ein Haus bauen? Jetzt?

  • Erstmal Hallo an alle Forumteilnehmer.
    Ich lese hier schon einige Zeit mit und möchte euch nun um eure Meinung bitten.
    Gleich vorweg, ich bin Techniker und kein Volkswirt, und daher auch nicht sonderlich bewandert in wirtschaftlichen Belangen.
    Mit den Wirtschaftlichen Grundlagen und etwas Ökonomie habe ich mich, zuletzt auch beruflich, natürlich trotzdem etwas beschäftigt.
    Ich möchte euch deswegen schon vorab um etwas Geduld bitten. [smilie_blume]


    Ich plane derzeit den Bau eines Hauses für meine junge Familie.
    Unser Vermögen ist derzeit schön verteilt. Etwa 60% in Immobilien (vermietet), 30% tägl. fällig, und 10% in Gold. Wir verfügen über 2 passable Einkommen und sind bislang schuldenfrei. Was uns zum Glück noch fehlt ist das Haus mit Garten. Und damit beginnt meine Sorge.


    Das Grundstück für unser Bauvorhaben ist bereits vorhanden. Wie es aber bei den meisten "Bauherren" üblich ist, reichen jedoch die Eigenmittel nicht aus um das Vorhaben umzusetzen. Deshalb ist eine Bausparfinanzierung über max. 50% der Gesamtkosten geplant.
    Die vermietete Immobilie sowie den kleinen Goldvorrat möchte ich nicht veräußern, da ich beides als krisensichere Langzeitinvestition und vor allem als Reserve ansehe.


    Der Baubeginn war bisher für den Sommer 2011 (!) vorgesehen und die Finanzierung würde ebenfalls zu dieser Zeit starten.
    Angesichts der Wirtschaftlichen Entwicklung neige ich jetzt dazu, den Baubeginn auf den Herbst 2010 oder zumindest auf Frühjahr 2011 vorzuziehen. Ich verspüre derzeit den Drang unser Geld möglichst bald in Wohnraum umzuwandeln. 8|
    Derzeit sind die Zinsen auch noch gering und noch geben die Banken Geld her. Der wesentliche Vorteil meiner Bausparfinanzierung ist auch, dass die Zinsen nur jährlich und im nachhinein an den Vorjahres-Libor/Euribor angepasst werden. D.h. die potentiell steigenden Zinsen wirken sich nicht so schnell auf meine Raten aus. -> gut bei moderat ansteigender Inflation ( :?: )


    Denkbar wäre es das Vorhaben noch um ein weiteres Jahr auf 2012 zu verschieben, und etwas abzuwarten. Stichwort Deflation :hae: . In einer solchen Phase sollten die Baukosten doch sinken, oder :?:


    Da ich jedoch kein Spieler bin und gerne weiß was mich erwartet, hoffe ich auf eure Meinungen und Ratschläge. Die derzeitige Lage ist mir zu undurchsichtig, wo geht´s hin (Infl/Defl.) und wann wäre nach eurer Meinung der geeignete Zeitpunkt so ein Bauvorhaben/Finanzierung umzusetzen?
    Ich stehe kurz davor die größte Investition meines Lebens zu tätigen und die Weichen entweder auf Glück oder Unglück zu stellen......
    Kurzum, was würdet Ihr an meiner Stelle machen :?:


    Danke für Eure Beiträge


    LG


    Monsta

  • Hallo und guten Morgen Monsta
    :)


    Dabei wird mir ganz schlecht ;( wenn Du baust, dann mit Festziins!!!!! Der ist doch sehr niedrig und normalerweise überlegen die Menschen doch deshalb zu bauen. Wenn das Bankensystem in Schwierigkeiten kommt und die variabel verzinst, dann prost. :S Wenn der Zinsatz explodiert und Eure Gehälter nicht, dann gute Nacht. 8| Das Drama kannst Du Dir demnächst in Spanien anschauen, variable Zinsen kombiniert mit z.T. 40 jährigen Finanzierungen, die bei kurzeren Laufzeiten gar nicht mehr zu stemmen gewesen wären. :whistling:


    "Der wesentliche Vorteil meiner Bausparfinanzierung ist auch, dass die
    Zinsen nur jährlich und im nachhinein an den Vorjahres-Libor/Euribor
    angepasst werden."



    Du hast meiner Meinung nach mit einer zweiten Immobilie ein zu großes Klumpenrisiko in dem Bereich, aber ich würde auch nicht alles in EM stecken. ;) Immobilien sind auch hinsichtlich möglicher zunehmender Besteuerung, Abgabelasten immobil, ich hoffe das hast Du berücksichtigt bei Deinen Überlegungen.


    Ich kann mir sowohl einen crash als eine Deflation vor der Inflation vorstellen. Wie sieht es aus mit einem Einkommen, ist das Vorhaben dann noch realisierbar. Von keinem will ich nicht anfangen, Du scheinst Optimist zu sein. ;)


    Bzgl. des Werterhalts verweise ich Dich auf
    Bauland oder Acker?


    Neues zur Währungsreform D-Mark II


    Bzgl. Kreditrisiko generell schau mal unter Wayne Schlegel nach, als Einstieg:


    Investieren

  • jährliche zinsanpassungen halte ich für riskant; es sei denn, du sagst, dass auch 10% oder 15% zinsen in 5 jahren für dich locker tragbar wären, weil du dir sicher bist, auch dann über genug liquide mittel zu verfügen. das allerdings würde mich wundern, denn egal ob selbständig oder angestellt und egal wie hoch derzeit die mieteinnahme ist, sicher ist davon gar nichts. und eigentliche rücklagen außer ein bischen gold gibt es dann ja nicht mehr. davon würde ich also schon mal definitiv die finger lassen. das risiko ist zu groß auch wenn es natürlich ganz anders kommen kann.


    um die frage nach dem bau überhaupt zu beantworten, ist aber die frage nach der grundstückslage sehr wichtig und nach der geplanten nutzung. ist also irgendwann mal ein verkauf möglich oder handelt es sich um den lang gehegten wunsch nach dem traumhaus, dass bis zum lebensende bewohnt werden soll? liegt es im östlichen meck-pomm oder in münchner innenstadtlage? alles in allem ist eine solche frage hier kaum sinnvoll zu beantworten.

  • Ich würde an Deiner Stelle, wenn es bisher finanziell geht und überschaubar,


    - die Wohnung behalten,
    - jetzt die Finanzierung mit der Bank festzurren möglichst auf mindestens 15 Jahre,
    - eine Bank suchen, bei der Du unbegrenzt Sondertilgungen machen kannst (auf 10% pro Jahr, womöglich noch nur in einem Betrag möglich, würde ich mich nicht einlassen. ),
    - und dann im Herbst 2010 beginnen.
    - Ich denke, Du solltest Dich auch drauf einstellen, anstelle von Urlaub besser Sondertilgungen zu machen, um schnell wieder von den Schulden runter zu kommen.



    Es gibt einen Verband der Privaten Bauherren (http://www.vpb.de/), bei dem Du über die Bauphase Mitglied werden kannst, bei denen Du Unterstützung bekommst (Gutachter, Anfragen, Vertragsprüfung), das hat mir bisher immer gut geholfen.


    Von den Horrorszenarien, die hier im Forum immer herumgeistern, würde ich mich überhaupt nicht kirre machen lassen, denn es gibt, wie ich schon an anderer Stelle mal geschrieben habe, immer Bedenkenträger und Hosenscheißer, die keinen Mut zur Entscheidung haben, und später sagen: Hätt ich nur damals.
    Die hat es vor 30 Jahren schon gegeben, und die gibt es heute auch noch.


    Mir sagen heute auch einige meiner Freunde: Ja Du kannst heute leicht reden.

    Wenn man mir schon nicht das Wasser reichen kann, dann reicht mir wenigstens den Wein.

    3 Mal editiert, zuletzt von hegele ()


  • - jetzt die Finanzierung mit der Bank festzurren möglichst auf mindestens 15 Jahre,
    - eine Bank suchen, bei der Du unbegrenzt Sondertilgungen machen kannst (auf 10% pro Jahr, womöglich noch nur in einem Betrag möglich, würde ich mich nicht einlassen. ),

    gibt es das? und wenn ja, zu welchen konditionen? ?)

  • Ich wollte nur bei jemand, der in der derzeitigen Niedrigzinsphase ernsthaft erwägt variabel zu verzinsen, ich fasse es immer noch nicht, abklären, ob er sich möglicher anderer Risiken bewußt ist.


    Mein Vertrauen in sein systematisches Vorgehen war ab dem Punkt ehrlich gesagt schwer getrübt.



    Gegen etwas höhere Zinssätze erhälst Du auch kündbare Darlehn, die Dich flexibler machen.


    http://www.focus.de/immobilien…en-kosten_aid_281091.html


    http://www.interhyp.de/pdf/Hyp…exibler-08102006-WamS.pdf



    Sondertilgungen
    http://www.faz.net/s/Rub645F7F…Tpl~Ecommon~Scontent.html

  • Der von mir ins Auge gefasste Zins wäre auf die gesamte Laufzeit (20a) mit 6% gedeckelt und auf die ersten 5 Jahre fix.
    Ich weiß auf so lange Zeit ist nichts sicher, aber der Zinsdeckel ist bei uns nur durch Beschluss des Nationalrates abzuändern. Eine solche Änderung dauert im Worst Case einige Zeit.
    Die Rückzahlung habe ich mit der max. möglichen Zinslast berechnet und diese würde sich, wenn auch gerade noch, auch mit einem Einkommen ausgehen.


    Als Optimist hat mich schon lange keiner bezeichnet [smilie_happy] [smilie_blume]

    Ich würde, wenn du die Wohnung zu einem guten Kurs verkaufen kannst, diese abstoßen. Das Gold auch und dann das Haus möglichst zu 100% bezahlen. Dann habt ihr was schönes und könnt in Ruhe wieder anfangen vorzusorgen.

    Bin da ganz bei dir, aber selbst wenn ich alle unsere Anlagen veräußeren würde, dann hätten wir immer noch ~25% zu finanzieren. Dann auch keinerlei Rücklagen oder Diversifikation.
    Dh. um den Kredit kommen wir nicht herum. Und gerade der bereitet mir ja Sorgen........

  • gibt es das? und wenn ja, zu welchen konditionen? ?)

    15 Jahre geht bei den meisten Banken, mit denen ich verhandelt habe, ohne Probleme. Das kann vielleicht ein paar Zehntel (mehr als 3 würde ich nicht akzeptieren) mehr kosten, bringt aber mehr Sicherheit.


    Die unbegrenzte Sondertilgung ist heute etwas schwieriger, ich hab das aber bei der Bank meines Vertrauens bereits zweimal geschafft.
    Vor zwei Jahren, als wir für unseren Sohn gebaut haben, haben wir uns auf 10% eingelassen, was wir heute nicht mehr täten. Damals dachten wir, wir können eh keine größeren Sondertilgungen machen, aber es kommt immer anders als man denkt. Heute ärgern wir uns darüber. Deshalb würde ich so hart als möglich verhandeln mit dem Ziel, keine Einschränkung zu haben.

    Wenn man mir schon nicht das Wasser reichen kann, dann reicht mir wenigstens den Wein.

    2 Mal editiert, zuletzt von hegele ()

  • Der von mir ins Auge gefasste Zins wäre auf die gesamte Laufzeit (20a) mit 6% gedeckelt und auf die ersten 5 Jahre fix.
    Ich weiß auf so lange Zeit ist nichts sicher, aber der Zinsdeckel ist bei uns nur durch Beschluss des Nationalrates abzuändern. Eine solche Änderung dauert im Worst Case einige Zeit.

    Wohnst Du in der Schweiz ?
    ich dachte, da sind die Zinsen noch niedriger ???

    Wenn man mir schon nicht das Wasser reichen kann, dann reicht mir wenigstens den Wein.

    Einmal editiert, zuletzt von hegele ()

  • - Ich denke, Du solltest Dich auch drauf einstellen, anstelle von Urlaub besser Sondertilgungen zu machen, um schnell wieder von den Schulden runter zu kommen.


    Für was die Eile?
    - Die Laufzeit solange als nur möglich
    - Sondertilgung ja, um ggf. in Zeiten des noch ausstehenden Geldwertverlustes/Teuerung den Kredit vorzeitig, jedoch günstig tilgen zu können


    - festverzinslich!
    - Preise für Baustoffe ect. schriftl. garantieren lassen
    - besser zuviel als zuwenig Kredit aufgenommen
    - ggf. das Gold verkaufen
    - um die vermietete Wohnung behalten zu können


    .

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

    2 Mal editiert, zuletzt von dravs ()

  • Bauen ist m.M. vollständig ok.
    Variable Zinsen allerdings nur für Beträge, die Du sicherlich innerhalb eines Jahres tilgen kannst - sonst wird es zu Bummerang
    Feste Zinsen auf die gesamte geplante Laufzeit sichern - m.W. kann man eh nach 10 Jahren raus.
    Möglichst große Sondertilgungsmöglichkeiten - das Ziel muss sein so schnell wie möglich wieder schuldenfrei zu sein!

  • Ich würde heutzutage nur dann ein Haus bauen wenn man es auch komplett bezahlen kann, zu 100 %. Gerade weil derzeit nicht absehbar ist, wie sich die Zinsen für die Häuslebauer für die nächsten 15 Jahre entwickeln werden, zwei Einkommen, ok, ist nett, was ist denn wenn eines mal ausfällt?


    Übrigens bauen mit max. 50 % EK, ersteinmal wird es grundsätzlich teurer als veranschlagt, zweitens was heißt denn Haus bauen ? Mit Keller oder ohne, 80 qm oder 150 ?. Was ist denn grob veranschlagt zu bauen?


    Ansonsten aus eigener Erfahrung, je mehr EK umso besser, umso niedriger ist das langfristige Risiko falls doch mal etwas aus dem Plan herausfällt, idealerweise sollte einem der Bau in keiner Lebenslage wirklich gefährlich werden können.


    Wünsche


    ...goldige Pfingsttage


    Tut

  • 15 Jahre geht bei den meisten Banken, mit denen ich verhandelt habe, ohne Probleme. Das kann vielleicht ein paar Zehntel (mehr als 3 würde ich nicht akzeptieren) mehr kosten, bringt aber mehr Sicherheit.


    Die unbegrenzte Sondertilgung ist heute etwas schwieriger, ich hab das aber bei der Bank meines Vertrauens bereits zweimal geschafft.
    Vor zwei Jahren, als wir für unseren Sohn gebaut haben, haben wir uns auf 10% eingelassen, was wir heute nicht mehr täten. Damals dachten wir, wir können eh keine größeren Sondertilgungen machen, aber es kommt immer anders als man denkt. Heute ärgern wir uns darüber. Deshalb würde ich so hart als möglich verhandeln mit dem Ziel, keine Einschränkung zu haben.

    naja, wünsche kann man haben. dass es die 15 jahre gibt weiß ich. aber die sondertilgung in unbegrenzter höhe zu jeder zeit, ob man die bekommt, wage ich zumindest mal als fraglich zu bezeichnen. insofern stellst du hier von allen schwarzmalern die höchsten hürden auf.


    bei einem 15 jahres festzins sehe ich übrigens auch gar keine notwendigkeit für unbegrenzte sondertilgung. habe ich die nicht, lege ich im "schlimmsten" fall übriggebliebenes geld bei der kreditgebenden bank zu etwas schlechteren konditionen an und habe einen kleinen zinsverlust. am ende wird mit dem angelegten geld dann vollständig getilgt. ich sehe das problem an der stelle wirklich nicht. jedenfalls nichts, was mir schlaflose nächte bereiten würde. viel wichtiger ist die kalkulierbare zinslast über einen langen zeitraum.

  • Die unbegrenzte Sondertilgung ist heute etwas schwieriger, ich hab das aber bei der Bank meines Vertrauens bereits zweimal geschafft.

    Die Möglichkeit von Sondertilgungen ist bei den Bausparkassen sehr begrenzt. Wir haben das Thema bei den Banken wohl angesprochen aber derzeit noch nicht durch.
    Auch ein flexibler verhandelbares Hypothekardarlehen steht noch im Raum. Hier würde ich jedoch auf den "staatlich verordneten" Zinsdeckel verzichten müssen.


    Du meinst also ich solle den Schritt besser noch heute als morgen wagen?

  • naja, wünsche kann man haben. dass es die 15 jahre gibt weiß ich. aber die sondertilgung in unbegrenzter höhe zu jeder zeit, ob man die bekommt, wage ich zumindest mal als fraglich zu bezeichnen. insofern stellst du hier von allen schwarzmalern die höchsten hürden auf.


    bei einem 15 jahres festzins sehe ich übrigens auch gar keine notwendigkeit für unbegrenzte sondertilgung. habe ich die nicht, lege ich im "schlimmsten" fall übriggebliebenes geld bei der kreditgebenden bank zu etwas schlechteren konditionen an und habe einen kleinen zinsverlust. am ende wird mit dem angelegten geld dann vollständig getilgt. ich sehe das problem an der stelle wirklich nicht. jedenfalls nichts, was mir schlaflose nächte bereiten würde. viel wichtiger ist die kalkulierbare zinslast über einen langen zeitraum.

    Die unbegrenzte Sondertilgung ist auf jeden Fall bei den Banken auch verschieden. Es gibt banken, die erlauben nur 5%.
    Ich habe auch gedacht, wir brauchen keine höhere Tilgung, aber jetzt sehen wir, dass es doch besser gewesen wäre. Wenn Du für Dein Geld auf dfem Konto keine oder nur niedrige Zinsen mehr bekommst, kommst Du schnell auf den Gedanken, das Geld halt dann zu tilgen. Die Schulden wären schon mal niedriger.


    Ich würde zumdinest versuchen, die Sondertilgung so hoch wie möglich zu setzen und sie nicht nur in einem, sondern in mehreren Verträgen zu machen. Unsere 10% Sondertilgung können wir iun mehreren beträgen machen, aber im Vertrag steht, nur einmal im Jahr. Ich muss gestehen, das ist uns beim Vertrag machen gar nicht aufgefallen. Gerade deshalb möchte ich empfehlen, so wenig wie möglich Beschränkungen einzugehen.
    Und wenn es nachher 20% Sondertilgung sind, ist es besser als 5%. Ziel bei der Verhandlung wäre bei mir heute wieder, keine Beschränkung zu haben.

  • ...............
    Du meinst also ich solle den Schritt besser noch heute als morgen wagen?

    Wenn ich mich ernsthaft mit dem Gedanken tragen würde, oder mir gar sicher bin, zu bauen, dann würde ich lieber jetzt als später beginnen. Die Sparda-Bank wirbt mit 3,33 % Darlehenszinsen, und auch unsere Volksbank wirbt mit 3,4nochwas.

    Wenn man mir schon nicht das Wasser reichen kann, dann reicht mir wenigstens den Wein.

    Einmal editiert, zuletzt von hegele ()

  • dein augenmerk richtest du auf die möglichkeit von zu viel liquidität. wenn das das ganze problem ist, gibt es kein echtes problem sonern maximal entgangene bzw. zu viel gezahlte zinsen.


    ich würde ohnehin keine sondertilgungen leisten sondern lieber liquidität auch um den preis von zinsverlust parken. und zwar aus folgendem grund (ich sehe als worst-case nämlich nicht zu viel liquidität sondern zu wenig liquidität):
    darlehen 100.000,- angenommen 4% zinsen und 1% tilgung, macht also jährlich 5.000,-.
    gehälter sind super und am jahresende bleiben 10.000,- übrig für eine sondertilgung. jetzt vergleiche ich zwei identische schuldner. einer leistet eine sondertilgung, der andere legt cash zurück. das ganze läuft zwei jahre so. am ende hat der eine gerundet 78.000,- schulden und kein cash, der andere hat gerundete 98.000,- schulden und 20.000,- cash. (wie gesagt, das ist alles stark vereinfacht und gerundet. wer will darf es genauer betrachten und errechnen.)
    jetzt werden beide schuldner arbeitslos und können ihre zinsen und tilgung nicht mehr aus laufenden einnahmen bedienen.
    wohl dem der jetzt zwar höhere schulden aber dafür noch cash hat. der "sondertilger" hat weniger schulden aber ist nach dem ersten jahr arbeitslosigkeit platt und nach vermutlich zwei jahren ohne haus.
    der "cashhalter" hat zwar zinsverluste von ein paar hundert erlitten aber kann seine zinsen und tilgung noch vier weitere jahre bedienen.


    die paar hundert zinsverlust sind also eine art versicherungsprämie. wer die nicht braucht kann hart verhandeln, sondertilgungen leisten und das geld sparen.

  • Du hast natürlich recht, ich spreche nur von meiner eigenen Erfahrung.
    Als Privatmann denke ich nicht immer rational, sondern auch emotional.


    Und mir war es meist lieber, meine Schulden schnell weg zu haben. Es gibt ein gutes Gefühl im Bauch.
    Mein letztes Geld würde ich aber auch nicht tilgen. Falls ich aber etwas mehr Geld habe, als ich meine im worst case zu brauchen, sollte ich so frei sein, das auch zurückzahlen zu können, und zwar wie gesagt, dann, wenn ich es möchte, nicht wenn die Bank will. In manchen Standardverträgen steht sogar noch der Termin drin, zum Beispiel: zwischen 15. Nov. und 15.Dez. des Jahres.

    Wenn man mir schon nicht das Wasser reichen kann, dann reicht mir wenigstens den Wein.

    Einmal editiert, zuletzt von hegele ()

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