Broker und Kauflimit

  • Letzte Woche kaufe ich eine Aktie.
    11 Uhr. Börse Frankfurt.
    Brief-Kurs 2,2, sich beziehend auf eine Transaktion des gleichen Tages
    Die Angabe des Briefkurses stammt von Onvista, nicht von meinem Broker.
    Ich setze das Kauflimit auf 2,4
    Abends schaue ich das Ergebnis.
    Aktie wurde gekauft für 2,4
    Ich schaue das Intraday Chart
    Sofort nach dem Einkauf ist der Kurs auf 2,2 zurückgefallen
    Ich frage dem Service die Mitteilung aller Transaktionen vor und nach meinem Kauf an der Börse Frankfurt.
    Freundlicherweise erhalte ich folgende Angaben:
    Vor dem Kauf wurden an dem Tag keine Transaktionen in Frankfurt betätigt.
    Danach folgende:


    Datum: x.12.2012
    Zeit Kurs Volumen Umsatz
    19:46:00 2,10 0000 0000
    18:10:37 2,08 1800 3751
    16:28:49 2,11 0000 0000
    15:53:13 2,10 0000 0000
    15:46:05 2,12 0000 0000
    15:18:04 2,18 0001 0002


    11:01:22 (meine) 2,40 x x


    Ich verstehe es nicht. Wie kam Onvista dazu, als Briefkurs 2,2 (wie gesagt: sich beziehend auf eine Transaktion des gleichen Tags, Uhrzeit vergessen) anzugeben, wenn an dem Tag keine Transaktionen vor meiner betätigt wurden?
    Ist dafür die einzige mögliche Erklärung, dass ich mich beim Briefkurs verguckt haben soll?


    Was wäre passiert wenn ich kein Kauflimit angegeben hätte? (Gänsenhaut...)

  • Severin, das sieht mir auch nicht koscher aus. Schließlich bekommt der Makler Geld dafür, Deine Interessen zu vertreten >hüstel<


    Ich kaufe daher meist bei Tradegate, manchmal ein paar Cent teurer, aber ich bekomme vorab einen verbindlichen Ausführungskurs. Ansonsten setze ich meine Limits aus genau diesem Grunde immer SEEEEEEHR eng...


    So, zurück zur Weihnachtsgans...


    Trotzdem wünsche ich Dir und allen hier im Forum frohe Weihnachten!!!
    g.

  • Letzte Woche kaufe ich eine Aktie.
    11 Uhr. Börse Frankfurt.
    Brief-Kurs 2,2, sich beziehend auf eine Transaktion des gleichen Tages...


    blööde Frage, warum machst du dann nich 2,20 dranne? ?)
    Ansonsten siehste in Frankfurt oder auch an anderen Plätzen die angebotenen Stückzahlen. Das nutze ich exakt für mein max. Limit! Stehen welche dabei, ist die Ausführung zu diesem Preis kein Thema.

  • Hallo Severin,


    ohne ein großer Experte zu sein, das hört sich für mich nach high frequency trading an. Diese Computerprogramme sehen deine Order am Markt und passen ihre Orders blitzschnell an, so dass deine Order zum Maximalkurs ausgeführt wird (Maximalkurs beim Kauf). Deshalb nie als Market-Order kaufen oder verkaufen, da wird man nur abgezockt. Wenn ich kaufe, dann immer letzer Abschluss + ein paar Cent als Limit Order. Das hast du ja im Prinzip schon richtig gemacht, nur hätte ich statt 2,4 € eher 2,25€ genommen.


    Gruß und schöne Weihnachten

    • Offizieller Beitrag

    ...und die (Selbst-)Regulationsbehörden schauen weg. Ihr dürft mich nun alle hauen :tired: .


    Am besten du denkst dir: "diese Aktie brauche ich nicht unbedingt. Es gibt so viele andere" . Oder ich hole mir anstelle einer Aktie meine monatliche Ration allein-echtes Sparmedium. So wie ich heute.


    Wenn es denn absolut sein muss, orderst du tiefer als das im Internet gezeigte Limit. Wieviel, bleibt dir überlassen...


    Wetten, dass...


    ...du die Aktie gelegentlich halt mal nicht bekommst. Warte auf einen anderen Tag...Alle 24 Stunden beginnt einer neuer Tag. Zwar nicht alles Handelstage an den Börsen, aber vielleicht scheint die Sonne und du hast frei.....


    Wie sagt Jim Sinclair heute (oder gestern)? Er kennt das Broker-Geschäft in- und auswendig, und er hat es aus moralischen Gründen verlassen, weil es ihm KRIMINELL erschien...


    Hut ab vor DIESEM Mann!


    Musst dies halt in englisch lesen (es geht noch einmal um die verfluchten MOC-orders), bin zu faul (kann man so sagen :) ), um zu übersetzen. Aber habe es soeben gelesen.


    Gruss!


    Lucky

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente


  • In der Tat Lucky. Selten sollen Investoren wie ich eine Aktie jetzt und sofort haben. An dem Tag habe ich mich von Emotionen verleiten lassen (der Wert der Aktie war fundamental gesehen extrem günstig) und wollte unbedingt zugreifen. Als ob es eben keinen neuen Börsentag gäbe.
    Stattdessen gab es seit jenem Tag weitere Börsentagen... in denen der Wert meiner Aktie noch günstiger geworden ist...

  • Hallo Severin,


    ohne ein großer Experte zu sein, das hört sich für mich nach high frequency trading an. Diese Computerprogramme sehen deine Order am Markt und passen ihre Orders blitzschnell an, so dass deine Order zum Maximalkurs ausgeführt wird (Maximalkurs beim Kauf).


    Also :hae: in meiner Unwissenheit war ich überzeugt dass nur mein Broker meine Kauflimits kennt und der sie nicht weiter mitteilen darf.
    Das wäre unethisch wenn nicht sogar rechtswidrig.
    HFT oder nicht, wenn mein Broker auf den Parkett geht und verkündet Ich habe jemanden der bereit ist für Aktie x so-uns-so auszugeben, natürlich würden sich die Verkäufer die Hände reiben und sich daran anpassen.
    Das wäre ein riesiger Vorteil auf der Verkäuferseite.
    Es wäre wie Poker spielen bei dem einer der Spieler seine Karten während des Spiels zeigen soll.
    Bitte Papa sag mir nicht dass Brokers so was machen dürfen...


    ... Und wenn schon, darf ich dann morgen um 8.30 Uhr meinen Broker darum bitten, dass sie mir die aktuellen Verkauflimits für die Aktie x mitteilen?
    :whistling:

  • blööde Frage, warum machst du dann nich 2,20 dranne? ?)


    :) ... weil ich ein Idiot bin!
    Aber darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.
    Was mich interessiert ist zu verstehen, wie das Brokerage funktioniert und wie es in meinem Fall abgelaufen ist.

    Ansonsten siehste in Frankfurt oder auch an anderen Plätzen die angebotenen Stückzahlen. Das nutze ich exakt für mein max. Limit! Stehen welche dabei, ist die Ausführung zu diesem Preis kein Thema.


    Damit du verstehest warum ich dieses Thread bei den Einsteigern geöffnet habe: Ich dachte, die angegebenen Geld- und Briefkurse, und die Stückzahlen, wären keine aktuellen Angebote, sondern sie würden sich auf schon stattgefundene Transaktionen beziehen. D.h. man könne sich nicht darauf verlassen, dass sie immer noch gelten.
    Oder habe ich dich falsch verstanden?
    wo ist das sich-schämen-smiley?

  • Hallo Severin,


    ich denke dein Broker hat niemandem etwas verraten ;) Der trägt einfach deine Order ins Orderbuch der Börse ein und da ist sie dann jedem zugänglich:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Orderbuch
    http://www.finanznachrichten.de/xetra-orderbuch.htm


    Gruß


    Papa

  • Danke PB.
    Also von wiki:


    "Im Orderbuch sammelt der Börsenmakler die Kauf- und Verkaufsaufträge für ein bestimmtes Wertpapier. Aufgrund dieser Order legt er dann seine Kurse am Gleichgewichtspreis fest.


    Es gibt verschiedene Formen des Orderbuchs. Das offene Orderbuch ist für alle Handelsteilnehmer sichtbar. Das bekannteste offene Orderbuch ist das Xetra-Orderbuch der Deutschen Börse AG.


    Mit Hilfe der von Market Makern übermittelten handelbaren An- und Verkaufspreise, sogenannten Quotes, stellt ein Skontroführer oder QLP (Quality and Liquidity Provider) oder ein vollelektronisches System diese Quotes gegen die An- und Verkaufspreise der Orders und ermittelt so einen Börsenpreis."


    Gut. Mein Fall stellt ein vereinfachter Fall dieses Prozesses dar, da mein Kauforder der einzige innerhalb mehrere Stunden gewesen ist.
    D.h. zunächst, ein Gleichgewichtspreis brauchte nicht zustande zu kommen.
    So weit so gut.


    Es ging dann um ein offene Ordersbuch. (Es scheint der Normalfall zu sein)
    Da die betreffende Börse die Frankfurter war, wir können davon ausgehen, dass es um dieses Xetra-Orderbuch ging.
    So weit so gut.


    Skontroführer/qlp/vollelek. System haben die Quotes der Market Markers gegen mein Kauforder gestellt, und den Kaufpreis ermittelt: 2,4. (Entsprechend meinem Kauflimit)
    So weit so gut.


    Mein Problem: VOR meinem Order hatten die Market Makers für meine Aktie weniger verlangt als 2,4. (Beträchtlich weniger. Ca. 10 % weniger)
    NACH meinem Kauf haben die Market Makers wiederum weniger verlangt als 2,4. (Beträchtlich weniger. Ca. 10 % weniger)
    NUR in dem Moment, als mein Kauforder den Parkett erreicht hat, haben die Market Makers 2,4 verlangt.


    X( X( X(


    Was soll ich denken?
    Zufall?
    Pech?

  • Severin, das sieht mir auch nicht koscher aus. Schließlich bekommt der Makler Geld dafür, Deine Interessen zu vertreten >hüstel<


    Danke goldnuss.
    Meinst du vielleicht, Brokers hätten bei der Festlegung von Kauf-Verkaufpreisen einen gewissen Spielraum, und in meinem Fall hätte SBroker seinen gegen mein Interesse benutzt?
    :cursing: :cursing: :cursing:

    • Offizieller Beitrag

    Broker HABEN einen gewissen Spielraum. Sie leben schließlich davon....Du kannst sie nur mit einer gewissen Gelassenheit, siehe oben, angehen. Sonst ziehen sie dich, mit einer gewissen Gelassenheit, über den virtuellen Tisch...deine Interessen - was ist das in einem quasi-kriminellen Geschäft, wo die Regulatoren ("Selbst-Regulierung") wegschauen...Nimmst du dich selber zu wichtig?


    Orderbuch: gibt es nie kostenlos, und es gibt verschiedene "Stufen" (levels). Wenn du alles sehen willst, bezahlst du viel, viel Geld, das sich nur Broker leisten (müssen).


    LF

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente

  • Was soll ich denken?
    Zufall?
    Pech?

    Du sollst denken, dass Du abgefischt wurdest.
    Ist mir vor Jahren mit einem Stoplimit mit 10% unter letztem Kurs bei einem Optionsschein auch passiert.Dabei wollte ich mein Stoplimit bei steigendem Kurs elegant nachziehen.
    Wenn ich Dich recht verstehe wolltest Du etwas wie ein stop-buy einrichten.Ich denke, dass es für sowas ganz marktbreiter Papiere (hoher Umsatz) bedarf, um zu funktionieren.
    Mit freundlichem Gruß.
    CARLOZ

  • Ich nehme an, dass kein Xetra-Handel in der Aktie stattfindet.
    Der Market Maker stellt dann in der Regel nur indikative Kurse. Das heißt noch lange nicht, dass du zu den Geld-Brief-Preisen auch handeln kannst.
    Hättest du 2,20 als Limit eingegeben, wäre der MM wahrscheinlich auf 2,20 Geld zu 2,40 Brief gegangen.
    Wenn da ein Blinder (sorry, nicht persönlich gemeint) mit 2,40 Geld reingeht, kriegt er gerne den Fill oben.
    MM hat dann den Kurs auf 2,40 Geld gestellt und dich abgefüllt.
    So funktioniert der Handel in Frankfurt...

    Wie merke ich mir die 11 88 0 ?
    11 Millionen Griechen kriegen 88 Milliarden Euro und zahlen 0,- Euro davon zurück.


  • Wenn ich Dich recht verstehe wolltest Du etwas wie ein stop-buy einrichten.


    Also, mit den Fachtermini ist so eine Sache. Aus wiki:


    Stop-Buy ist eine Handelsoption für Kauforders im Wertpapierhandel und bezeichnet eine Kursobergrenze.
    Sobald der angegebene Kurs überschritten wird, wird ein Kaufauftrag zum nächsten handelbaren Kurs billigst ausgeführt.
    Die Order wird dann i. d. R. auch zu einem über dem Stop-Kurs liegenden Kurs ausgeführt.


    Gut. Wenn dies ein stop-buy ist, dann wollte ich definitiv nicht ein stop-buy setzen.


    Für mich war 2,4 die Obergrenze, über die es zu keinem Kauf kommen sollte.
    Also: Ich war bereit, zu jedem Preis zu kaufen bis 2,4.
    Das meint man, wenn man in der Order-Maske ein Kauflimit angibt. (Kann es sein dass ich hier falsch liege? )


    Natürlich könnte man mir sagen: Da die Aktie zu 2,4 gekauft wurde, hat der Broker nicht gegen deine Anweisungen gehandelt.
    Klar. Es ist aber auch so, dass 2,4 innerhalb der von mir gewünschten Kaufoptionen soz. die unerwünschtste war.


    Es würde mich ärgern wenn meinem Broker mehrere Optionen offen stehen und er die von mir am wenigsten gewünscht wählt.


    Was ich mich frage ist eben ob mein Broker keine andere Option hatte, die Aktie unterhalb 2,4 für mich zu erwerben.


    Also, findest du nicht merkwürdig folgende Vorstellung:
    mein Broker findet SOFORT nachdem ich den Kauforder abgegeben habe einen Verkäufer.
    Dieser ist bereit, GENAU zu der von mir gesetzten Preisobergrenze diese Aktie zu verkaufen.
    So was kann ich mir nur erklären entweder dadurch, dass dieser Verkäufer meine Preisobergrenze kannte, oder durch merkwürdige :huh: Zufall/Pech.


    Zufall/Pech sind aber in meinem Fall :huh: :huh: :huh: noch merkwürdiger, da es, wie gesagt, bei den Transaktionen sowohl VOR als auch NACH meiner Verkäufer gab, die meine Aktie zu einem niedrigen Kurs verkauft haben.

  • Bin eigentlich Neuling in Broker Fragen, am Anfang habe ich normale Order mit Limit gegeben und abgewartet ob ich bedient werde oder nicht, hat mir nicht gefallen, hab dadurch ein oder andere Schnäppchen verpasst.


    Ich mache gerne kauf und verkauf per live Trading, ist billiger und schneller.

    Lk 12:2-3 Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden.


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Hab gehört, dass es bei Pennystocks sehr riskant ist, ohne Limit zu kaufen.
    Kann es wirklich passieren, dass die Order viel teurer ist,
    als die man in Auftrag aufgegeben hat?


    Dachte bisher man bekommt das was man
    per "kostenpflichtig kaufen" auch bestellt hat.
    Ist das nicht so?


  • Hab gerade was gefunden. Bei Pennystocks ist es wohl extrem riskant:


    Zitat

    Der Student erkor 600 seiner 900€ zu Spielgelt aus und gab bei seiner Bank eine „Bestens“-Order für diese Aktie auf. Da sie gerade bei 0,00667 € stand, orderte er 90.000 Stück. Doch das war ein Fehler. Die Order wurde gestückelt ausgeführt. Es gab kein einzelnes Angebot zu 0,00667€, das groß genug gewesen wäre. Die erste Tranche von 300 Stück kam noch zu 0,0067€, doch die zweite Tranche lag schon bei 0,095 €, die dritte Teilausführung ergab einen Preis von über 1 ct. Und jede Teilausführugn lag im Preis höher. Am Ende des Tages hatte der Student 90.000 Aktiein Depot und -13.000€ auf seinem Verrechnungskonto. Puh – da ist wohl Etwas schief gelaufen. Nun ist die Bank hinter ihm her und versucht ihre 13.000€ wieder einzutreiben.


    https://log.koepferl.de/2012/0…pierorder-nie-ohne-limit/


    Deshalb Pennystocks nur mit Limit traden.

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