NGC - PGC - Grading für Münzen ein Gewinn?

  • Erlaube mir ein neues Thema zu erstellen, konnte über die Suchfunktion nichts finden.


    Spiele schon länger mit dem Gedanken meine Münzen "graden" zu lassen. Bei den Münzen handelt es sich fast ausschließlich um Münzen der modernen Numismatik (ab 1980), fast alle in der Prägequlität - Polierte Platte -, in Kapsel und in Schutzfolie.


    Einige der Münzen laufen mir trotz Kapsel und Co an.


    Würdet Ihr mir das "Graden" empfehlen? Stellt das Graden einen sicheren Schutz der Münzen dar? bzw. kann ich dadurch den Wiederverkaufspreis (Hauptmarkt Asien) erhöhen?


    Hat wer Erfahrung mit der Abwicklung? Es dreht sich dabei um ca. 250 Münzen mit einem Gewicht von ca. 24 kg.


    Danke für Eure Antworten


    Gadermayr

    Zitat Abraham Lincoln: "Man kann alle Leute einige Zeit und einige Leute alle Zeit, aber nicht alle Leute alle Zeit zum Narren halten!"



    Aktuelle Suche: 100 Yuan 1992 Aurum Seismograph (mit oder ohne COA), sowie COA für den 100 Yuan Aurum Schiffsbau

  • Das Thema - war - imho interessant, wurde aber durch eine inflationäre Politik beider großen Organisationen, jedenfalls was den Erhaltungsgrad angeht stark relativiert. Die Authentizitätsgarantie bleibt, wurde aber durch Garantiesummenbeschränkungen auch relativiert.


    Hier die Sichtweise von poconopenn - einem langjährigen Sammer aus dem Forum von colin:


    PCGS is known to grade coin in a much conservative standard than NGC. For example, NGC graded Morgan dollar is always one or two points higher than PCGS if you remove the coin from NGC slab and resubmit to PCGS. In addition, old green PCGS slabbed coin can also fetch higher price than the new PCGS slab, due to the grading standard difference. As collector of US silver dollar for more than 30 years, most of my NGC slabbed silver coins toned after five years. It is caused by an inperfect seal. I do not know if NGC has correct this problem in its new slab. PCGS is not perfect in its seal either, but it is definitely better than NGC.


    Most graded pandas (common and semi-key date), even at MS70 are not considered as rare anymore, since they are too many in the market place. The aggressive marketing push by NGC and PCGS to grade the new issue coins has change the definition of rarity of MS69 and MS70. This is not just only for pandas, but also for all modern coins. Current value of MS69 and MS70 of common date pandas has decreased vs. 12 months ago, and it is no lnoger cost-effective as investment.


    Das Verfahren ist kompliziert und teuer durch die US-Involvierung. NGC hat zwar ein Europa office, witziger Weise aber in der Schweiz :wall: , so dass der Hassel mit dem zoll wegen Hin- und Herschicken bleibt :(


    Am besten geht's Du auf die nächste größere Messe, z.B. September in Stuttgart :hae: , da ist meist zumindest NGC mit einem Stand vertreten und spielst das mal vor Ort durch.


    greetz anwir

  • Also mir war noch nie so richtig klar, was das Ganze bringen soll.


    Eine Münze hat eine bestimmte Qualität bzw. einen Erhaltungsgrad. Wenn man sie nun sorgsam behandelt und verwahrt (Kapseln), dann wird sich daran auch nichts ändern. Insbesondere nicht durch Anlaufen oder eine sich bildende Patina (bei Silber oder Kupfer). Eine angelaufene PP-Münze ist immer noch eine PP-Münze, nur ist das Erscheinungsbild halt nicht mehr so attraktiv.


    Und was meinst Du mit "stellt graden einen sicheren Schutz für die Münze dar" ?


    Gruß,
    Goldelefant

  • Gegen anlaufen brauchen sie nur airtights


    http://www.air-tites.com/


    Wan man sicher ist das die muenze keine falschung ist dan ist grading verlorenes geld


    PCGS ist zwa konservatiever aber hat ein grossere unterschied zwischen graders ( IMHO)
    NGC ist bestens fur gold , meistens richtig und kleinere schwankungen zwischen grader .


    Die kapsel sind erstattet um eroefenung zu wiederstehen ( andere muenze drin zu stecken) nicht zum
    luftdichtes verschlus dar zu stellen


    mfg
    August

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe bisher erst ein paar Münzen über einen Bekannten zu NGC zum Graden geschickt.


    Bei einer Proofmünze war es sehr hilfreich, da die Auflage sehr gering ist und das Proofstück von guten Stempelglanzmünzen teils nur schwer zu unterscheiden waren (bzw. potenzielle Käufer das so sahen). Das Grading hat sich aufgrund des höheren Marktpreises anschließend gelohnt.


    Auch bei einer 3 Dollar Münze aus 1855 hat sich die Mühe gelohnt (m.E. gerade bei US-Coins ist es interessant, sonst kauft der Ami die Münze nicht).


    NGC Krüger, Pandas, etc. - einen Aufpreis beim Kauf habe ich dafür bisher noch nicht gezahlt.

  • @ gadermayr


    Wenn es dir um das Anlaufen der Münzen geht ein kleiner Tip: Ich packe immer, egal ob Tresor oder Kiste, immer Silica Gel dazwischen. Bei mir ist noch nie etwas angelaufen. Schau dir mal Artikel 190414754416 bei ...bä an. Den Anbieter da kann ich auch nur empfehlen. Er versendet die Ware mit einer Dampfsperre und so kommt alles "neuwertig trocken" an. Einfach mal testen, habe das aus der Fotografie mit übernommen ;) ;)

    "Auro loquente omnis oratio inanis est."- Wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt.


    -------------------------------------------- CRASH J.P.MORGAN - BUY SILVER--------------------------------------------------

  • Bezüglich des Anlaufens von Münzen verwundert mich eigentlich, dass Hilfsmittel in Sammler bzw. Edelmetallkreisen wenig bekannt sind bzw. kaum verwendet werden. Eventuell wäre das ein neues Thema wert, aber ich tue mich schwer das irgendwo passend einzusortieren.


    Sowohl in der Industrie als auch in Restaurationskreisen werden solche Hilfsmittel angewendet. Es gibt sie in verschiedensten Ausführungen und Anwendungsmöglichkeiten. Für Münzen scheiden aus meiner Sicht Tauchverfahren weitgehend aus. Hier können aber Dampfphaseninhibitoren gute Dienste leisten. Solche Damphaseninhibitopren gibt es beispielsweise als Papier oder Folien zum Einpacken, als Beutelchen wie man es von Trockenmittel kennt oder auch in anderen Modifikationen.


    Die Anwendung erfolgt dann so, dass man die Münzen in einem geschlossenen Behältnis aufbewahrt bspw. im Münzkoffer und da nur ein Beutelchen Inhibitor und ev. auch ein Beutelchen Trockenmittel dazupackt. Dadurch sättigt sich der Inhibitor in diesem geschlossenen Behältnis in der Dampfphase und bildet auf den Metallen unsichtbare, transparente Reaktionsschichten im Nanometerbereich die vor der Oxidation (vor dem Anlaufen) schützen. Geschlossen muss der Behälter sein, weil sonst nicht die erforderliche Konzentration des Inhibitors wirksam wird und auch die schützende Beschichtung auf den Münzen wieder ablüftet.


    Gruß Bellini


    PS: Wenn jemand danach googeln möchte kann auch unter dem Begriff "VCI-Inhibitoren" einiges aufzufinden sein

    Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe


    René Descartes

    Einmal editiert, zuletzt von Bellini ()




  • Hört sich ebenfalls nach einer interessanten Methode an, ist allerdings nichts für die Puristen unter den Sammlern. Diese, zu denen ich auch zähle, lehnen nämlich eine Manipulation an der Münze selbst komplett ab, weshalb hier bspw. auch das allseits bekannte Zaponieren nicht in Frage kommt.


    Trotzdem eine schöne Idee für diejenigen, die Masse sammlen und ihre Schätze vorm Anlaufen schützen wollen :thumbup:


    Gruß,
    Goldelefant

  • Die Münze erfährt dadurch keine sichtbare Änderung. Die Bestandteile die die Münze schützen sind flüchtig, lüften als wieder rückstandsfrei ab wenn man die Münzen aus dem Einflußbereich des VCI-Inhibitors entfernt. Selbst mit dem Elektronenmikroskop ist die Darstellung der Moleküle die als Mono-Layer auf der Oberfläche liegen kaum möglich. Auch der analytische Nachweiß der VCI-Inhibitoren auf der Metalloberfläche ist nur mit extremem Aufwand möglich.


    Gruß Bellini


    Vielleicht kann ich ja gelegentlich mal einige Versuche im Labor durchführen und die Ergebnisse hier einstellen. :)


    Gruß Bellini

    Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe


    René Descartes

  • Sorry, dann hatte ich das falsch verstanden. Ich hatte gedacht, diese Beschichtung sei dauerhaft und müßte erst wieder entfernt werden.


    Diese Ergebnisse würden mich interessieren. Insbesondere wäe auch gut zu wissen, wie sich dieses Verfahren auf bereits bestehende Patina auswirkt.


    Gruß,
    Goldelefant

  • Ich probiere mal ein Revival :)


    Ich würde auch gerne ein paar Münzen graden lassen, gerade bei internationalem Verkauf, der bei seltenen Münzen in Betracht gezogen werden sollte, erzielt man durchweg gerade in die USA / Kanada aber auch nach China deutlich Aufschläge.


    Beispiel China Panda 1983: Preise in Deutschland zwischen 650 und 950 Euro. Bei internat. Versand auch in die USA / China gehen die Preise hoch bis 2.800 Euro (bei hervorragendem gegradetem Zustand) aber liegen durchweg bei über 1.000 Euro.


    Hat jemand neue Informationen, wie man recht unkompliziert und möglichst ohne Zoll seine Schätze von anerkannten Firmen (gibt es nur die genannten zwei? ) bewerten lassen kann?


    Besten Dank im Voraus!


    Vielen Dank für die zahlreichen positiven Abwicklungen und netten Kontakte im GSF!

    Mitglied seit 2009

    Einmal editiert, zuletzt von TimoStyleZ ()

  • Ohne (direkten) Versand in die USA gehts meiner Info nach nur über die polnische Zweigstelle von NGC. Allerdings: Geld kannst Du so nicht sparen. Die erheben sogar 22% Steuer auf die Gradinggebühren.


    Bei direktem Versand in die Staaten werden nur die deutschen 19% auf die Dienstleistung selbst fällig. Auch würde ich vor Versand mal mit dem Zoll sprechen um Dir eine Ausfuhr / Wiedereinfuhrbescheinigung o.ä. zu besorgen... spart evtl. Ärger und Steuern.


    Andere Firmen sind u.U. günstiger als NGC. Es gibt ja noch PCGS, ICG und ANACS. Kommt auch immer drauf an was Du da hinschicken willst und warum - Stichwort "Reputation" des Grading Service [smilie_blume]


    Dachte auch schon daran etwas graden zu lassen, habs aber wegen dem Versandrisiko nicht gemacht :S

  • Auf ersten Blick smart: keiner kann die Münze berühren, und das die nummern der Gradings online
    sind, ziemlich fälschungssicher. Und bei älteren Münzen ein besseres Mass für die Erhaltung als die
    subjektive Einschätzung.


    Allerdings hat die Sache viele Nachteile: für moderne Proof Münzen geht die Orgiginalkapsel
    und das COA verloren, das ist wie ich oft erlebt habe, für Osteuropa eher wertMINDERND, und ich
    würde mich wundern, wenn es für China anders wäre. Goldflecken entwickeln sich auch prächtig
    in PRF69 gegradeten Slabs, ebenso werden Silbermünzen matt oder fleckig mit der gleichen
    Wahrscheinlichkeit wie in Orginalkapseln. Immerhin hat die ein Experte der Gradingfirmen
    in die Hand genommen .. ob der sorgfältiger damit umgeht oder genauer hinguckt, also ein
    erfahrener Sammler der eine Undichte Kaps austauscht, Silberbad, Alkohol, und Aqua Dest,
    und dann neue Kapsel, wage ich auch zu bezweifeln. Die gucken nur im Wordcoins, was das sein
    könnte, erkennen natürlich billige Fakes, und graden dann nach Zahl der Krätzerchen ... angeblich
    soll das keine Minute dauern !!


    Bei älteren Münzen sehe ich es auch als Nachteil, dass man die nicht selber in die Hand nehmen,
    wiegen, den Rand begutachten kann, zumal die Grader wie mir auch Münzexperten erzählt haben,
    von "ausländischen " Münzen keine Ahnung haben ... Die wissen nicht ob ein 5 Heller DOA
    aus Kupfer oder Messing ist, die kennen oft nicht mal die Münzmeisterzeichen auf dem Rand von
    russischen Goldmünzen und offenbar werden auch viele Fälschungen (deutsches Reich) bedenkenlos
    gegradet !!!


    Fazit: nur sinnvoll für US-Amerikanische Münzen ! Die Amis stehen auf sowas, und bezahlten für
    "Ihre " Gold und Silbermünzen horrende Aufpreise, wenn ein Stück überdurchschnittlich eingestuft ist.


    Ansonsten: Schraubstock, aufsägen, dann das Inlet vorsichtig herausnehmen, Alkoholbad, Aqua Dest,
    Leuchturm oder Schaubeck kaps :] --- und Rest in die gelbe Tonne !

  • So lang diesowas produzieren :wall: , sind die für mich indiskutabel :D


    Ich habe ja auch manchmal Probleme mit den "kleinen Zahlen". Aber wie in diesem Fall noch einen Aufschlag von 600$ generieren zu wollen, alle Achtung :thumbup:
    Die Verwertungskette nach dem Graden geht ja noch weiter. Die Box und das COA wandern dann seperat in die Bucht!
    Ich persönlich würde Münzen nur graden lassen, wenn genau die mir fehlen. :hae:

  • Grading in Europa halte ich für Blödsinn.


    eine eingekapselte Münze, die ja in so einem Plastik-Ding eingeschweisst wird, kann man noch nicht mal wiegen, nicht auf den Edelmetallgehalt testen und meist noch nicht mal die Randschrift lesen, geschweige denn die Dicke messen.


    D.h. ich kann die Münze gar nicht auf Echtheit testen, sondern müsste mich darauf verlassen, daß das kleine Schildchen, was auf dem Plastik-Ding klebt, auch hält, was es verspricht.


    Dazu müssten alle Grading-Ergebnisse richtig sein, was nicht der Fall ist und es müsste keine Fälschungsmöglichkeit geben, was leider ja doch möglich ist.


    Bei Bullionmünzen kostet das Graden dann auch noch 50 bis 100 Euro, warum sollte ich das tun ?


    Ich halte das für Deutschland oder Europa für Anlagemünzen für absoluten Bullshit


  • Ganz meine Meinung.


    Ich halte so etwas bei besonderen Münzen für sinnvoll, bei denen bspw. die Echtheit fraglich ist oder von denen bekannt ist, daß sie häufig und gut gefälscht wurden. Ansonsten ist das doch reine Geldmacherei.


    Und außerdem ist der Platzbedarf durch diese Holder enorm.


    Gruß,
    Goldelefant

  • Ich halte so etwas bei besonderen Münzen für sinnvoll, bei denen bspw. die Echtheit fraglich ist oder von denen bekannt ist, daß sie häufig und gut gefälscht wurden.

    und nicht mal das ist gewährleistet !!


    Speziell wenn es um solche Exoten wie deutsche Münzen geht.

  • Ein Sachverständiger für Münzen ( Guy Franquinet ) aus Crailsheim hat mir mal auf einer Messe fünf von einer amerikanischen Gesellschaft gegradete und für echt befundene Münzen gezeigt. Alle noch in dem Plastik-Dingsbums eingeschweisst.


    Alle fünf waren tatsächlich FALSCH und er hat mir auch erklärt, woran man das erkennt... der krasseste Fall war eine Münze, die nicht hätte magnetisch sein dürfen, es aber war... selbst das hatten die Grading-Experten nicht bemerkt. (Vermutlich gar nicht geprüft)


    Ein 5 DM-Stück 1958 "J" war mit einfacher Lupe zu erkennen, daß das "J" manipuliert war... auch das haben die Tölpel der Grading-Agentur nicht erkannt...

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