Wirtschaftskrise 2019+ und eure Berichte

  • Liefert nur noch gegen Vorkasse. Die Verschiebung des Insolvenzrechts hebelt die Verlässlichkeit des allgemeinen Vertragsrechts (Einklagbarkeit von Ware gegen Zahlung) komplett aus. Damit wird die Wirtschaft in Q1 vollends gegen die Wand gefahren.

  • man weiss also schon, dass der herbst-winter erneut zum lockdown führt

    Kein Spatz der das nicht schon ununterbrochen von den Dächern pfeift.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Liefert nur noch gegen Vorkasse. Die Verschiebung des Insolvenzrechts hebelt die Verlässlichkeit des allgemeinen Vertragsrechts (Einklagbarkeit von Ware gegen Zahlung) komplett aus. Damit wird die Wirtschaft in Q1 vollends gegen die Wand gefahren.

    Seit der Neueröffnung will jedes kleine Handwerkerle Anzahlungen von 50-80% wenn der Auftrag mehr als 2000€ entspricht.

  • Seit der Neueröffnung will jedes kleine Handwerkerle Anzahlungen von 50-80% wenn der Auftrag mehr als 2000€ entspricht.

    Dann muss der Auftrag halt noch mal 12 Monate in die Bedenkwarteschleife... mal sehen wie dann die Auftragslage und die Preisgestaltung ist. Kumpel von mir ist Schreiner, dem rennen sie aktuell die Bude ein, weil alle zu Hause rumsitzen und den Bedarf an neuen Einbauschränken etc. festgestellt haben. Zyklisch kaufen ist immer teuer, egal was.

  • Ja, aktuell befindet sich das Handwerk wohl in einer Art Crack up Boom. Mal abwarten wie lange der geht.


    Media Markt und Saturn streichen zusammen 3500 Stellen. War auch ohne Corona absehbar.

    "Ihr denkt es wird irgendwann wieder besser, wenn ihr ihnen gehorcht.
    Aber es wird nie wieder besser werden, weil ihr ihnen gehorcht"


    Netzfund, Verfasser unbekannt.

  • Vielleicht kommt das "Handwerk hat goldenen Boden"-Jahrzehnt zurück.


    Verdient hätten sie es auf jeden Fall nach den letzten mageren Jahrzehnten.


    Ich rede von Arbeitern und nicht Selbstständigen.....


    Und diese überbordene und abgehobene Industrie muss kleinere Brötchen backen.


    Erdung.....

    "Wenn die fehlgeleitete öffentliche Meinung das Verabscheuungswürdige ehrt und das Ehrenhafte verachtet, die Tugend bestraft und das Laster belohnt, das Schädliche ermutigt und das Nützliche entmutigt, der Lüge Beifall klatscht und die Wahrheit unter Gleichgültigkeit oder Beleidigung erstickt, kehrt eine Nation dem Fortschritt den Rücken und kann nur durch die schrecklichen Lehren der Katastrophe wiederhergestellt werden."

    - Frédéric Bastiat

  • Naja, solange noch die fähigen Handwerker arbeiten und nicht in Rente sind, wird das noch passen. Was danach kommt ;) Da viele Eltern ihre Kinder unbedingt zum Studieren zwingen wollen, da sie meinen nachher besser zu verdienen und einen gehobenen Lebensstandard zu haben. Die, die dann noch für eine Lehre übrig bleiben können meistens schon die einfachsten Aufgaben nicht mehr lösen. In einer 1000 Einwohner Gemeinde wurden die Lehrlinge gefragt wie der Bürgermeister heißt, wusste keiner. Einfachste Kopfrechenaufgaben, Prozentrechnungen - sofort wird das Smartphone gezückt und die Rechenapp befragt. Deswegen sag ich auch immer, man muss das als Ganzes betrachten, alles hängt irgendwie mit allem zusammen. Und die Richtung zeigt gen Süden auf zero.

  • Ja, in der Industrie und im Handwerk immer dieselbe Problematik, jeder klagt darüber, dass man keine fähigen Mitarbeiter findet, die auch mal 2 Stunden unbeaufsichtigt einen Job erledigen können.

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

  • @Dark-End - Ich hab es zwar schon in einem anderen Faden gebracht...


    Die Städte und Gemeinden in Bayern haben im Juli eine Schreiben aus München erhalten, in dem sinngemäß angewiesen werden, sich "auf die Maßnahmen die durch steigende Infektionszahlen notwendig erden und ein schwieriges gesellschaftlichen Umfeld vorbereiten sollen", weiterhin "sollen diese Vorbereitungen treffen, die Maßnahmen der Bundesregierung zu unterstützen".
    Selbst ein Zeitraum "ab Ende August" ist angegeben und auch ein Einsatz von "Bundeswehr und externen Unterstützungskräften" wird dort erwähnt.


    Das Schreiben wurde bei uns in der Stadtratssitzung verlesen, stieß aber auf wenig Interesse (letzter Tagesordnungspunkt)..


    Mittlerweile sind noch einige Detail und Anweisungen dazu gekommen, die auf eine Vorbereitung auf etwas 'Größeres' schließen lassen.
    Beispielsweise die Überprüfung des örtlichen Bunkerkrankenhauses aus dem kalten Kriegs, für die Nutzung als Quarantäne-Einrichtung. Manchmal schon interessant wie schnell staatliche Bauarbeiten beginnen können. Offiziell geht es um Maßnahmen zur Herstellung der statischen Tragfähigkeit wegen der Schule, die vor 50 Jahren darauf errichtet wurde [smilie_happy]

  • In einer 1000 Einwohner Gemeinde wurden die Lehrlinge gefragt wie der Bürgermeister heißt,

    Ist doch nur für eine künftige Strafverfolgung von Belang, was soll ein Lehrling damit.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Ja, in der Industrie und im Handwerk immer dieselbe Problematik, jeder klagt darüber, dass man keine fähigen Mitarbeiter findet, die auch mal 2 Stunden unbeaufsichtigt einen Job erledigen können.

    Nicht selten sind die Suchenden (Firmenchefs o.ä.), an dieser Misere selbst schuld.
    Wer nur knapp über Mindestlohn bezahlt und sonstige Unanehmlichkeiten (Wechselschichten, nur Mindesturlaub, schlechtes, billiges Werkzeug etc.pp.) für den Arbeitnehmer bereit hält , kann auch nicht erhoffen, dass er vollmotivierte selbständige Arbeiter findet. Ist alles ein Geben und Nehmen. Nur allzu oft, wünschen sich die Arbeitgeber die eierlegende Wollmilchsau, doch den Preis/Lohn dafür - den möchten nur die Wenigsten bezahlen. "Stehen ja da draußen so viele Andere Schlange, die den Job gerne machen würden."


    Das natürlich auch der nächste neue Mitarbeiter, erst eingearbeitet (von wem wohl - zusätzliche Entlohnung für Lehrausbildung = negativ) werden muss, nicht klar ist ob er zuverlässig, pünktlich ist usw.usf., all diese Unwägbarkeiten, klammert der excelgetriebene Unternehmer locker aus und wundert sich hinterher und beklagt sich...



    Leider, leider wird dieses Dilemma vorraussichtlich auch in naher Zunkunft nicht nenneswert angegangen. In einer kollabierenden Wirtschaft, wird sich jeder selbst der Nächste sein und auf das Bezahlen guter Löhne eher weniger wert legen (können). Da das Heer der Arbeitslosen groß sein wird, werden schlechte Löhne, prekäre Jobs und nachlassende Qualität der Dienstleistungen Hand in Hand gehen.
    Selbständige Handwerker und Mittelständler die diesen gordischen Knoten durchschlagen können, also beste Qualität zu fairesten Preisen liefern, ihre Angestellten leistungsgerecht - im wahrsten Sinne des Wortes- entlohnen, werden die großen Gewinner der aktuellen Krise sein.


    glitzererde
    8)

    „Das höchste Zeichen von Intelligenz ist der Zweifel."
    Francois Mauriac, 11.Okt.1885 – 1.Sep.1970, franz. Schriftsteller

    Einmal editiert, zuletzt von glitzererde ()

  • Heute ist es tatsächlich so, dass Excel-Ritter und Powerpoint-Akrobaten mit zu den höchstbezahlten Berufen gehören.
    Das muss man sich mal vorstellen: Den ganzen Tag die Zeit mit irgendwelchen Besprechungen verschwenden und dazwischen ein paar Powerpoint-Folien erstellen, die man dann herzeigen kann, wem nützt das?


    Der Wasserkopf in den meisten Konzernen ist mittlerweile gigantisch.
    Einer macht die ganze Arbeit und 9 weitere erstellen dazu irgendwelche Powerpoint-Folien und Excellisten. (um es mal überspitzt darzustellen!)


    Diese Bullshit-Jobs gehören endlich ausgeräuchert, niemand braucht soviele davon.
    Es ist eben nicht nur der Staat total aufgebläht, sondern auch viele Großkonzerne.


    Noch dazu muss echte Arbeit wieder wertgeschätzt werden. Niemand mag sich heute mehr die Hände "dreckig" machen.
    Jacqueline-Chantalle studiert heute lieber Genderwissenschaften und Malte-Torben will lieber "irgendwas mit Medien" machen.


    Die Leidtragenden sind diejenigen, die die echte Arbeit machen, Handwerker, Pflegekräfte usw., denen man kaum mehr als den Mindestlohn gönnt.
    Es ist nur eine Zeitfrage, bis dieses perverse Konstrukt zusammenbricht. Die ersten Auswirkungen merkt man bereits heute: Die Qualität sinkt massiv, man bekommt kaum mehr Handwerker & Co., Lehrstellen werden nicht mehr besetzt. Die Bundesregierung versucht in ihrer Verzweiflung billige Arbeitskräfte aus dem Osten heranzukarren. Aber selbst die sind sich für die schlechten deutschen Löhne mittlerweile immer öfter zu schade.



    PS: Bevor sich jemand angegriffen fühlt: Ich selber führe auch nur einen Bullshit-Job aus, eben deswegen, weil mir jemand viel Geld dafür zahlt. Man kann allen Schreibtischakrobaten nur empfehlen: Lernt wenigstens in eurer Freizeit auch noch "richtige" Arbeit, sonst werdet ihr im Wirtschaftskollaps ordentlich auf die Schnautze fallen! Und haltet euch gesitig und körperlich fit! In 10-20 Jahren wird Pflege nur noch für die Oberklasse verfügbar sein.

  • Deutsche Autobauer streichen 100.000 Arbeitsplätze
    https://www.automobilwoche.de/…-100000-stellen-streichen



    300.000 Arbeitsplätze werden in Metalllindustrie gestrichen
    https://dieunbestechlichen.com…alllindustrie-gestrichen/



    Lufthansa: 22.000 Vollzeitstellen sollen abgebaut werden
    https://www.rtl.de/cms/lufthan…ebaut-werden-4590817.html



    DMG: Der Umsatz schrumpfte um 41 Prozent - Der Auftragseingang halbierte sich von April bis Juni
    https://www.finanzen.net/nachr…samtjahr-erwartet-9153377



    Bis März 2021 will Bundesjustizministerin Christine Lambrecht Unternehmen von der Pflicht befreien, einen Insolvenzantrag zu stellen.
    https://www.zeit.de/politik/de…r.ref.zeitde.share.link.x



    Im Juli 5,6 Mio Kurzarbeiter
    https://twitter.com/Ulrich8671…tatus/1291242466763583489



    Booking.com kündigt 4250 Mitarbeiter
    https://www.blick.ch/news/wirt…6884.html?xing_share=news



    Daimler will ganzes Werk schließen - 3 Kandidaten
    https://www.echo24.de/region/d…-kaellenius-13838980.html



    Insolvenzwelle würde große Banken-Pleitewelle auslösen. Studien sprechen von 24% der Banken.
    https://de.reuters.com/article…lvenzen-diw-idDEKCN2501WC



    500.000 offene Stellen weniger
    https://www.welt.de/wirtschaft…Lage-am-Arbeitsmarkt.html



    Unterfranken, Metall und Elektroindustrie: 56% der Betriebe wollen Stellen abbauen
    https://www.br.de/nachrichten/…-der-corona-krise,S6h5z1Z



    Fraport will 4000 Stellen streichen
    https://www.hessenschau.de/wir…ort-stellenabbau-100.html



    Spanien: Touristenzahlen im Juni fast bei 0
    https://twitter.com/marcfriedr…tatus/1290523835717038080

  • Gerade bei den Autobauern muss man beachten, dass viele Stellen nicht wirklich gestrichen, sondern nach Osteuropa verlagert werden.


    Was das Handwerk angeht, war die Industrie schon immer ein Konkurrent um Arbeitskräfte, gegen die kleine Betriebe nicht anstinken konnten.
    Die Überakademisierung tut dann noch ihr übriges, wobei es hier ja in erster Linie nur noch darum geht, Kadernachwuchs zu erzeugen und in künstlich geschaffenen Sinnlosjobs zu parken.
    So sichert sich das System eine Jugend auf Linie, den Wissenschaftsstandort Deutschland bringt man damit ja nicht wirklich voran.


    Auf der unteren Seite kommt von den "Werkrealschulen" (die frühere Hauptschule) kaum brauchbarer Nachwuchs. Und der trifft noch auf steigende Anforderungen.
    Vor 40 Jahren hat man einen neuen Heizkessel installiert und eine Hand voll Drehregler eingestellt. Heute muss man Heizkennlinien programmieren usw.


    Momentane Wartezeit bei Handwerkern ist hier ca. ein halbes Jahr, wenn es was größeres ist (Neuinstallation Bad oder so).

    "Ihr denkt es wird irgendwann wieder besser, wenn ihr ihnen gehorcht.
    Aber es wird nie wieder besser werden, weil ihr ihnen gehorcht"


    Netzfund, Verfasser unbekannt.

  • Heute ist es tatsächlich so, dass Excel-Ritter und Powerpoint-Akrobaten mit zu den höchstbezahlten Berufen gehören.
    Das muss man sich mal vorstellen: Den ganzen Tag die Zeit mit irgendwelchen Besprechungen verschwenden und dazwischen ein paar Powerpoint-Folien erstellen, die man dann herzeigen kann, wem nützt das?

    Dito ! Kann ich nur bestätigen...


    ...und im " Vorspann " ihrer Kindergarten-Bildchen-Vorführung zeigt mancher gar ,praktischerweise,
    gleich noch ein paar Vaselineprodukte...in Richtung nächster Gehaltsstufe...
    Ist man dann zum Ziel vorgedrungen, verfallens in irgendeine depressive Phase,die wiederum in den
    angestrebten Vorruhestand führt...es ist vollbracht !


    Gruß
    Golden Mask

  • Zitat

    Gerade bei den Autobauern muss man beachten, dass viele Stellen nicht wirklich gestrichen, sondern nach Osteuropa verlagert werden.


    Insbesondere bei VW und BMW gibt es ja bekanntlich nicht erst seit gestern Überkapazitäten und die Manpower für das Band kommt eh schon lang aus Osteuropa...


    Zitat

    Auf der unteren Seite kommt von den "Werkrealschulen" (die frühere Hauptschule) kaum brauchbarer Nachwuchs. Und der trifft noch auf steigende Anforderungen.


    Bzw. Mittelschulen, das reicht theoretisch noch für Hilfsarbeiterjobs, Anstreicher und vielleicht noch Metzger...aber wenn aus Großstadt dann fehlt es ja schon an Deutschkenntnissen. - Das macht aber nichts, du hast jetzt eine Generation von jetzt schon 40 jährigen die damals keine Ausbildungsplätze bekommen haben weil man da keinerlei Bedarf für diesen teuren Spaß gesehen hat, und die wurden danach von "Krise zu Krise" in Mülljobs und Zeitarbeit gehalten. Jetzt haben die tlw. schon selber Kinder im Ausbildungsalter.


    Das sind alles selbst geschaffene Probleme, und bei 70% Steuerlast erhöht sich die Anzahl die keinen Bock auf Maloche haben, und Stunden in Handwerkund und Dienstleistung die Brutto dreistellig in Rechnung gestellt werden müssen aber dann auch wieder Stundenlöhnen wo du auch irgendwo Gläser für hättest waschen können...


    Wenn von 100€ die unterwegs sind 90 wieder ans Politbüro gehen läuft die Marktwirtschaft halt nicht...Schlimm dieser neoliberale Turbokapitalismus, da braucht es dann wieder irgendein Gesetz dafür dass irgendwelchen Parteibuchärschen Sitzjobs verschafft damit es 91€ werden.

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