Woernies Grabbelkiste.

  • Vielleicht versinkt die Comex ja langsam
    in der Bedeutungdlosigkeit!
    Somit ist der COT Report ja evtl. bedeutungslos!?


    Sicher nicht!
    Einige Kommentatoren behaupten das zwar, aber die Zahlen sagen etwas anderes. Richtig ist, dass die Comex an Umsatz verloren hat.


    Aber ein OI von 100.000 Kontrakten beim Silber steht halt für 500 Mio Unzen Silber und entspricht beinahe einer Jahresproduktion. Das hat ordentliches Gewicht. Beim Gold sind wir "nur" bei 400.000 Kontrakten oder 40 Mio Unzen. Im Vergleich zum oberirdisch vorhandenen Metall, ist der Goldhandel an der Comex im Vergleich zum Silber wirklich marginal.


    Im Vergleich zum S&P 500 sind Edelmetalle an sich aber geradezu bedeutungslos.
    Eine Preisschwankung von 10% löst beim Comex Silber einen Gewinn/Verlust von etwa 1,5 Milliarden aus (500 Mio mal 3 USD), beim Gold etwa 6,4 Milliarden (40 Mio * 160). Selbst beim Erdöl schwanken die 80 Mio Barrel Tagesbedarf damit "nur" um lächerliche 800 Mio USD. Dagegen bedeuten 10% des S&P 500 über 1000 Milliarden USD!


    Anyway, es geht ja "nur" darum, dass der COT bestätigt, was man im Chart eigentlich auch sieht: Silber ist in einem Abwärtstrend! Richtig spannend wird es nun, die Trendwende möglichst frühzeitig zu erkennen. Der COT ist dafür wohl ungeeignet. Ein Larry Williams schreibt jedenfalls, dass er sich bei der Erkennung des übergeordneten Trends auf die Chartanalyse verlässt. Nur die kleineren Richtungswechsel innerhalb des grossen Trends können über den COT erkannt werden. Genau das finde ich in der Wirklichkeit der letzten Wochen bestätigt.



  • [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/bild102xjww.gif]

  • Danke für die - wie immer - sehr interessante Diskussion.


    Ohne die MFGlobal-Pleite und die damit verbundenen EM-Zwangsliquidationen und Konfiskation der für den EM-Kauf hinterlegten Kundengelder wäre der EM-Preis in den letzten Monaten vermutlich massiv angestiegen.


    Deshalb eine Anmerkung zu einem bevorstehenden und wahrscheinlich vergleichbaren Ereignis, welches die kurzfristige Preisentwicklung bei den EMs deutlich nach unten beeinflussen dürfte:


    Am 16.01.2012 erhob die kanadische Regulierungsbehoerde (IIROC) gegen den auf Rohstoffe, v. a. und Gold und Silber spezialisierten kanadischen Broker Barret Capital Vorwürfe wegen der Veruntreuung von Kundengeldern. Voraussichtlich wird der Broker zwangsliquidiert und die Positionen der Kunden glatt gestellt. Sollte die kanadische Regierung nicht einspringen, besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass noch zusätzlich der eng mit Barret Capital verbundene Broker Laurentian Bank insolvent wird.


    Damit dürfte sich der nächste "MFGlobal" -Skandal entwickeln, mit allen negativen Folgen für die kurzfristige EM-Preisentwicklung. Mittel- bis langfristig werden sich dafür um so mehr Anleger aus dem Papiergeldmarkt zurückziehen und damit höchstwahrscheinlich den EM-Preisanstieg noch verstärken.




  • Na bis jetzt läuft's ja: wall of worry. ;) 8)


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/bild2fwx9l.gif]



    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/bild35kz89.gif]



    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/bild4pyyfz.gif]



    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/bild5neat7.gif]

  • Kurz zurück zur COT Diskusssion.


    Ich hatte geschrieben, dass die Long Position der grossen Spekulanten "uninteressant" ist. Das ist natürlich Quatsch bzw. falsch formuliert. Sie ist als Indikator ungeeignet und insgesamt nicht hinreichend. Wenn man die kleinen Spekulanten hinzurechnet, ergibt sich exakt die Gegenposition zu den Commercials. Es reicht also völlig eine von beiden Datenreihen zu betrachten. Welche ist mathematisch völlig gleichgültig, ursächlich ist halt die der Commercials naheliegender. (oder doch die der Spekulanten, wenn die Coms automatisch die gegenposition einnehmen?)


    Eines darf man dabei nie vergessen, in Summe ergibt Commercials+Spekulanten immer Null! Alle können noch so bullisch sein, die Hälfte MUSS Short sein! D.h. wenn die Commercials auf die Long Seite wechseln wollen, weil sie Bullisch sind, sinkt zwangsläufig die Long Position der Spekulanten. Genau diesen Effekt hatten wir 2005, 2010, 2011 in Silber und 2011 im Gold. Das ist die super bullische Ausrichtung die Ted Butler immer mal wieder beschreibt, wenn die "Raptoren" bei steigenden Preisen anfangen zu kaufen.
    Das was wir aktuell haben ist das genau Gegenteil davon. Die Commercials kaufen bei sinkenden Preisen. Weil sie einfach nur die Gegenposition zu den Spekulanten einnehmen "müssen" ?


    Klar ist, die Position der Commercials (oder Spekulanten, je nach Gusto) muss immer im Zusammenhang mit dem Preis (besser der Preisveränderung) und dem Open Interest (besser die OI veränderung) betrachtet werden. Woernie, jetzt versuch mal das in ein Bildchen zu kriegen.


    PS: Gibt es eigentlich in der Chartanalyse die erste Ableitung? Als Mass für die (Preis-)veränderung?


  • PS: Gibt es eigentlich in der Chartanalyse die erste Ableitung? Als Mass für die (Preis-)veränderung?


    Die erste Ableitung des Preises nach der Zeit zum Zeitpunkt t IST die Veränderung des Preises pro Zeiteinheit zu diesem Zeitpunkt.


    Allerdings nur im Grenzfall unendlich kleiner Intervalle. Und da fangen die Schwierigkeiten an, denn du kriegst nicht in beliebig kleinen Zeitabständen einen Preis und schon gar nicht einen nach üblichen Börsenkriterien allgemeingültigen. Nun kann man sagen, dasselbe gilt für Meßwerte aus Mechanik oder Elektromagnetismus, also Gebieten, in deren Theorien es von Differentialgleichungen nur so wimmelt. Aber dort GLAUBT man fest, daß der reale Prozeß stetig und differenzierbar verlaufe (zumindest hinreichend(!) stetig(!) ) und hat im Laufe der Zeit viele plausible Argumente dafür gesammelt. Die Elliott-Leute aber glauben beispielsweise, daß der Preisverlauf bis ins kleinste Zeitintervall hinein fraktal sei - und dann könnte er prinzipiell nicht eine differenzierbare Funktion der Zeit sein (vermutlich noch nicht einmal eine stetige, aber das ist mir jetzt zu schwierig). Praktisch sind 'Gaps' schon qualitativ nicht mit Differerenzierbarkeit zu vereinbaren und 'Spikes' werfen große praktische Probleme auf.


    Und schon haben wir 'die Mathematik' entzaubert und sind zurück im Thema: wie interpretiert(!) man Charts? Wie sagte doch noch Faust zum Thema: 'Hier steh ich nun...'


    Gruß
    Klaus_H.

  • Man kann doch jedenfalls die Veränderung des Preises von einem Zeitpunkt bis zum nächsten (z.B. von jedem Tagesschlusskurs bis zum nächsten) feststellen und graphisch darstellen. Wef, hast Du das gemeint?
    Was mir noch nie klar wurde: Warum die Charttechniker so eine starke Präferenz für gerade Linien haben. Womöglich noch in Darstellungen mit logarithmischer Skala. Wo gibt es denn in der Realität (außerhalb des Mathematikunterrichts) lineare Zusammenhänge?


    Gruß! Fritz

    Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ — Paul Sethe. Leserbrief SPIEGEL, 5. Mai 1965.

  • Man kann doch jedenfalls die Veränderung des Preises von einem Zeitpunkt bis zum nächsten (z.B. von jedem Tagesschlusskurs bis zum nächsten) feststellen und graphisch darstellen. Wef, hast Du das gemeint?
    Was mir noch nie klar wurde: Warum die Charttechniker so eine starke Präferenz für gerade Linien haben. Womöglich noch in Darstellungen mit logarithmischer Skala. Wo gibt es denn in der Realität (außerhalb des Mathematikunterrichts) lineare Zusammenhänge?


    Überall. Nimm an, der Zusammenhang zwischen x und y sei sehr verwickelt und insbes. nichtlinear, aber du kriegst es in den Griff, y als Funktion f(x) darzustellen. Nenne f(x) einfach F, Dann hast du y=1*F, also eine lineare Beziehung zwischen y und F. Das reale Problem y(x) aber wurde in der Rechnung an eine andere Stelle verlagert.


    Ähnlich ist es mit dem Ersatz der Ableitung (Differentialquotient) durch Differenzenquotienten. Willst du (minütliche Preisdifferenz)/Minute, (tägliche Preisdifferenz)/Tag, (wöchentliche Preisdifferenz)/Woche, (jährliche Preisdifferenz)/Jahr als relevante Kenngröße auftragen und interpretieren? Das mußt du dir aussuchen, d.h. du bestimmst selber, was du als 'Ableitung' behandelst. Aber welche von den vielen möglichen ist aussagekräftig und wofür?


    Einfach wäre es, falls alle diese Quotienten gleich wären, d.h. der Preis eine streng lineare Funktion der Zeit. Dann würden alle reich, entweder als Longs oder als Shorts.


    Gruß
    Klaus_H.

  • Diverse Goldminenaktien schmieren ganz schön ab.
    Leider weiß ich nicht wie ich hier ein Graphik reinstellen kann, aber jeder kann ja mal schauen was die Barrick und die Newmont in den letzten Tagen so gemacht haben.


    Ahnt da jemand eventuell was und verkauft vorsorglich? ;(

    Stimmt es eigentlich, dass, wenn man sein Hirn noch zum eigenständigen Denken benutzt, man dann automatisch ein Nazi ist ???
    Frage an die Bundespolitiker: "Habt ihr eigentlich eine Ahnung wie irre ihr seid?"

    • Offizieller Beitrag

    Nein, oh nein, das kann nicht sein!
    Dateianhänge anklicken, dann ist doch alles intuitiv klar!
    Am einfachsten kopierst du deine Grafik auf deinen Desktop, da sie dort am einfachsten zu finden ist.
    Das könnte sogar meine computerhassende Partnerin fertigbringen....


    Gruss!
    LF

  • PS: Gibt es eigentlich in der Chartanalyse die erste Ableitung? Als Mass für die (Preis-)veränderung?



    Wie heisst es immer lapidar ? Charttechnik ist keine Wissenschaft...(und auch keine Kunst)


    Preiskurven sind schlicht Ausdruck von Interaktion, von Tauschhandlungen zwischen Menschen aus Fleisch und Blut. Diese sind nicht streng rational begründet. Keinesfalls folgen sie mathematischen Gesetzmäßigkeiten. Am Markt treffen Käufer und Verkäufer aufeinander. Beide sind 'Spekulanten' mit zukünftigen Erwartungen. Der Käufer spekuliert auf eine steigende Preiskurve. Der Verkäufer auf eine fallende. Beide sind 'gewinnorientiert'. Der Gewinn versetzt den Spekulanten in Stimmung. In gute Stimmung. Große Gewinne versetzen ihn in sehr gute Stimmung... und daraus wird Gier. Verluste versetzen ihn in Furcht. Furcht/Angst/Gier/Sorglosigkeit sind Emotionen die im Chart Ausdruck finden. Der Chart ist das 'kollektive' Gedächtnis des Marktes . Und weil er keinen formalen, mathematischen Gesetzmäßigkeiten folgt, muss er Raum für Auslegungen lassen.


    fritz


    das mit den geraden Linien ist ganz einfach, wenn man's seinem Wesen nach verstanden hat . Ich versuch's mal mit Worten. Nehmen wir eine beliebige Preiskurve. Sie beginnt bei 10 . Sagen wir der Emissionskurs einer Aktie. Die Preiskurve läuft auf 20. Die Emissions- Käufer sitzen auf 100 % Gewinn und rechnen mit mehr. Alle die zwischen IPO und 20 gekauft haben sitzen auf (mehr oder weniger großen) Gewinnen. Bei 20 setzt eine größere Korrektur ein. Der Preis fällt zurück auf 12. Wer zwischen 12 und 20 gekauft hat, sitzt nun plötzlich auf Verlusten. Und die IPO Käufer bei 10 sind zwar noch im Gewinn. Aber sie würden sich gerne in ein Körperteil beissen das mit Ar...anfängt und nicht der Arm ist, weil sie nicht bei 20 verkauft haben. Was wird wohl passieren wenn der Kurs zurück auf 20 läuft ? Bei 20 spätestens wird sich der eine oder andere IPO Käufer an die 'Torheit' beim letzten Mal NICHT verkauft zu haben erinnern. Zumindest der lernfähige Teil der IPO Käufer. Das heisst hier wird es zu Verkäufen kommen von Anlegern mit größeren Gewinnen. Aber auch Käufer die zuvor bei 18/19/20 gekauft hatten und zwischenzeitlich durch die Depression großer Verluste gegangen sind , werden sich ihrer Schmerzen erinnern und eine gewisse Verkaufsbereitschaft entwickeln. Bei 20 liegt also ein Widerstand, definiert durch das alte Hoch, durch die Verkaufsereitschaft diverser Marktteilnehmer....und so kann sich die Geschichte beliebig oft wiederholen....auf diese Art lassen sich auch andere gerade Linien psychologisch herleiten, egal ob sie von 'oben' definiert werden (Unterstützungen) oder von 'unten' (Widerstände).


    Neben diesen horizontalen Linien , die wie gesagt strentg psychologische Ursachen haben, gibt es andere, nämlich 'schräge' Linien. Die 'leben' m. E. davon, dass sie von der Gemeinde der 'Chartbetrachter' gemeinsam erkannt und 'gewürdigt' werden (selffullfilling prophecy)...und dann gibt es noch so Sachen die einfach 'funktionieren', wie beispielsweise FiBos..und .kein Schwein kann Dir sagen wieso...



    :rolleyes:

  • Die FiBos stecken in uns drin. Hat vielleicht ein Gentechniker von ausserhalb unserer Milchstraße in uns einprogrammiert.


    Habt ihr schon einmal eure Körpergröße vom Bauchnabel nach oben bzw. nach unten zur Gesamtgröße ins Verhältnis gesetzt?
    Machen und staunen ;)


    edit:
    Hat´s schon jemand ausprobiert?
    Ist es zufälligerweise 0,382 : 0,618 ?

  • 31$ erweisen sich bei Silber als vorerst zu harte Nuss.
    Platin und Silber haben eine sehr ähnlichen Kursverlauf und deuten auf ein langsames Auslaufen in einer Seitwärtsbewegung hin, mit möglichem sehr schmalen Dreieck.

    ____________
    .
    _______ :rolleyes: >> "Nicht reichliches Einnehmen, sondern sparsames Ausgeben macht reich!" << :rolleyes:_______

    2 Mal editiert, zuletzt von nuggetier ()

Schriftgröße:  A A A A A