Goldmünzen reinigen?

  • Hab ich zwar selber noch nicht ausprobiert aber ein Bekannter schwört auf die Anwendung von Gebiss-Reiniger-Tabs. Er reinigt damit Münzen und auch Schmuck. Zu reinigende Gegenstände in ein kleines Gefäß geben eine Tablette Gebissreiniger mit rein. Einwirken lassen (wie die Gebrauchsanweisung das für Gebisse vorgibt) dann die Münze entnehmen spülen und trockentupfen. Vorteil keine Kratzer durch mechanische Einwirkung.


    Vielleicht will´s ja mal jemand ausprobieren?


    Neulich habe ich im Fernsehen auch noch eine weitere Anwendung für Gebissreiniger gesehen. Eine Profi-Reinigungfachkraft hat zwei Tabletten Gebissreiniger in die Toilette geworfen bevor sie sich nach einiger Einwirkungszeit noch mechanisch über die Schüssel hergemacht hat.


    Trotzdem sei auch den sparsamsten Anwendern empfohlen die beiden unterschiedlichen Reinigungsvorhaben nicht zu kombinieren.


    Gruß
    Bellini

    Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe


    René Descartes

    Einmal editiert, zuletzt von Bellini ()

  • es sei denn man puhlt sie beim Sonntagsspaziergang aus dem Acker,



    Auch da ist reinigen nicht notwendig. Bei der letzten habe ich einfach drübergepinkelt um die Erdreste abzuspülen. Das Bier hatte ich schon intus. Auch gut 2000 Jahre im Dreck können Gold nichts anhaben.



    Nachtwächter

  • Natron / Soda aus dem Drogeriemarkt ist das Mittel der Wahl...


    Wasser warm machen, aufkochen, Natron/Sodapuler reinschütten... und dann die Goldmünze, die lose in Alufole gewickelt ist, ins Wasser... aber so, daß zwischen Alufolie und Münze noch Wasser kommen kann... nicht wasserdicht einwickeln... das Aus für jeden roten Fleck auf den Einschluß kleinster Silberpartikelchen zurückzuführen ist... aber: Die Flecken können nach einiger Zeit wieder kommen...


    15-30 Minuten in dem Bad reicht vollkommen aus... den Fehler kann man dann beim Abrocknen machen... am besten unter Wasser abspülen, ohne zu reiben.. und dann Alkohol drüberschütten... der verdrängt das Wasser und verdunstet rückstandsfrei...

  • Salzsäure / Natron

    Wenn ich mal ein wirklich "versifftes" Münzlein nahe dem POG erbeute, habe ich keine Hemmungen sie für 4-5 Stunden in handelsüblicher Salzsäure zu baden. Aber bitte im Freien, wegen der Clordämpfe. Dann mit Natron überschütten(es schäumt richtig) Zweck`s Neutralisation. Danach noch ein Spiritusbad und fertig ist die Laube. Nicht bereiben. Die Münze hat dann einen satten Goldton. Leider habe ich von dem Württemberger kein Vorherbild aber er sah wirklich übel aus.


    Politiker lasst uns in Ruhe.

    Um Teil einer Schafsherde zu werden, muß man in erster Linie Schaf sein!

  • Ich nehm nur Natron.


    Eine Tüte Kaiser-Natron in die Schüssel, kochendes Wasser darüber und eine halbe Kappe Flüssigwaschmittel.
    Die darin gebadeten Silberlinge, in der Regel grasgrüne und klebrige 5- und 10DM, sehen danach aus wie frisch vom Stempel gesprungen.


    Wichtig ist, nicht zu reiben. Das macht jede Münze kaputt.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Weil ich mich beruflich auch mit der Oberflächenbehandlung verschiedener Metalle beschäftige ein paar theoretische Anmerkungen zu den unterschiedlichen chemischen Verfahren die hier beschrieben werden.


    Bezüglich der Reinigung von reinem Gold kann man eigentlich nicht viel falsch machen, außer man benützt Chemikalien die Gold anlösen wie Königswasser oder starke Komplexbildner wie z.B. Cyanide (hat man aber sowieso nicht nicht daheim).
    Anders sieht es aus wenn man Goldlegierungen chemisch strapaziert, dabei kann es unter ungünstigen Bedingungen zu einem selektiven Angriff auf die unedleren Legierungsbestandteile kommen, die dann zu einer Farbveränderung führen können. Ein Beispiel: Messing mit Salzsäure oder Schwefelsäure bei höheren Temparaturen gebeizt wird deutlich rot weil selektiv Zink aus der Oberfläche gelöst wird. Die Rotfärbung wird durch das so an der Oberfläche angereicherte Kupfer erzeugt. Ähnliche Effekte können beispielsweise bei Goldlegierungen provoziert werden wenn eben die unedleren Bestandteile oberflächennah abgereichert werden. Die Goldlegierung wird dadurch in der Regel gelber.


    Teilweise basieren auf diesem Effekt auch chemische Färbeverfahren verschiedener Metalle und Metalllegierungen. Ich erinnere mich auch, dass hier schon mal über unterschiedliche Farben von Krügerrändern diskutiert wurde. Die unterschiedlichen Farben resultieren eben auch aus der sehr oberflächennahen Legierungzusammensetzung. Wird während der Fertigung oberflächennah Gold eher angereicher ist der Krügerrand gelber als wenn oberflächenah mehr Kupfer vorliegt. Die Schichten unterschiedlicher Legierungszusammensetzung an der Oberfläche sind sehr dünn (1-2µm) und haben daher keinen Einfluss auf den Goldgehalt der Münze.


    Die Methode rote Flecken von Goldmünzen zu entfernen, sofern es wie bestätigt wird wirksam gelingt, beruht auf dem Effekt der Reduktion von Silbersulfid oder Kupfersulfid durch naszierenden Wasserstoff. Dass das Ganze funktioniert muss sowohl Aluminium (oder ein anderes unedles Metall) als auch ein alkalisches Medium (Soda) zugegen sein. Dabei löst das alkalische Medium zunächst die Oxidschicht vom Aluminium ab. Das metallische Aluminium liegt jetz im Kontakt mit Silber vor. Man hat eine Art Batterie erzeugt bei dem sich das unedlere Metall (Aluminium) unter Wasserstoffentwicklung auflöst. Der nascierende Wasserstoff ist in der Lage das Silbersulfid zu metallischen Silber zu reduzieren. Man hat jetzt wieder den Ausgangszustand der aber unter Einwirkung von schwefelhaltigen Gasen wieder Flecken ausbilden kann.


    Bei der Reinigung von Silber muss man etwas vorsichter sein, weil Silber empfindlicher ist als Gold. Chemisch reagiert Silber sehr ähnlich wie Kupfer. Man muss hier eine Methode wählen die zwar den Dreck und die Korrosionsprodukte entfernt aber das metallische Silber nicht angreift. Bezüglich der Verfärbungen durch selktiven Angriff auf Legierungsmetalle gilt das gleiche wie schon beim Gold ausgeführt.


    Gruß
    Bellini

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    René Descartes

  • Nun doch mal ein Hinweis von mir.


    Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einen Urtraschallreiniger gemacht.


    ((Münzfans mit Patina bitte weghören)




    http://www.amazon.de/Emag-6000…challreinigungsger%C3%A4t


    Münzen in Gold (Kaiserreich) und SIlber (Hindenburg 5rm) wurden wie neu.


    Sehr heißes Wasser rein,etwas Spüli und dann 3-5 Waschgänge. Der letzte Waschgang mit reinem Wasser!!


    ABER....dieses Gerät ist oben am Rand nicht wasserdicht und dies kann das Gerät zerstören. Abhilfe, Wasser ausschütten und gestürzt trocknen lassen.


    Ich habe ca. 5 Geräte probiert. Das hat super gereinigt!



    :)

  • Rentner


    Bei Anwendung von Ultraschallgeräte für den Heimgebrauch habe ich keine Bedenken. Professionelle Ultraschallgeräte können bei weichen Metallen aber Beschädigungen machen. Es gibt einen Test zur Leistung von professionellen Geräten. Man steckt ein Stück Alu-Folie rein und schaltet für 30 Sekunden ein. Utraschall mit höherer Leistung reißt viele kleine und auch große Löcher in die Folie.


    Eventuell kannst du das ja mal mit deinem Gerät gegenprüfen.


    Gruß
    Bellini

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    René Descartes

    Einmal editiert, zuletzt von Bellini ()

  • man sollte aber schon zwishcen schmutz und patina (chem. Veränderung der Oberfläche) unterscheiden
    das 45,-Teilchen ist ganz sicher nicht zu stark
    dürfte eine echte Patina nur mit Tensiden aber eigentlich gar nicht beeinträchtigen bzw entfernen

  • [quote='Tilo',index.php?page=
    dürfte eine echte Patina nur mit Tensiden aber eigentlich gar nicht beeinträchtigen bzw entfernen[/quote]


    dürfte eine echte Patina nur mit Tensiden aber eigentlich gar nicht beeinträchtigen bzw entfernen


    Da wirst du staunen.


    Da strahlt der fast dunkle Gold-Wilhelm I besser wie neu.


    Der schwarze Hindenburg leuchtet wie aus der Presse..aber nicht Brandflecken!


    Ich habe mal "Milch" von Silber bekommen-aber seit dem kaufe ich keine S.Münzen neuerer Prägung mehr.


    Ist auch Anlage fürs Leben-kann man Gebiss mit reinigen :thumbup:


    Wie geschrieben, Patinafans nicht lesen

  • Fingerabdrücke bekommt man mit einem weichen Lappen weg,

    :pinch: :pinch: :pinch: :pinch:

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  • Hab mich hier mal bischen durchgelesen und der beste Tipp war die Mikrowelle hab mich beinahe in die Ecke geschmissen vor lachen (hab früher Küchen verkauft und weiss halt was passiert wenn Metall in der Mikro ist)
    Hab aber vor Jahren den Beruf gewechselt arbeite jetzt mit alu und wir haben ein Ultraschallbad mit dem wir die Messer von alu reinigen sollte ich also besser mein Gold da nicht rein legen?

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