Katzes Fundgrube

Es hat mir gut gefallen, wie die extremen Bewegungen der Vorwochen beim Silber während der letzten Tagen in einer Seitwärtsbewegung ausgependelt sind. Der Chart gefällt mir gut. Von mir aus darf es gerne noch 1-2 Wochen horizontal mit (relativ) wenig Vola weitergehen.

Zwar gab es eine empfindliche Korrektur bei den Minen (- 15 % Depotwert), ich habe aber keine Verkäufe getätigt. Ich sah keine Bedrohung. EM waren stabil, an den Standardaktienmärkten drohte kein Crash. (Halte 5 % Cash). An einem Tag wie heute macht mein silberdominiertes Depot eine solche Korrektur auf einen Schlag zur Hälfte wieder wett.

In den letzten 2 Wochen habe ich meine 38 Titel gehalten und keine Trades getätigt. Ich trade aus Kostengründen möglichst wenig mit den Minen, dafür habe ich CFD oder Warrants.

Silber im H4 Chart

Meine Top 7 Performer von heute

Im Thread einer Mine ist eine Diskussion über die Anzahl der zu haltenden Minenwerte entstanden. Sind 20 Titel sinnvoll, 30? Sind 40 zu viel? Was kann noch bewältigt werden? - Ich halte zurzeit 37 verschiedene Titel. Aus dokumentatorischen Gründen verschiebe ich meinen Beitrag in meinen Fundgruben Thread.

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Ich hätte anfangs Jahr auch nicht gedacht, dass ich in diese Gefilde komme. [Blockierte Grafik: https://www.goldseiten-forum.com/wcf/images/smilies/rolleyes.png]

Obwohl ich nicht zu den Selbstversorgern und Gartenfreunden zähle, von denen es hier im Forum wimmelt, weiss ich, dass nicht alle Setzlinge und Sprösslinge im Beet gut gedeihen. Man sät im Frühling etwas mehr und dünnt dann gegen den Sommer hin aus. (Oder Lucky?)

Die frühen Silberlinge sind zurzeit prädestiniert für ein solches Vorgehen. Jetzt im Minenfrühling wachsen fast alle (viele 200-300 % seit dem Märztief), aber die genaue Zukunft der einzelnen ist schwer absehbar. Ich habe also lieber im Moment etwas mehr im Depot und gewinne Zeit die Sprösslinge eng zu beobachten und wenn nötig Rohrkrepierer auszusondern. Insgesamt habe ich 19 Silbertitel im Depot (auch Produzenten) und bin bisher mit den meisten zufrieden.

Meine Deadline liegt definitv bei 40 Titeln, darüber gehe ich nicht. Ich denke, dass ich mittelfristig auf 30 reduzieren kann. (Im Arivaforum gibt es Leute mit 70 - 90 verschiedenen Werten). Meine 37 Sprösslinge kenne ich gut, habe auch entsprechende News Alerts. Ich investiere zurzeit einige Stunden täglich in den Markt.

Ich habe mir vorgenommen im Jahr 2020 pro Tag 2 Minen zu "researchen", das wären ca. 750 in diesem Jahr. Ich bin jetzt bei gegen 450 und werde es wohl nicht ganz schaffen. Bei komplexeren Fällen geht schon 1-2 Std. drauf. Die Untersuchten muss man ja je nach Qualität auch weiter im Auge behalten.

Ich habe ein kaskadenartiges System von aktuell rund 20 Watchlists aufgebaut. Höchste Prio hat natürlich das Depot, dann folgen WL mit mindestens PEA, WL Gold A, WL Gold B, WL Silber, WL Australien, WL PGM, zu prüfende 1. Prio, zu prüfende Gold A, Gold B, Gold C, Silber, geprüfte A, B, C (je nach Qualität), geprüfte Ag, geprüfte Cu, verkaufte, etc. Die Minen können dann aufsteigen wie im Fussball, von der Kreisliga bis in die Championsleague... [Blockierte Grafik: https://www.goldseiten-forum.com/wcf/images/smilies/grin.png]

Einige 100 warten noch darauf, auf Herz und Nieren geprüft zu werden... ich werde das sicher nicht jahrelang so machen, aber mein Ziel ist es mir in 2 Jahren über 1'000 bis 1'500 Minen bzw. Projekte einen Überblick zu verschaffen.

Nachtrag: Besonders tricky, man macht sich voller Datendrang an den Research einer Mine und stösst dann im Zuge der Untersuchung auf 2-3 neue die dann auf den Listen landen... (z. B. Nachbarn, Peers, Joint Ventures Partner oder was auch immer). Ein Fass ohne Boden.
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Richtig, wenn ich 2020 nur konsequent Coeur und Hecla getradet hätte, wäre meine Performance vermutlich noch besser. Nur, es gibt ja nicht 2'000 Miners auf diesem Planeten, damit man sich nur mit zweien befasst...

Ich habe gerne die Kontrolle und genau die versuche ich mit meinem Vorgehen über den Minen-"Ozean" (Nebelparder) zu erlangen. Man könnte es auch Kontrollzwang, Ordnungswahn, Sammelwut oder was auch immer nennen. Ich habe einfach festgestellt, dass es eine ungemein beruhigende Wirkung auf mich hat, am Abend noch 2-3 Minenpaketchen aufzuschnüren. Manchmal bin ich erfreut, was drin ist, manchmal enttäuscht. Da geht es mir gleich wie dem Kind, das mit erwartungsvollen Augen vor dem Christbaum sitzt.

Andere arbeiten lieber im Garten, polieren ihre Münzen oder diskutieren den Verfall des Hegemons, ich kümmere mich eine Zeitlang verdichtet um die Gold- und Silberdigger. Semi-professionell.

Nicht gut wäre es, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen, sich in den Stollen und Schächten Kanadas zu verlieren und am Ende entkräftet und resigniert den Minen den Rücken zukehren zu müssen. Soweit bin ich zum Glück noch nicht. Noch habe ich Spass und mein kaskadenartiges Ordnungssystem hat bisher fette Fische ins Depot gespült. Ich kann von jedem Wert genau sagen, weshalb er mit an Board ist. Ich trade möglichst wenig, dafür habe ich CFDs und Warrants.

Die Umgangsweise mit der Minen- bzw. Explorerwelt widerspiegelt die Persönlichkeitsstruktur des Akteurs. Jeder verhält sich anders. Ich habe mich einige Jahre intensiv mit dem Pokerspiel beschäftigt, aber das hier empfinde ich als eine Luststeigerung. Die Verknüpfung der Glückskomponente mit den Fakten der Wissenschaft ist schlichtweg faszinierend. Wo werden schon soviele Wissenschaften zusammengeführt wie im Minengeschäft (Geografie, Geologie, Politik, Chemie, Physik, Psychologie, Betriebswirtschaft, Makroökonomie) und unterstehen am Ende doch Wahrscheinlichkeiten und Glücksfaktoren?

Über alldem tront die eine Frage: Was ist wirklich drin - im Boden? Ich kann nicht selber den Bohrer ansetzen, aber ich finde es fesselnd, denjenigen zu Folgen, die das tun.

Zitat von PatronaLupa

man muss als alter Kater nicht jede läufige Katze mausen

Irgendwie eben doch... ich konnte mich nie für eine Frau entscheiden in meinem Leben, wie soll das denn bei einer Mine gehen?

Damit wären wir wieder bei der Persönlichkeitsstruktur (s. oben)...

Im Benchmark Thread ist eine Diskussion darüber entstanden, ob es redlich sei in Explorer zu investieren, die viel Marketing betreiben und dabei noch wenig Handfestes vorzuweisen haben. Ein User hat dabei gesagt, er wolle ja nicht mit den ganzen Explorern alt werden, er wolle Kohle verdienen. Ein anderer hat darauf hin entgegnet, es sei unfair den Unternehmen gegenüber, die ehrliche Arbeit leisten.

Ich möchte meine Gedanken dazu aus dokumentatorischen Gründen hier in meinem Thread haben und habe sie deshalb hierhin verschoben.

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Ich muss mir bewusst sein, wo im Lebenszyklus (s. unten) die Mine gerade steht und ob ich gerade die erste Welle reite oder die zweite. Hier (bei Benchmark) sind wir auf der ersten und bei der zählt nun mal Marketing, Momentum, Psychologie. Läuft diese Welle aus, geh ich zurück ins Wasser, und nur wenn die zweite gut wird, steige ich wieder aufs Brett. Und bei der zählen dann andere Werte - Fakten: NPV, IRR, Bewilligungen, Finanzierung.

Ich such mir keine frühen Explorer um diese Jahrzehnte bis zu einer allfälligen Produktion durchgehend zu halten. Wer aber gute und solide Arbeit leistet, wird auch im Minenbusiness früher oder später belohnt. Er arbeitet sich halt Schritt für Schritt vor, profitiert zwar nicht von kurzfristigen Hypes, lebt dafür wahrscheinlich länger. Das finde ich auch richtig!

Die Börse ist ein globales Casino. Komplett von der Realwirtschaft entkoppelt, aktuell besonders im Sog der abgehobenen Techwerte wie Tesla, Apple und Co. Ich beteilige mich nicht in erster Linie an den Märkten, weil ich das Konzept Kapitalismus so toll finde, sondern weil ich nicht passiv zusehen möchte, wie sich mein bescheidenes Vermögen durch Negativzinsen bzw. Inflation in Luft auflöst.

Ich habe meine Grundsätze, investiere nicht in Minen, die den tropischen Regenwald oder den Lebensraum von Menschen zerstören, nicht in Waffen, Uran und Erdöl. Auf einen EM-Explorer zu setzen, der sich für ein paar Wochen oder Monate gut in Szene setzt, finde ich aber vertretbar. (Wenn Betrüger am Ruder sind, trage ich das Risiko, kann dies aber durch soliden Research minimieren).

Die erste Welle von Benchmark:

Anbetracht des aktuellen (gefürchteten) Szenarios (Rinderwahnmärkte ziehen Minen runter) und der labilen allgemeinen Lage gehe ich nicht mit 100 % Invest ins Wochenende. Ich habe die Cashquote im Minendepot auf 15 % erhöht, bereit weiter zu gehen.

Daneben shorte ich mittels CFDs aggressiv auch in die zweite Welle des Nasdaq-Aberverkauf rein. Diese Gewinne machen den aktuellen Tagesverlust bei den Minen jedoch nicht wett. Ein entspannter Feierabend sieht anders aus...

Nasdaq 100, M5 (Verkäufe orange Dreiecke)

Alle Short Postitonen habe ich glattgestellt. Die Minen sind mit den Rinderwahnmärkten (RWM) brav zurückgekommen, das Minendepot drehte heute noch ins plus. Die Vola ist massiv. Ich bleibe dabei, die Korrelation von RWM und Minen gefällt mir nicht! (Ich bin überzeugt, dass erstere in absehbarer Zeit 30 - 40 % absaufen...).

Kinross war neben Sibanye der einzige grosse Produzent in meinem Depot dieses Jahr. Eindeutig zu früh verkauft.
In Hinblick auf die (positiven) Q3 Resultate werde ich tendenziell von Explorern Richtung Produzenten verlagern, zumindest bei Neuanschaffungen.

Kinross, W1, vs. Barrick