Negativzins - wo noch?

Aus längst vergangenen Ausbildungszeiten habe ich noch im Hinterkopf das Aktienfonds nur einen bestimmten Anteil Bargeld vorhalten dürfen. Waren es 3 % oder 10 %? Weiterhin hat jeder Fonds sicherlich nicht nur 1 Girokonto, allerspätestens seit Inkrafttreten des Negativzinses. Abschließende Frage: Wieviel Fonds wickeln ihren Zahlungsverkehr über die SNB ab? Ich kenne z.B. in D überwiegend nur Konstrukte, die über Luxemburg laufen.

Darum geht es überhaupt nicht, es geht darum, daß Negativzinsen gesellschaftsfähig gemacht werden. Natürlich trifft es keinen persönlich, weshalb es auch keinen interessiert und Kapital darf sowieso nicht besteuert werden, soweit käme es noch!

Alles frei nach Juncker:

Zitat

"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."

Schweizer Banken verlangen schon seit Monaten Negativzinsen von anderen Banken, nun halt auch die SNB selbst.
Fonds halten kaum Bargeld auf irgendwelchen Konten. Überschüssige Liquidität wird meist in liquiden Geldmarktpapieren geparkt.

Das einzige was mich ein wenig stört ist die Tatsache, dass Institutionelle und Banken immer Negativzinsen zahlen dürfen, und sowie es Richtung Privatkunden geht werden Gebühren/Preise verlangt. Mir wären wenn es soweit kommt Negativzinsen lieber.

Passend zum Franken Thread ...

http://www.finanzen.net/nachri…kurs-zum-Euro-auf-4124812

Zitat

Zugleich senkte die Schweizerische Nationalbank auch den Zins für
Guthaben auf den Girokonten, die einen bestimmten Freibetrag
übersteigen, um 0,5 Prozentpunkte auf −0,75 Prozent. Das Zielband für
den Dreimonats-Libor werde weiter in den negativen Bereich verschoben.
Es liege jetzt bei minus 1,25 Prozent bis minus 0,25 Prozent. (Bisher
minus 0,75 Prozent bis 0,25 Prozent).

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Gruß

Smithm

@ mox,
mhm...also dazu passt allerdings...wie die Faust aufs Auge.
Auch wenns nicht sein soll oder nicht sein darf...

Zitat

Minusinflation?
Um das böse Wort “Deflation” zu vermeiden, haben sich im Finanzjargon die Begriffe “Minusinflation” oder auch “Disinflation eingebürgert. Und so melden Agenturen heute: in Deutschland gibt es “Minusinflation”.
Die deutschen Verbraucherpreise nämlich, das haben soeben veröffentlichte Zahlen (2.Veröffentlichung) gezeigt, gehen stärker zurück als zunächst erwartet. So fielen die Preise zum Vormonat um 1,1%, bei der ersten Veröffentlichung (vom 29.Januar) waren es noch -1,0%. Zum Vorjahresmonat fielen die Preise um 0,4%, im Vormonat Dezember waren sie noch um 0,2% gestiegen. Damit ist die jährliche Inlationsrate zum dritten Mal in Folge gefallen – eigentlich sind dammit die Kriterien einer “Deflation” erfüllt.
Noch ist nicht erkennbar, dass die Verbraucher Käufe in Erwartung fallender Preise zurück stellen – das klassische Szenario einer Deflation. Dennoch: der Trend der Preise auch ohne Energie ist rückläufig – und wohl aus Angst, dass sich die Erwartung noch tieferer Preise in den Köpfen verankert, vermeidet man krampfhaft das Wort Deflation.
http://www.mmnews.de/index.php…eutsche-verbraucherpreise

Da bin ich ja mal gespannt wie man das jetzt lösen will (haarsträubend genug wars ja ohnehin schon in den letzten Jahren)...vielleicht sollte man die negativen Zinsen noch weiter ausweiten damit die Gäule saufen und sich verschulden??? Ja, hups aber auch, inzwischen bekommst ja auch schon für Kredite Geld

Zitat

Dänemark: Nordea Bank vergibt Kredite mit Negativ-Zinssatz
Die dänische Nordea Bank hat erstmals einen Hypotheken-Kredit zum Negativ-Zinssatz von 0,03 Prozent ausgegeben. Dabei müssen die Schuldner weniger zurückzahlen, als der Kredit bei der erstmaligen Aufnahme betrug.
http://deutsche-wirtschafts-na…ite-mit-negativ-zinssatz/

Auch net schlecht oder?
Boah, die Kiste mit der Kohle(dem Fiat-Krempel) wird uns noch gehörig um die Ohren fliegen.
Wünsche
...einen goldigen Tag
Tut

Zitat von tut.anch.amun

Zitat
Dänemark: Nordea Bank vergibt Kredite mit Negativ-Zinssatz
Die dänische Nordea Bank hat erstmals einen Hypotheken-Kredit zum Negativ-Zinssatz von 0,03 Prozent ausgegeben. Dabei müssen die Schuldner weniger zurückzahlen, als der Kredit bei der erstmaligen Aufnahme betrug.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.?gativ-zinssatz/

Die schwdische Zentralbank ebenso :

http://www.handelszeitung.ch/k…egative-zinsen-ein-739298

Gruß
Golden Mask

warum soll die das?
Das Geld wurde an die Bank verliehen...
Da soll es gefälligst zu negativen Zinsen verbleiben...

Ich stimme Deflationator zu...wo kämen wir denn hin, wenn solch hohe Summen ausgezahlt werden und in Tresoren verschwinden? Was hat die Bank dann davon? So war das mit den Negativzinsen ja schliesslich nicht gedacht, da machen tatsächlich einige eine Kosten-Nutzen Aufstellung bzgl. Geldlagerung bei der Bank und einem eigenen Tresor, ja hallo? Haben da einige Pensionskassen etwa selbständig denkendes Führungspersonal? Nicht erst seit den Steuerprüfern sollte doch allgemein bekannt sein, dass solche Menschen nicht in solche Positionen gehören. Und Geld gehört selbstverständlich grundsätzlich auf die Bank, das war doch schon immer so und ist quasi ungeschriebenes Gesetz, da ist nicht drüber nachzudenken!

Negativzins und die Folgen :.....Dänin bekommt für Kredit Zinsen von der Bank

http://www.tagesspiegel.de/wel…fuer-zinsen/11620750.html

Gruß
Golden Mask

wenig überraschend...
Kredite sind ja sooooo günstig...
Das denken ganz viele und holen sich davon auch soviel wie es geht...

Die Nebenwirkungen werden später ebenfalls wenig überraschend sein...

http://www.welt.de/finanzen/ve…ulden-bezahlt-werden.html

hihi

Deutsche könnten bald für Schulden bezahlt werden

Zitat von Deflationator

http://www.welt.de/finanzen/ve…ulden-bezahlt-werden.html

hihi

Deutsche könnten bald für Schulden bezahlt werden

Es ist schon verrückt ... .

Wenn es wirklich so weit kommt, werden wir sehen, ob so eine Milchmädchenrechnung jemals aufgehen kann.
Ich würde sagen, nein.
Ich zitiere mal was aus deinem Artikel, Deflationator:

Zitat

Bislang sind die Verbraucher gewöhnt, für ihre Ersparnisse einen Ertrag zu bekommen und für ihre Kredite einen Zins zu zahlen. Was für Verbraucher unglaublich klingt, ist für den Staat bereits Alltag. Drei Viertel der Bundesanleihen weisen inzwischen Minuszinsen auf, sprich der Finanzminister bekommt von den Investoren Geld dafür, sich zu verschulden.

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass die Verbraucher, wenn sie ebenfalls fürs Verschulden Geld bekommen, das nicht unbedingt so verstärkt auch machen! Schließlich wartet dann jeder darauf, dass diese Geldgeschenke noch erhöht werden.

DAS ist dann wirklich bereits eine klassische Deflationsspirale. Denn dann MUSS sich irgendwann auch der Handel anpassen und entsprechende Geschenk-Kredite vergeben, schließlich dann auch beim ganz normalen Einkauf verstärkt.

Das ergibt doch genau das, wovor sie wegrennen wollen: Fette Deflation.

Wie gesagt: Das sagt einem doch der gesunde Menschenverstand!!

Gruß,
gutso

Zitat von gutso

...der gesunde Menschenverstand

... wurde bereits Ende 2008 abgeschafft, daher kommt ja dieser ganze Irrsinn inzwischen.
Ansonsten läuft nicht mehr als eine gigantische Insolvenzverschleppung welche üblicherweise irgendwann hochgeht sobald es weder vor noch zurück geht.
Bislang gings ja schon fast 7 Jahre lang so gut...und alles ist noch verfahrender und unlösbarer als damals geworden.
Wünsche
...einen goldigen Tag
Tut

Der Wahnsinn geht weiter: Banken werden bezahlt, wenn sie Geld leihen

Zitat

Der Wahnsinn, das haben wir schon länger geahnt, hat Methode – und nun eine neue Dimension: so fiel der Dreimonats-Euribor – also der Satz, zu dem sich Banken untereinander für drei Monate Geld leihen, unter 0%, genauer gesagt auf -0,001%. Der Euribor (euro interbank offered rate), mißt den durchschnittlichen Zinssatz der Ausleihungen am Interbanken-Markt der Eurozone.

Faktisch bedeutet das: leiht sich eine Bank für drei Monate Geld, bekommt sie dafür sogar noch eine kleine Zins-Entschädigung. Damit wird der Zins, dessen Haupteigenschaft ein Risikoausgleich für den Verleiher des Geldes darstellt, ad absurdum geführt: nun bekommt am Internbankenmarkt derjenige eine Prämie, der sich Geld ausleiht, nicht der, der es verleiht.

Wie kann so etwas passieren? Der Grund ist einfach: die EZB flutet die Märkte mit Liquidität durch ihr Anleihekaufprogramm, Cash ist also überreichlich vorhanden. Die Frage ist eher, was tun mit der Liquidität – Staatsanleihen der Eurozone bringen Negativrenditen oder Mini-Renditen, das ist eher unattraktiv. Das Geld bei der EZB zu parken, macht auch keinen Sinn – der Einlagezins ist mit -0,2% in der Eurozone negativ. Also die überschüssige Liquidität lieber an andere Banken weiter verleihen – aber wo viel Angebot und weniger Nachfrage ist, geht der Zinssatz nach unten, wird er, wie heute erstmals seit Einführung des Euro, sogar negativ.

Ein Hauptopfer der Entwicklungen seit Einführung des QE der EZB ist der Repo-Markt, bei dem Geld gegen Sicherheiten wie Staaatsanleihen verliehen wird. Das QE der EZB sorgt für eine Austrocknung des für das Funktionieren der Banken wichtigen Marktes und könnte so, wie einige Marktteilnehmer bereits warnen, in einer Krise einen Crash der Finanzmärkte auslösen.

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Gruß

Smithm

der Link zum Euribor:
http://de.euribor-rates.eu/euribor-zinssatz-3-monate.asp

Mmh, ich sehe das relativ. Die 1- und 2-wöchigen Euribore sind seit September 2014 negativ, der 1-monatige seit Jahresanfang und die 2- und 3-monatigen seit April. Die 6-, 9- und 12-monatigen sind noch leicht positiv aber unter 0,1%. Eonia ist schon seit August 2014 negativ. Und jetzt?

Liebe Foristen ich habe da mal ne Frage aber vorweg:da ich das Zinssystem vor langer Zeit verstanden habe,verabschiedete ich mich davon und vom Schatten ähhh Banksystem woas i kaum Bescheid

Also wenn sich Banken von ihrer FED oder EZB die Milliarden für 0% leihen,die Verleiher aber die Zinsen auf 2% anheben müssen oder wollen,was passiert dann mit der Rückzahlung?Die Banken zocken doch mit den Zinsloskrediten an den Börsen und Unternehmen im unglaublichen Volumen.Müssten die Banken zur Rückzahlung nicht die Titel verkaufen zur Glattstellung der Verbindlichkeit?Könnte das ein neues 1923 auslösen und daher wird man in diesem System nie wieder die Zinsen anheben können?Wie gesagt ich kenne mich da net so aus vielen Dank