal in einem Veganer-Forum nach dem besten Rezept für Züricher Geschnetzeltes :rolleyes: (wieso erinnert mich das jetzt an UBS ?( :D )


    Erwartest Du ernsthaft eine Antwort ? Da kannst Du die Glaskugel reiben bis sie wie Milchglas aussieht :rolleyes:


    Im Moment weiß keiner wie die Emittenten untereinander vernetzt und verbandelt sind - geh ins Casino - da hast Du die gleichen Chancen und musst nicht lange warten. Das Ergebnis gibt`s da in wenigen Sekunden.

  • @freefly


    Da hier der "Derivate -Thread" ist, - gehe ich davon aus, das auch über "Derivate" gesprochen werden kann?


    Wenn Dir das nicht passt, 'flieg' doch woanders hin

  • Zitat

    Wie wahrscheinlich viele hier, habe ich ca. 50% meines EM-Bestandes "in Papier".


    Mutig, mutig, kann ich da nur sagen...
    Sollten das wirklich so viele hier sein, die in Papier investiert sind?
    Aber deine Frage ist natürlich schon berechtigt - in der aktuellen Lage sehe ich für Otto Normalanleger keine Möglichkeit, ein Emittentenrisiko realistisch einschätzen zu können.
    Selbst angenommen, man hätte genaue, vollständige, wahrheitsgetreue Bilanzdaten, Angaben über Verflechtungen, Verschuldungslevel, Anteil hypothekenbesicherter WP im Portfolio und deren aktuelle Bewertung etc., ändert sich die Lage von Tag zu Tag, über Nacht, kann übers Wochenende beeinflusst und manipuliert werden, so dass Hans Mustermann keine Chance hätte, auf eine geänderte Risikolage zu reagieren...
    Irgendwann wird wohl vorzugsweise am Wochenende entschieden, keine Kurse mehr zu stellen bzw. der Ankauf wird eingestellt (Marktverwerfungen->höhere Gewalt), und Anleger werden bestenfalls zwangsabgefunden...
    Das größte Problem sehe ich auch nicht im Bonitätsrisiko eines einzelnen Emittenten sondern in einem Dominoeffekt - wäre ein absoluter GAU.


    Aber zurück zum Thema: gegen ABN Amro ist derzeit nichts einzuwenden ;)

  • Aus gegebenem Anlass hier mal ein paar kritische Anmerkungen zu CFDs.


    Hier mal Grundsätzliches:


    http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/185264.html




    Und hier was zum Emittenten-Risiko dabei - das sich im Ernstfall hauptsächlich im Nebel der dubiosen Emittentenangaben verliert ... .
    Dazu hier ein Zitat aus dem Wertpapierforum:


    http://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=4033



    :)



    Gruß,
    gutso

  • Zitat

    Original von Zweifler0815 Aber deine Frage ist natürlich schon berechtigt - in der aktuellen Lage sehe ich für Otto Normalanleger keine Möglichkeit, ein Emittentenrisiko realistisch einschätzen zu können.
    Selbst angenommen, man hätte genaue, vollständige, wahrheitsgetreue Bilanzdaten, Angaben über Verflechtungen, Verschuldungslevel, Anteil hypothekenbesicherter WP im Portfolio und deren aktuelle Bewertung etc., ändert sich die Lage von Tag zu Tag, über Nacht, kann übers Wochenende beeinflusst und manipuliert werden, so dass Hans Mustermann keine Chance hätte, auf eine geänderte Risikolage zu reagieren...
    Irgendwann wird wohl vorzugsweise am Wochenende entschieden, keine Kurse mehr zu stellen bzw. der Ankauf wird eingestellt (Marktverwerfungen->höhere Gewalt), und Anleger werden bestenfalls zwangsabgefunden...
    Das größte Problem sehe ich auch nicht im Bonitätsrisiko eines einzelnen Emittenten sondern in einem Dominoeffekt - wäre ein absoluter GAU.


    Aber zurück zum Thema: gegen ABN Amro ist derzeit nichts einzuwenden ;)


    zweifler  Olorin
    Auch hier im GSF sind mit Sicherheit noch mehr als 50% aller unserer Positionen in Papier-EMs drin. Insofern ist ein eigener Thread dafür schon berechtigt. Die Eingangsfrage von Olorin stellen sich derzeit viele hier - und mittlerweile auch einige Instis!


    Zweiflers Einschätzung teile ich. Der Dominoeffekt bei Panik / Insolvenz bei nur EINEM (großen) Emittenten kann schnell unkalkulierbar werden. DAS ist die größte Gefahr.


    Eine weitere sehe ich aber auch darin, dass u.U. keine KURSE von den Emittenten mehr gestellt werden und man dann in entscheidenden Momenten nicht mehr raus kommt aus den Papieren und/oder diese dann evtl. sogar ZWANGSglattgestellt werden, weil sich der Emittent nicht mehr hedgen kann (oder dies behauptet). Bei ABN Amro heißt dieser in den AGBs erwähnte Fall "Market Disruption Event" - und er wird mit Sicherheit genau dann eintreten, wenn Gold einmal 10+% oder mehr am Tag zulegt. ABN kommt dann (wie fast alle anderen) Emittenten LEGAL aus den ZErtis raus - auch wenn sie selbst nicht pleite gehen. Der KURS zum Zeitpunkt der Glattstellung wird dabei vermutlich weit unter dem vielleicht schon einen Tag später erreichten Gold(bzw. Basis-)preis liegen. DAS ist eine sehr reale Gefahr, weil man dann GERADE dann wenn die Zertis sehr lukrativ werden, nicht mehr dabei sein wird...


    PS: HAlte selbst noch solche Zertis. Aber man muss das beobachten und je nach Risikoneigung entscheiden, ob man dieses Risiko weiter tragen will...


    Got Gold (certificates)?

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Pauli ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Olorin
    Hallo!


    Ist es möglich hier in einem Thread das Emittentenrisiko von Zertifikate-Anbietern zu beobachten? (bzw. auch die Vertragsbedingungen der Zertifikate selbst)
    (....)


    Moin


    Frage bereits beantwortet.


    Ein gutes und wichtiges Thema, das uns künftig sicher noch beschäftigen wird.


    Inwieweit und wann jemand aus Zerties aussteigt, ist ganz persönlich zu entscheiden.


    Neben dem angesprochenen Riskoprofil ist der prozentuale Anteil im Depot wichtig.


    Aber auch, wieweit gegebenfalls ein Totalverlust persönlich tragbar ist. ;)


    Je nach absoluter Größe erscheint ein 50% Anteil sehr hoch.



    Grüsse


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Hallo!


    (Danke für die interessanten Antworten. Eine weitere "Hartgeldbestellung" habe ich bereits aufgegeben ;) )


    Das mit den 'undurchsichtigen Verflechtungen' ist schon klar. Aber ist das ABN-Geschäftsmodell nicht eher auf den "Kleinanleger" ausgerichtet der Put/Calls kauft (und daher das Risiko "berechenbarer", da die "Kleinen" regelmäßig die sind, die zahlen und die Bank sowieso zu 80% der Gewinner ist.)? Oder waren die auch schon mal in den Schlagzeilen, wenn es um's "große Rad" ging?


    Pauli
    ... das mit den AGB's ist gut. Sollte man doch ab und zu lesen... (wusste bislang nur das der Emittent sich ein 1-jähriges Kündigungsrecht eingeräumt hat.)


    Grüße

  • Zitat

    Original von Olorin Das mit den 'undurchsichtigen Verflechtungen' ist schon klar. Aber ist das ABN-Geschäftsmodell nicht eher auf den "Kleinanleger" ausgerichtet der Put/Calls kauft (und daher das Risiko "berechenbarer", da die "Kleinen" regelmäßig die sind, die zahlen und die Bank sowieso zu 80% der Gewinner ist.)? Oder waren die auch schon mal in den Schlagzeilen, wenn es um's "große Rad" ging?


    Pauli
    ... das mit den AGB's ist gut. Sollte man doch ab und zu lesen... (wusste bislang nur das der Emittent sich ein 1-jähriges Kündigungsrecht eingeräumt hat.) Grüße



    Olorin
    Du darfst bei Fragen nach ABN-Zertis seit einigen Monaten nicht mehr auf die Bonität der ABN Amro selbst abheben. Sie ist vor ein paar Monaten (damals noch für einen stolzen Preis) geteilt und die Teile übernommen worden und der für die Zerti-Emission (und -Haftung!) relevante ABN-Amro-Teilbereich gehört mittlerweile zur RBS (Royal Bank of Scotland). Insofern ist DEREN Status, Solidität, Bonität und Haftungsmasse nun für die ABN-Amro-Zertis relevant!
    Also analysiere doch mal bitte einer DEREN Bilanz und Subprime-Exposure. Habe heute keine Zeit dafür ;) Interessiert aber sicher viele hier!

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Pauli ()

  • Well - der Chart suggeriert noch Eigenständigkeit. Aber seit Januar werden keine (ehem.) ABN-Zahlen mehr publiziert. Die Trennung der Teilbereiche ist vielleicht noch immer nicht ganz vollzogen (?). Folgendes wurde am Jahresanfang bekanntgegeben. Vielleicht hat jemand aktuellere Infos:


    ABN AMRO Coverage eingestellt (SEB AG)Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Manfred Jakob, Analyst der SEB, stellt die Coverage für die Aktie von ABN AMRO (ISIN NL0000301109/ WKN 880026) mit "sell" ein.


    Die ABN AMRO habe, da die Übernahme durch das RBS-Konsortium perfekt sei, für das Q3 keinen Zwischenbericht mehr vorgelegt. Damit passe sie sich rasch den Gepflogenheiten der englischen Institute an, die nur im Halbjahreszyklus einen Bericht abliefern würden. Die Bilanz zu Q2 sei uneinheitlich ausgefallen.


    Die größte Übernahme in der europäischen Bankengeschichte sei perfekt (Übernahmepreis rund 71 Mrd. Euro durch ein Konsortium um die RBS): Nachdem die ABN AMRO Holding erst selbst über mehrere Jahrzehnte via Fusionen gewachsen sei, werde sie nun wieder zerschlagen. Diese Aufspaltung solle relativ rasch umgesetzt werden, auch wenn dies eine Mammutaufgabe sei. Zwischen der ABN AMRO und den übernehmenden Banken gebe es - entgegen einiger Befürchtungen - relativ wenige Überschneidungen.


    Der CEO habe in seinem Statement vom 17.09. in Bezug auf die Subprime-Krise auf begrenzte Engagements hingewiesen. Die Erhöhung der Risikovorsorge sei nicht notwendig. Die Gesamtliquidität sei weiter stark. Insgesamt habe der CEO trotz der Marktturbulenzen den relativ positiven Ausblick für 2007 bekräftigt.


    Die flache/leicht inverse Zinsstruktur bringe jedoch Ergebnisbelastungen. Das für 2008 erwartete niedrigere Wirtschaftswachstum könnte auch ein niedrigeres Ergebniswachstum bringen. Das Neugeschäft leide ohnehin unter der anhaltenden Finanzkrise, unter Umständen stärker als bislang erwartet. Im Peer Group-Vergleich sei die Aktie mittlerweile relativ teuer. Auch im Hinblick der Dividendenrendite sei die Aktie nun nicht mehr so attraktiv wie "früher". Die ABN AMRO-Aktie sei durch die Übernahme nicht mehr günstig. Die Aktie habe zuletzt leicht über dem bisherigen Übernahmenangebot notiert.


    Die Analysten der SEB stellen das Coverage für die ABN AMRO-Aktie mit dem Rating "sell" ein. (Analyse vom 09.01.2008) (09.01.2008/ac/a/a)
    Analyse-Datum: 09.01.2008

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Pauli ()



  • http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_283140




    GN8!
    gutso

  • http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_283140


    wenn ich mir überlege, wie überflüssig diese Zertis sind, und wie unseriös die Argumente der Verkäufer, bei Silber und Platin kann man ja immhin argumentieren, dass man die MWst spart (was man durch privatkäufe und verkäufe wieder relativieren kann) .. dafür versteuert man aber alle Gewinne, während der jahrelang besessene Barren beim Verkauft steuerfrei ist und bleibt. Und die 100 Euro Gebühr für ein Bankschliessfach .. die Zerti-Emittenten arbeiten natürlich unsonst, und die Provision für die Bankangestellten ...

  • Jep.


    Vor allem wird gelogen bis zum Schluss.
    Und das wird auch immer so bleiben, weil es schlicht der Job der Banker ist.


    http://www.welt.de/videos/vide…anik_auf_dem_Parkett.html


    Hier, Dirk Müllers Händler-Kommentar dazu, ich zitiere ihn mal wörtlich, falls das Video dazu später einmal nicht mehr im Netz steht:



    Zitat

    Dirk Müller am 17.03.2008:


    "Wir können niemandem mehr vertrauen. Die stellen sich zwei Tage vorher hin, sagen, es ist lächerlich von Finanzproblemen zu sprechen, 48 h später wird die Butze für zwei Dollar verkauft und die Risiken von 30 Milliarden übernimmt der US Staat.
    Es erinnert mich an den Satz 'Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!' "

  • Hallo!

    Zitat

    wenn ich mir überlege, wie überflüssig diese Zertis sind, und wie unseriös die Argumente der Verkäufer, bei Silber und Platin kann man ja immhin argumentieren, dass man die MWst spart


    Bei Quanto-Zertifikaten "spare ich nicht die MWSt." sondern, ich habe (zusätzlich) einen (Dollar-)Inflationsschutz, - das war für mich ein wichtiger Punkt. Und da der Dollar nunmal (noch) die Weltwährung ist, gibt es wenig Möglichkeiten sich heir abzusichern.


    Gut, - man könnte sich überlegen die Zertifikate volständig zu verkaufen, EM zu kaufen und das Währungsrisiko mit einem Dollar-Put (bzwl CFD's) abzufangen. Nur: Mit den (open-end) Zertis bin ich jetzt schon steuerfrei (Abgeltungssteuer 2009!), was mir mit den regelmäßig kurz laufenden (und überteuerten) Dollar-Scheinen wahrscheinlich nicht gelingen wird, da ich ja dann verkaufen muss, wenn der Schein abläuft und nicht wenn es "gerade passt". (abgesehen davon, das ich mit der Mischung aus Zertis und "Hartanlagen" noch relativ ruhig schlafen kann)


    Grüße

  • Hallo!


    Ich habe den Thread bisher mit INteresse verfolgt, als Halter einiger Optionsscheine auf Silber/Gold bei der Dredner Kleinwort.
    Wie ich gestern in der F.A.Z gelesen habe, hat diese Investmentsparte der Dresdner Bank zuletzt für negative Schlagzeilen gesorgt.
    Wie schätzt Ihr persönlich das aktuelle Risiko in Bezug auf diesen Emittenten ein?
    Glattstellen?! ?(


    lieben Gruß
    GB

  • Misa und gutso: Macht doch das arme Bärchen nicht so nieder. Der hat Angst um sein Zerti. Und das ist ja auch irgendwo eine berechtigte Sorge. Trotzdem sind seine EM-Zertis von der Dresdner noch nicht von den Problemen tangiert. Muss auch (noch) nicht so bald kommen.


    Hier mal ein Chart eines Goldgarantiezertis von .... BEAR STEARNS 8o von ... HEUTE 8o ! Man sieht: reger Handel und kaum Risikoabschläge. Der faire Wert ohne Risikoabschlag wäre derzeit vielleicht bei etwa 110. JPM machts möglich.


    Trotzdem Bärchen: Get (real) Gold.

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