Arcandor, der Oppenheim Esch Fonds und der Kölner Klüngel (incl. der Stadtsparkasse Köln Bonn)

  • Interessierten Kölnern dürfte der Oppenheim Esch Fonds bekannt sein.


    Mir war er - bis zu einem gestern gesendeten WDR Beitrag des Kabarettisten Pispers - völlig unbekannt. Leider konnte ich den Beitrag im WDR Archiv nicht finden, aber es lohnt sich ihn anzuhören. Dort geht es um die Verquickungen des Oppenheim Esch Fonds mit Arcandor sowie dem Kölner Klüngel und der Sparkasse Köln Bonn.


    Nun stelle ich die Zusammenhänge, in die ich mich gerade einlese, weniger knackig und witzig als Pispers, dafür aber zum Nachlesen hier rein, denn der Oppenheim Esch-Fonds und die Beteiligten werden uns beim Ringen um die Rettung von Arcandor noch häufiger begegnen. Zumindest, wenn sich Journalisten um die Hintergründe kümmern.... ;)


    Vorab eine Leseempfehlung, die allerdings nichts mit dem Thema zu tun hat. Aber ich halte den Blog für den besten deutschsprachigen Wirtschaftsblog und wünsche ihm zahlreiche Leser. :)
    http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/



    http://www.handelsblatt.com/un…rint,doc_page=0;printpage
    Die Bundesregierung favorisiert eine privatwirtschaftliche Lösung. Sie erwartet ein stärkeres Engagement der Acandor-Eigentümer wie der Familie Schickedanz und der Privatbank Sal. Oppenheim. Beide zusammen halten etwa 60 Prozent der Anteile.


    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,628895,00.htmlKarstadt-Kaufhäuser stoppen Mietzahlungen
    20 Millionen Euro muss das Unternehmen für seine Filialen an jedem
    dritten Werktag einem Monats an ein Konsortium entrichten, das aus der
    Investmentbank Goldman Sachs, der Deutschen Bank, der Immobiliensparte
    des italienischen Reifenherstellers Pirelli und der
    Generali-Versicherung besteht. Weitere rund drei Millionen müssen für
    fünf weitere Häuser an den Oppenheim-Esch-Fonds gehen.



    Interessanter Film:
    Sal. Oppenheim, Esch, Kölner Klüngel und die Situation heute




    http://www.wiwo.de/unternehmer…an-arcandor-haben-398415/
    Welche Interessen die Banken an Arcandor haben
    Laut der Wirtschaftswoche ist Sal. Oppenheim doppelt betroffen


    Betroffen seien zum einen die Eigentümer der Privatbank Sal. Oppenheim.


    "Das Köln-Luxemburger Institut hat im vergangenen Herbst über eine
    Kapitalerhöhung knapp 30 Prozent an Arcandorübernommen
    und diese anschließend in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert. Die
    Oppenheim-Gesellschafter, vor allem Angehörige der wohlhabenden
    Familien v. Oppenheim und Ullmann, sollen bereit sein, über eine
    Kapitalerhöhung noch einmal bis zu 100 Millionen Euro nachzuschießen."


    Es gäbe jedoch noch eine 2. Verbindung zu Oppenheim, den Oppenheim Esch Fonds, den Oppenheim gemeinsam mit Josef Esch aufgelegt hat und der 5
    Karstadt-Warenhäuser besitzt. Einer der Fonds-Investoren ist Thomas Middelhoff, der ehemalige Vorstandschef von Arcandor.


    "Um „auch nur den Ansatz des Verdachts einer Interessenverquickung“ zu beseitigen, lässt
    Arcandor nach Informationen der WirtschaftsWoche nun seine Verbindung
    zu den Fonds von einer unabhängigen Anwaltskanzlei überprüfen."


    Auch die darauf folgenden Ausführungen des Artikels über die gezahlten Spitzen-Mieten lesen sich interessant....




    http://www.manager-magazin.de/…709,00.htmlKarstadtQuelle


    Das Phantom aus Troisdorf
    Investor,Vermieter, Vermögensverwalter und Testamentsvollstrecker. Die
    Verbindungen des einstigen Maurerpoliers Josef Esch zu Deutschlands
    Superreichen sind vielfältig. Auch bei der Krise des Kaufhaus- und
    Versandkonzerns KarstadtQuelle laufen die Fäden erneut bei ihm zusammen.



    http://www.pro-koeln.org/artikel/oppenheim-esch.htm
    In den Fangarmen des Oppenheim-Esch-Immobilienfonds



    http://www.nachdenkseiten.de/?p=2099
    Köln ist Kasse“: Interessante Teilerfolge von Werner Rügemer vor Gericht gegen das Bankhaus Sal. Oppenheim
    In Werner Rügemers Buch „Der Bankier“ hat das Bankhaus Sal. Oppenheim in
    einstweiligen Verbots-Verfügungen gegen 21 Passagen durchgesetzt. Das
    Buch musste in zweiter Auflage geschwärzt erscheinen. Das Landgericht
    Berlin hat nun einige Verbote aufgehoben, die vor allem die
    Machenschaften zwischen dem Esch-Oppenheim Fonds und städtischen
    Bauaufträgen betreffen.
    Es ist hoch interessant, was Rügemer nach eigenen Angaben jetzt im
    Hinblick auf den Kölschen Klüngel, der Kölner Variante der Private
    Public Partnership laut Gericht wieder behaupten darf.




    http://www.youtube.com/watch?v=ngBl9bK4zxY
    Wie Politiker und Investoren bei der Sparkasse KölnBonn abkassierten



    Eher für Kölner Insider
    http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=7jYpCVSRNEg
    Stunksitzung 2006 - Don Oppenheim + Schramma



    Und zu Arcandors Bilanz:
    http://egghat.blogspot.com/200…es-050609-1053238000.html

  • Diese ganzen Arcandor-Immobiliendeals stinken so zum Himmel, dass es schon nicht mehr auszuhalten ist...
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,628917,00.html

    Zitat

    Ist er mit Schuld an den hohen Mieten, unter denen Karstadt ächzt - und haben er und seine Frau davon profitiert? Ungewöhnliche Immobiliengeschäfte stürzen Ex-Arcandor-Chef Middelhoff in Erklärungsnöte. Justizministerin Zypries empfiehlt nach SPIEGEL-Informationen nun sogar, Ermittlungen zu prüfen.

    Zitat

    Zudem weckt ein bislang unbekanntes Papier aus der Arcandor-Zentrale Zweifel an Middelhoffs Glaubwürdigkeit im Zusammenhang mit den Immobilien-Fonds. Denn die überteuerten Mieten, die Karstadt an die Fondszeichner der von der Privatbank Sal. Oppenheim und dem Projektentwickler Josef Esch aufgelegten Fonds überweist, sollten durch eine Beteiligung des Warenhauskonzerns an zukünftigen Immobiliengeschäften der Josef Esch Fondsprojekt GmbH kompensiert werden.


    Als Esch sich weigerte, das Unternehmen, das damals noch KarstadtQuelle hieß, mit ins Boot zu nehmen, lehnte es Middelhoff ab, gegen den Projektentwickler juristisch vorzugehen. Sein Argument: Zwei Justitiare seines Konzerns hätten ihm, mangels Erfolgsaussichten, von einer solchen Klage abgeraten.

  • ein schöner Thread......ich reg mich in Bezug auf die Kölner Spardose und die Kommunalpolitik(er) allerdings über nix mehr auf.
    es gab da auch mal ne WDR TV-Reportage über die ganzen Machenschaften in und um Köln.....der Beitrag wurde trotz massiven Interventionsversuchen gesendet. Soweit ich mich richtig erinnere, wurde der Monate später sogar wiederholt, allerdinsg waren einige Passagen abgeändert.
    In Köln läuft das ja immer so, dass sich Gott und die Welt aufregt, bei der 1. Ausstrahlung wie bei der Wiederholung, dann quillt die Leserbriefrubrik im Stadt Anzeiger über, dann ist wieder Ruhe und spätestens an Karneval, wenn Witze über die Vorgänge gemacht werden, ist alles wieder vergessen.
    Juristische Nachforschungen verlaufen meist im Sande.


    Und in Bezug auf die Sparkasse kann man im Zweifel bei seinen Überlegungen davon ausgehen, dass die im Regelfall schön mitgeklüngelt haben. Wie das halt so ist, wenn Politiker in Gremien vertreten sind...die wollten überall ihre Finger mit drin haben und haben sich auch oft genug selbige verbrannt...Medienstandort Köln und so....jaja....macht sich gut auf der Politikervisitenkarte....und ein dummes Finanzinstitut,das es finanziert, hat man ja auch in der Hinterhand.....bei VOX und Co. hagelte es schon vor Jahren fette Abschreibungen.....dann die Köln Arena bzw dieser ominöse Fonds mit massig Politikern und Promis als Investoren.....und jetzt ists halt der RTL Bau in der Kölner Messe, der in nem zwielichtigen Licht erscheint.
    Aber wie gesagt....man kann ja davon ausgehen,dass da keine jur. Konsequenzen folgen.......untersucht wird viel, gefunden meist nix....und wenn die angeblichen Fakten aufm Tisch sind, weiß keiner, ob das evtl. doch rechtmäßig war.....alle wollten ja immer nur das Beste...für Köln....und der abgekürzte DIenstweg ist ja auch effizient und modern und so....... immerhin baut die Stadt traditionell auf Klüngel auf.
    Eigentlich erbämlich, aber in Köln hat man sich das auf die Fahne geschrieben.


    Köln ist schon super......wenn man schwul ist oder Politiker......oder die Bananenstadt einfach als solche hinnimmt und sich den erfreulichen Seiten widmet.


    gibts eigentlich Transparency-Ratings für Städte oder nur für Länder ?? haha..das wäre mal was für Köln

  • Was sich der dt. Michl so alles gefallen lässt, ohne wütend zu werden ... Die SPD hätte alles wieder mit Steuergelder subventioniert, zum Glück gibts da noch den "schwarzen Baron", der "Gold-Baron" ist ja leider verschwunden 8)

    "Ess und trink so lang Dir´s schmeckt scho 2mal ist uns´s Geld verreckt!"; "Steuerbetrug ist der strafbare Versuch des Steuerpflichtigen den legalisierten Diebstahl durch die Herrschenden zu verhindern." "Goldpreis = Gold/Vertrauen in die Geldwertstabilität."

    2 Mal editiert, zuletzt von Homm13 ()

  • Nachdem Film "Wie Politiker und Investoren bei der Sparkasse KölnBonn abkassierten" ist mir erstmal schlecht! Mir fällt dazu nur ein VERBRECHER!


    Nicht zu glauben, dass in dem ganzen Arcandor Filz der Name Zumwinkel zu finden ist. Das ist bisher in sämtlichen Presseberichten verschwiegen worden.


    Arcandor


    Zumwinkel soll Aufsichtsrat bleiben


    Für weitere fünf Jahre soll Klaus Zumwinkel Arcandor-Aufsichtsrat bleiben. Der unter dem Verdacht der Steuerhinterziehung zurückgetretene Deutsche-Post-Chef wird in der Einladung zur Arcandor-HV als Unternehmensberater geführt.




    http://www.manager-magazin.de/…ien/0,2828,541105,00.html


    Auch unser ehemaliger Wirtschaftsminister "Adecco Clement" hat sich ein Pöstchen bei Middelhoffs Investmentfirma gesichert.


    FTD: Middelhoff gründet Finanzinvestor


    01.03.2009 - 11:02


    Der ehemalige Chef des Handels- und Tourismuskonzerns macht sich selbstständig: Middelhoff gründet einen Finanzinvestor in London - mit von der Partie sind zwei alte Bekannte.


    Gemeinsam mit Unternehmensberater Roland Berger und Ex-Investmentbanker Florian Lahnstein gründet Middelhof den Finanzinvestor BLM Partners. Das Unternehmen suche ab sofort unterbewertete Firmen, um dort einzusteigen. "Wir haben Zugänge in Deutschland wie kaum ein anderer", sagte Lahnstein der FTD. Dabei soll auch ihr Beirat helfen. Mitglieder sind der ehemalige Bertelsmann-Chef Mark Wössner, 70, Lahnsteins Vater Manfred Lahnstein, 71, Ex-Wirtschafts- und Finanzminister, sowie Wolfgang Clement, 68, ehemaliger Wirtschafts- und Arbeitsminister.
    http://nachrichten.finanztreff…0,sektion,uebersicht.html


    "Spiegel": Arcandor kann doch noch auf Staatshilfe hoffen



    Samstag, 13. Juni 2009



    Berlin (Reuters) - Der insolvente Handels- und Touristikkonzern Arcandor kann möglicherweise doch noch Staatshilfe bekommen, um den laufenden Betrieb auszusichern.


    Die Bundesregierung sei bereit, einen sogenannten Massekredit wohlwollend zu prüfen und wenn möglich auch zu gewähren, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel"


    http://de.reuters.com/article/…ews/idDEBEE55C05K20090613


    Es wird wohlwollend geprüft, dann werden wohl doch noch Millionen fliessen.










    http://de.reuters.com/articleP…cleId=DEBEE55C05K20090613

    27.09.09 Bundestagswahl!! Ich wähle keine Kriegstreiber, keine Volksverräter, die den Vertrag von Lissabon befürworten!! Ich wähle eine kleine Partei unter den "Sonstigen". Das schwächt die Etablierten und sie verlieren dadurch "Stimmgeld"

  • Danke Lenca für den Zumwinkel Hinweis und die Links. :)



    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/809/472335/text/
    Sal. Oppenheim und Arcandor
    "Wir sind gescheitert"
    Oppenheim geht auch auf Distanz zum Bauunternehmer Josef Esch, mit dem man gemeinsam die Oppenheim-Esch-Fonds auflegt



    http://www.handelsblatt.com/un…rint,doc_page=0;printpage
    Großaktionär Sal. Oppenheim prüft Ausstieg bei Arcandor

  • oppenheim legt fonds auf, die karstadt knebeln. gleichzeitig ist man als großer kreditgeber von frau schickedanz in die aktionärsposition gerutscht.
    frau schickedanz sagt zu der ganzen abzocke nichts, obwohl dem unternehmen, an dem sie maßgeblich beteiligt ist, dadurch millionen verloren gehen...
    da sollte der insolvenzverwalter mal ganz genau nachschauen, ob man da nicht auch gegen oppenheim vorgehen kann. da das ganze aber nun in eigenverwaltung läuft und gerade kein normaler insolvenzverwalter auf den plan tritt, sehe ich da schwarz. ;(

  • Goldmob, wie Du dem 2. Teil des verlinkten Artikels entnehmen kannst, sieht sich die Bank als Opfer :rolleyes: , das nur aufgrund der Beziehung zu Familie
    Schickedanz den Fehler der Beteiligung begangen hat. :rolleyes:


    http://www.ftd.de/unternehmen/…ter-pleite/527925.htmlSal. Oppenheim lässt Arcandor fallen


    Die Bank verkaufte ihren direkten Anteil von 3,7 Prozent
    an Arcandor. Der persönlich haftende Gesellschafter der Bank, Dieter
    Pfundt, sagte am Mittwoch in Frankfurt, Sal. Oppenheim habe sich von
    dieser Beteiligung getrennt. Angaben zum Käufer machte er nicht. Über
    eine Industrieholding hält die Oppenheim-Familie noch knapp 25 Prozent
    an dem Essener Konzern. Ob die Holding diese Anteile verkauft oder
    behält, wollte Pfundt nicht sagen.

  • schon lustig...vor wenigen Wochen hat der Platow Brief noch spekuliert, dass die Schickedanz mit Sal. Oppenheim zusammen Arcandor von der Börse nehmen könnten und dann wohl einen höheren Preis zahlen müssten.......





  • :D Weisheiten


    Die NRW'ler sind mir nicht geheuer. :D Es gibt dort Ecken, da schicken Immobilienmakler Exposes ohne Adressen und weigern sich, diese bekanntzugeben (außer bei gemeinsamen Besichtigungen mit ihnen). Auch bei weiter Anreise. 8| Und dann steht die Adresse z.T. im Energieausweis :D :rolleyes: Jedenfalls Gegenden, in denen man mit solchen Geschäftspraktiken überleben kann, sind mir suspekt.

  • Die NRW'ler sind mir nicht geheuer


    ... versuche ich auch bereits seit über einer Dekade das in den Griff zu kriegen. Die können aber immer noch kein Hochdeutsch, die NRW'ler :D
    ABER: Zusammen sind wir unausstehlich! :D

Schriftgröße:  A A A A A