Leerverkäufe ohne Deckung, das "Verbrechen des Jahrhunderts"

    • Offizieller Beitrag

    „Das Verbrechen des Jahrhunderts“ –Interview mit Jim Puplava


    Zusammenfassung in Deutsch. Dies kann das Anhören des Originals mit Puplava, der mit starken Worten und leidenschaftlich spricht, natürlich nicht ersetzen.



    Jim Puplava hat 35 Jahre Erfahrung in praktisch allen beruflichen Positionen, die es an der Wall Street gibt. Die letzten 20 Jahre ist er als Berater für kleine Firmen tätig.


    Der Snider-Report auf Bloomberg vor einiger Zeit hat Anlass zu diesem Interview gegeben. Die in diesem Report erwähnte Zahl von Aktien, die verkauft, aber nicht geliefert werden ('nackte Leerverkäufe'), hat in der Zwischenzeit von wertmässig 6 Mia USD täglich auf über 13 Mia USD täglich zugenommen. Leer verkaufte Positionen (‚failed to deliver’) gebe es heute querbeet über den ganzen Markt und übertreffe heute die Zahl ausgegebener Aktien! Und nicht nur auf dem Aktienmarkt, sondern auf jedem anderen Markt (Bonds, Rohstoffe) auch. Weil vieles auf versteckten Konnten ablaufe, seien die Zahlen zu tief geschätzt.


    Das System mit seinen Schlupflöchern erlaube es heute, dass Aktien ‚gespielt’ (‚gamed’) würden, gemäss Spieltheorie, die in den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts ausgehend von der Uni Princeton (ja, dort, wo A.Einstein mal gelehrt hatte) entwickelt worden sei.


    Die meisten der durch Leerverkäufe attackierten Firmen würden gar nicht oder nur in verkrüppelter Form überleben. Bear Stearns ist ein Paradebeispiel aus jüngster Zeit. Da wurde praktisch in 24 Stunden die gesamte Marktkapitalisation von mehreren Mia USD ausgelöscht, ‚von den Leerverkäufern gestohlen’.


    1999 war ein Versuch unternommen worden, die ungedeckten Leerverkäufe einzudämmen. Man sah aber, dass die Pflicht, einzudecken, fast die gesamte Brokerage-Industrie ausgelöscht hätte und machte in 6 Jahren Bemühen nur irgendwelche schwachen Regeln mit sehr vielen Ausnahmen (‚grandfathering’ z.B., was schon bestehende short-Positionen vom Eindecken befreite).


    Das Ausmass der ungedeckten (‚nackten’) Leerverkäufe heute ist gigantisch, unvorstellbar und nicht mehr einzudecken, ohne die ganze Wertschriftenindustrie zu zerstören. Man lässt es also offenbar eher zu, dass statt dessen Tausende von Firmen durch Leerverkäufe zerstört werden! 192 Mia (am. billions) USD in Aktien und 1.9 Billionen (am. trillions) in Bonds heute! Es ist eine systematische Attacke auf alles existierende Vermögen auf der Welt, die da in krimineller Weise abläuft, mittels Millionen von Phantomaktien in versteckten Konten.


    Ein grotesker Skandal war das Programm ‚Energy Independence for the USA’ das im Jahre 1974 begonnen worden war. Es beinhaltete Steuerrabatte (‚tax shelter’) für alle einheimischen Energierohstoff-Förderer. Die Finanzindustrie sammelte von der Investorengemeinde über eine Billion (am. trillion) USD im Rahmen dieses Programms ein. Einige Zeit darauf begannen short-attacken auf alle diese Firmen. Das Programm wurde ein Hohn. Kein einziger dieser Tax-shelter hat je rentiert und nur mit Glück bekamen einige Investoren ihr Geld zurück. Allein in Texas seien in dieser Zeit etwa eine Million Leute in den Bankrott getrieben worden.


    Ein anderer Skandal sei das ‚Zurückholen’ der 14 Bundesstaaten, die 1914 nicht beim FED-System mitgemacht hatten. Nach der ‚tax reform act’ 1986 seien systematisch alle Finanzinstitutionen in diesen Staaten mit Leerverkäufen attackiert und zerstört worden.


    Das SEC versteige sich sogar, zu behaupten, es gäbe keine Leerverkäufe, aber in Realität seien diese riesig. Es werde einfach nicht oder kaum untersucht. Ein Ausmisten der SEC genüge nicht, sie müsse aufgelöst werden (‚broken up’).


    Es besteht ein grosser Unterschied zu Europa, wo anschliessend an eine Untersuchung durch die Zeitschrift ‚Euro Money’ die drei-Tage-Regel eingeführt worden sei. Leerverkäufe müssen in Europa innert dreier Tage eingedeckt werden (Aktien ausgeliehen und hinterlegt werden). Diese Massnahme habe das ungedeckte (‚nackte’) Leerverkaufen effizient unterbunden. Diese Frist ist in den USA 13 Tage, aber vieles sei ohnehin auf versteckten Konnten und mit elektronischen Aktienregistern sei das Fälschen von Aktien einfacher geworden als es früher gewesen war ('paper hangers' - gefälschte Aktienzertifikate, mit denen man das Klo tapeziert hatte).


    Wieso geschehe in den USA nichts in dieser Richtung? Puplava meint, die Leute am Drücker seien
    - politisch zu mächtig
    - hätten Unsummen Geld zur Verfügung (hunderte Mia., am.billions USD)
    - die Masche sei immens profitabel
    - die Leute seien völlig rücksichtslos (ruthless)


    Eine ‚hilfreiche’ und verbreitete Taktik für die Leerverkäufer sei das Schreibenlassen unwahrer schlechter Analysten-Berichte gegen Bezahlung in allen dazu zur Verfügung stehenden Medien (also auch I-net-Foren, Blogs). Im April 2009 stehe in Kalifornien ein Gerichtsverfahren gegen einen solchen Schreiberling an, das Aussicht auf Erfolg habe. In diesem Falle würde das ‚Schockwellen durch die Industrie’ schicken.


    Eine ganz besonders stossende Tatsache sei die, dass Leerverkäufe nicht mehr eingedeckt werden müssen, wenn eine Gesellschaft unter den Attacken zusammengebrochen sei oder wenigstens die Börsennotiz verloren habe. Für die Leerverkäufer ist der so entstandene Gewinn (= Diebstahl der Marktkapitalisation) STEUERFREI, da es nach GAAP (generally accepted accounting practices) kein ‚revenue recognition event’ (‚Einkommensereignis’ o.ä.) und deshalb kein ‚tax event’ (Steuerfall) sei!


    Nicht nur deshalb können sich die Leute wie die Maden im Speck benehmen, sondern auch, weil seit 1993 einzelne Institutionen, besonders hedge funds, market makers und arbitrage accounts vollständig davon ausgenommen seien, ihre Leerverkäufe überhaupt je durch Aktienhinterlage decken zu müssen.


    Über 10,000 Hedgefonds existierten allein auf den Cayman Islands. Viele weitere an andern Orten, Puplava nannte Zypern und Costarica. Hunderte von Milliarden USD sei von diesen Leuten durch short-raids eigentlich gestohlen worden (Diebstahl der Marktkapitalisation der attackierten Firmen).


    Die top 200 hedgefund-Manager würden gemäss einem kürzliche durchgeführten survey jährlich 877 Mio. USD kassieren. Irgendwo muss das Geld herkommen! Mit ihrem Raubtierinstinkt betrügen sie in grossem Stil Pensionskassen und Immobilienbesitzer (im Immobereich mit Hypotheken, Verbriefungen, Hypothekarinstituten laufe das Gleiche ab).

    Die Märkte seien korrupt von oben bis unten, von hinten bis vorn. Puplava befürchtet wegen der Immobilienkrise einen weltweiten Finanzzusammenbruch einiges grösser als es derjenige von 1929 es gewesen war. Die Amerikaner hätten ein zu kurzes Gedächtnis, und seien ‚asleep at the switch’ (am Lichtschalter eingeschlafen). Ja, er sagt sogar ‚ the system will crash’ (Das System wird zusammenbrechen). Es sei ein fataler Fehler in der Demokratie, welche mit Ausnahme aller andern Systeme das schlechteste System sei, das es gäbe, dass man den Leuten, welche das Finanzsystem betreiben, nichts anhaben könne, da sie zu raffiniert, zu mächtig, zu reich und zu rücksichtslos seien. Er sieht fast keinen Ausweg, denn wenn man die Leute, welche die Sauerei verursacht hätten, weiter machen lasse, gäbe es schlicht eine noch grössere Sauerei.


    Er erwähnt einen Mann, der aktuell für 11 Jahre hinter Gittern sässe und aus dem Gefängnis heraus eine Website betreibe: Antony Ogindi. Seine Organisation habe nachgewiesenermassen 2200 Firmen durch short-attacken zerstört. Und das seien nur die bekannt gewordenen Fälle.


    Tragisch findet er besonders, dass heute keine kleineren und mittleren Firmen mehr eine Chance hätten, denn sie seien es gewesen, die den grössten Teil aller Arbeitsplätze und den grössten Teil aller Vermögen geschaffen hätten.

    Er sagt dann doch noch, was man seiner Ansicht nach dagegen tun solle: Alle Aktionäre einer Firma sollen sich zu Interessengruppen vereinigen und zusammen mit der Firma gegen Brokerhäuser vorgehen. Denn wenn nachgewiesen werden kann, dass niemand Aktien ausgeliehen hat und trotzdem 20 Mio mehr Stücke als Aktien ausgegeben an der Aktionärsversammlung abstimmen wollen, dann wäre der Betrug offensichtlich. Ohne Zusammenarbeit aller Aktionäre ist das nie möglich.


    Und man solle ‚alles auf deepcapture.com’ lesen. Auf ‚Christian Traders Radio’ habe er vor 3 Jahren eine 5-teilige Serie ähnlicher Art aus damalige Sicht gemacht ( ist natürlich auch wieder englisch…)


    Ich glaube, das Wesentliche habe ich beisammen. Aber das Original zu hören, ist unübertrefflich….
    Ich bin etwas geschafft, erschüttert und desillusioniert. Da analysieren wir hier mit Sachkenntnis und Engagement unsere Lieblingsaktien und dann kommen rücksichtlose Verbrecher und machen die Firmen kaputt :boese:
    Das braucht nun etwas zu trinken, einen doppelten 2.69, 21-jährig, 'velvety and warming' (samtig und wärmend), ist vielleicht auch dreifach, hab's nicht abgemessen.


    Lucky

    • Offizieller Beitrag

    Danke, Simonson, wollte das noch anhängen und schon steht es da. Es ist genau die Adio-Datei, die ich in auszügen hier übersetzt habe.


    Gruss!
    Lucky

  • Danke für die Übersetzung Lucky !
    Mir ist jetzt schon so übel, daß ich auf das Original keine Lust mehr habe. 8|


    An irrationalen Märkten kann man nicht rational handeln, man sollte sich notfalls von diesen vollständige fernhalten.
    Es ist einfach wie im Irrenhaus. Entweder man spielt verrückt mit und wird über die Zeit dann auch wirklich verrückt oder man ist schon bei der Einlieferung fertig.
    Also ich persönlich mach bei solchen Märkten nicht mehr mit, daß ist mir zu gefährlich. :D


    Gruß Hase

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Hase,


    Das ist genau das, was ich mir auch schon länger überlege...den letzten Rest von Zockerinstinkt mit einem weiteren doppelten Whisky auslöschen und voll physisch gehen...


    Gruss zurück,
    Lucky

    • Offizieller Beitrag


    Guten Morgen


    Danke für diesen Thread und hohen Respekt für diese Riesenarbeit damit, Lucky !! =)


    Auch ich verzichte gern auf das Abhören des Originals.


    Man kann kaum besser die Verurteilung über derartige hochkriminelle Machenschaften abgeben, wie hier bereits geschehen.
    Noch gestern sagte ich zu meiner Frau, daß die abgrundtiefe Verachtung über das, was sich
    an mehreren Fronten in der Finanzwirtschaft und Börse der USA abspielt, stetig wächst.


    Schon seit langem spricht der hochgeschätzte Jim Sinclair, einer der besten Kenner der Szenen, in Superlativen, wie " brainless..." etc.


    Daß, wie mehrfach berichtet, die SEC eingreift, halte ich für wenig wahrscheinlich, wenn denn, zu spät.
    Bekanntlich hat sich bezüglich GATA auch nichts getan, im Gegenteil hatte der General Attorney Spitzer diese eher verhöhnt.
    te
    Ja, es bedarf einiger Zuversicht, noch an freie Marktkräfte zu glauben.
    Seit der
    ----FED - Gründung, ein einzigartiger Fall von Verquickung von Macht und Interessen
    ----Aufhebung der Goldbindung
    sind drüben offensichtlich viele moralischen und ethischen Schranken gefallen.


    Das gesamte System kann gar nicht anders, als zu kollabieren, wie es andere vergleichbare Monstren taten.
    Der Vergleich mit dem Römischen Imperium wird immer zwingender.

    Grüsse
    Edel Man


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    Einmal editiert, zuletzt von Edel Man ()

  • LuckyFriday


    Auch von mir ein Dankeschön für diese immense Arbeit!


    Ich lade mir die Sendungen von Jim Puplava regelmässig auf meinen mp3 Player runter und höre sie mir an, wenn ich unterwegs bin.


    Bei dieser Sendung ist mir die kalte (und leider ohnmächtige) Wut aufgestiegen.
    Da werden von Verbrechern z.B. die Pensionskassen um Milliarden erleichtert und die Politiker schauen einfach weg.


    Zum Glück hab ich meine Pension schon vor Jahren auflösen können und habe das Geld selber angelegt.
    Leider sind nur wenige dazu in der Lage.
    Und die Meisten werden es erst merken, wenn es bereits zu spät ist und sie um ihre Lebensleistung betrogen worden sind.
    Und zu guter Letzt: Die Verbrecher haben nichts zu befürchten und werden nur Hohn und Spott für die dummen Kälber übrig haben.


    Gruss


    von einem schon lange desillusionierten V.

    Es ist noch kein Verschwörungstheoretiker vom Himmel gefallen.
    - Altes Sprichwort, neu übersetzt

    • Offizieller Beitrag

    allerseits...ich hatte mal, als ich noch mehr Zeit hatte, ein ganzes Buch ins Deutsche übersetzt. War eine schöne Arbeit, macht man nur, wenn einen das Thema irgendwie fasziniert...so war das auch hier.


    Pikantes (oder besser Ordinäres) zu Spitzer: Puplava erwähnt in dem Interview nebenbei, dass einer der Gängster, gegen den ein Verfahren läuft, Spitzer's 'young lady' in einem Strandhaus ausgehalten habe - solche kleinen Details habe ich weggelassen.


    Das Traurige an der Geschichte ist Puplavas (und nicht nur seine, die SEC ist ja schon vor Jahren zum selben Ergebnis gekommen!!) Erkenntnis, dass die Probleme so gigantisch sind, dass sie nicht mehr gelöst werden können. Die Shorts können nicht mehr geliefert werden, die Schulden nicht mehr bezahlt, die Versprechen der Politiker nicht mehr eingehalten werden (mit Mindestlohn kommt wenigstens die Pleite schneller). Der Ferrari kann nur noch beschleunigen, bis er in Monaco über die Kurve hinausprescht und in parabolischem Flug ins Meer stürzt (Bild von PCM, aus 'Aufwärts ohne Ende' glaube ich).


    Lucky

    • Offizieller Beitrag

    allerseits.. (....)


    Gern ! :]


    Immerhin ist die Gefahr erkannt, aber richtig, daß die Cabal + Umfeld ihren Schaden nicht wiedergutmachen wird.


    Die Kernfrage ist bereits angeschnitten:
    --Wie sollen wir, eigentlich Kleinanleger im Konzert dieser Schiebereien, weiter machen ??
    Denn der Vertrauensverlust bei uns allen sitzt extrem tief.


    Für meinen Teil habe ich eher Fortune gehabt, da nach bis dato unerklärlichen Kursverhalten der PM Aktien radikal reagiert:
    StopLoss verhinderte ein Debakel, kurzum: In derlei Situationen hilft TA --Technische Analyse.


    Eines war mir seit Monaten klar, habe das auch X mal in meinem Depot und in Silber Co... dargelegt:
    --Fundamentals sind nur eine, EINE, Seite der Bewertung, und sie werden zeitweise irrational ignoriert.
    Konsequent ist der Anteil PM Aktien auf Rekordtief in etwa 20 Jahren!!


    Noch mal, was tun?
    Hoher und höherer physischer Anteil ist immer richtig, oft besprochen. Siehe meine Depotberichte....
    Wer genug Spieltrieb--und einige € einsetzen kann-- sollte durchaus ausgesuchte PM Aktien einsetzen.


    UND: Er kann die Effekte steigern mit Optionsscheinen !!
    Ist nicht jedermanns Sache, aber im 1.HJ konnte in meinem Depot mehr Reinprofit erzielt werden als in den 2 Jahren davor.


    Aber das muß jeder für sich kalkulieren.


    Grüsse
    Edel Man


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • och och och die böse finanzindustrie.....


    hat irgendjemand was anderes erwartet? beim lesen kommt mir wieder der gedanke an george sorros. heute stellt er sich hin und warnt vor den folgenden der aktuellen situation. dabei war er es doch, der vor einigen jahren gegen engl. pfund und thai baht ? spekuliert hat. ER war es, der auf kosten anderer seinen ruf und sein vermögen begründet hat.


    alles heuchler alle


    mfg

  • [tube]

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    [/tube]


    ....erzählt dir jemand etwas anderes, dann lügt er.


    Sanfte Grüße
    Der Misanthr :whistling: p

  • Hallo Lucky,


    besten Dank für die Zusammenfassung des äußerst aufschlussreichen Interviews mit Jim Puplava. Dieses bestätigt und bestärkt meine Weltsicht, dass wir – und nicht nur im Segment der Finanzmärkte - in einem Haifischbecken leben, in welchem wir nur in Nischen den riesigen Reißzähnen dieser Raubtiere entgehen können. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich diese Meisterarbeit ins Gelbe rüberlege.*


    *Edit: Schon geschehen durch Lomitas


    Danke & Gruß
    SilVisconti

  • was soll an einem ungedeckten Leerverkauf ein "Verbrechen" sein?


    solange der Spekulant die Mittel hat, sich die Ware zum vereinbarten Zeitpunkt zu beschaffen ... und dann liefern kann ...


    ... ist doch alles in Ordnung!
    (und der Spekulant, wenn er sich verspekuliert hat, halt evtl. verarmt)


    PS:
    Würdet Ihr jemanden, der Fannie und Freddie vor ein paar Monaten leer verkauft hat (und sich die letzten Tage günstig mit den Aktien eingedeckt hat) als Verbrecher bezeichnen?

  • Korrupte Märkte und 2200 durch short-attacken zerstört Firmen sind die logische Konsequenz einer zeitlich begrenzten gottlosen politischen Herrschaft, legitimiert durch die diffuse Mehrheitsentscheidung einer wabernden Masse von Individuen, der man den Wahn der freiheitlich individuellen Entfaltung eingetrichtert hat. Diese freiheitlich individuelle Entfaltung wird bis zur Selbstzerstörung ausgelebt, während einige wenige prächtig dabei verdienen. Soweit der Sachstand….

    skeptisch4ever "Wieso Verbrechen???"
    Gute Frage!! Wird dir hier, nach unseren unzureichenden liberalen weltlichen Papiergesetzen, keiner hinreichend beantworten können.



  • Nun, überall gibt es Rücksichtslose, die ihren eigenen Profit maximieren, egal was es koste. Die Finanzwelt stellt da sicher keine Ausnahme dar.


    Nur beim Lesen des Artikels klingt es, dass Leerverkäufer alles kaputt machen und das mehr offene Shortpositionen bestehen als Aktien existieren. Das empfinde ich als Panikmache. Das geht in dieselbe Richtung wie "der Silbermarkt ist manipuliert, der Goldmarkt ist manipuliert", jetzt halt: der Aktienmarkt ist manipuliert; quasi nach dem Motto: "wenn die Leerverkäufe nicht wären, ständen die Indizes viel höher". Historisch gesehen waren Aktien die profitablere Anlage vgl z.B. mit Renten. Das ist seit Aufkommen der Derivate und/oder Leerverkaufsmöglichkeiten so geblieben. Die Indizes sind weiter am steigen, zumindest im Bereich der langjährigen Durchschnitte. Ich kann also, wenn man mal die langfristige Perspektive heranzieht, nicht sehen, dass jetzt alles manipuliert ist und man deswegen keine Chance mehr hat, selber in diesem Spiel einen Profit einzufahren.


    Eine andere Sache ist natürlich, dass im Regelfall die Kleinanleger verarscht werden. Hier muss man halt clever sein und riskante Einzelinvestments vermeiden (will damit nicht behaupten, dass mir das immer gelingen würde...meist ist der Spieltrieb und/oder die Gier stärker :wall: ).

  • Nun, überall gibt es Rücksichtslose, die ihren eigenen Profit maximieren, egal was es koste. Die Finanzwelt stellt da sicher keine Ausnahme dar.


    Nur beim Lesen des Artikels klingt es, dass Leerverkäufer alles kaputt machen und das mehr offene Shortpositionen bestehen als Aktien existieren. Das empfinde ich als Panikmache. Das geht in dieselbe Richtung wie "der Silbermarkt ist manipuliert, der Goldmarkt ist manipuliert", jetzt halt: der Aktienmarkt ist manipuliert; quasi nach dem Motto: "wenn die Leerverkäufe nicht wären, ständen die Indizes viel höher". Historisch gesehen waren Aktien die profitablere Anlage vgl z.B. mit Renten. Das ist seit Aufkommen der Derivate und/oder Leerverkaufsmöglichkeiten so geblieben. Die Indizes sind weiter am steigen, zumindest im Bereich der langjährigen Durchschnitte. Ich kann also, wenn man mal die langfristige Perspektive heranzieht, nicht sehen, dass jetzt alles manipuliert ist und man deswegen keine Chance mehr hat, selber in diesem Spiel einen Profit einzufahren.


    Eine andere Sache ist natürlich, dass im Regelfall die Kleinanleger verarscht werden. Hier muss man halt clever sein und riskante Einzelinvestments vermeiden (will damit nicht behaupten, dass mir das immer gelingen würde...meist ist der Spieltrieb und/oder die Gier stärker :wall: ).


    In der Papierwelt, die dank digitaler Revolution sogar ins virtuelle enthoben ist, können Sachwerte willkürlich in Art und Menge, ohne jegliche Nachvollziehbarkeit verbrieft werden. Und was dem Menschen ermöglicht wird, das macht er auch.


  • Um den Leerverkäufer, der sich tatsächlich die Aktien besorgt, also ausgeliehen hat, geht es auch nicht. Wenn ich es richtig verstanden habe erlauben es die elektronischen Abrechnungssysteme in den USA (bei uns auch?) so zu tun, als ob man Aktien verkauft, obwohl man garkeine hat, auch keine geliehenen. Wenn diese Positionen auf ewig weiter "offen" bleiben, ist das natürlich kriminell. Im Prinzip wird der Käufer der nicht vorhandenen Aktien betrogen.


    Wie gesagt, mir erscheint das als ein Problem des Abrechnungssystems. Gegeben hat es das aber letztlich wohl auch schon immer. Wenn sich früher auf dem Parkett die Broker ihre Deals zugeschriehen haben, war letztlich bis zur Abrechnung auch nicht klar, ob der Verkäufer wirklich die Stücke hatte. Nur, da kannte jeder jeden, und ein Handschlag galt. Aber anders lässt sich der Handel ja garnicht organisieren, wenn man nicht wieder zu den physischen Aktien zurück will, die dann an der Börse physisch den Besitzer wechseln müssten, und zwar bei jedem Deal. Um raschen Handel zu erlauben ist also eine gewisse Lücke im Abrechnungssystem immer nötig. Die Frage ist nur, wie groß die unbedingt sein muss.


    Wenn ich was falsch verstanden habe mögen mich die Experten auf dem Gebiet naked short selling korrigieren. Die vielen schönen Links zum Thema enthalten leider alle ewig lange Epen, dabei müsste sich das Problem doch eigentlich in ein paar Sätzen erklären lassen, oder?

  • Ich höre mir grade das Interview an. Obwohl ich wußte, daß wir in einem verbrecherischen System leben, daß nach aussen Nadelstreifen trägt, habe ich nicht gedacht, daß es so schlimm ist. Diejenigen, die das Geld drucken, entscheiden so letztendlich über Leben und Tod - nicht nur von Firmen sondern auch von Staaten. Laßt uns das alles anschauen um zu erkennen WO wir mittlerweile stehen. Wenn keiner hinschaut können die weiter machen! Das ganze Ausmaß muß aufgedeckt werden - wir haben ein Recht darauf.


    Vielleicht ist dies der Grund warum viele das Ende des Systems herbeisehnen.


    Diejenigen, die nicht das Verbrechen sehen, sollten sich das Interviev mit Bud Burrell (MP3 bereits oben von Simonson gepostet) anhören.
    Wer es dann immer noch nicht erkennt, dem kann ich leider auch nicht helfen :)


    Gruß an alle hier


    Mic

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