Kann die Weltwirtschaft auf einen globalen EM-Standard (Au+Ag) umgestellt werden?

  • Ich hatte ein wenig Musse, der Frage nachzugehen.


    Rechnerisch also ginge das durchaus, aaaber...




    Wollte man die Weltwirtschaft von 80 Billionen USD vollständig mit EM-gedeckter Währung aus dem gesamten noch verfügbaren Au und Ag abwickeln, müssten die kg-Preise betragen:


    Au 267.900 USD/kg
    Ag 57.000 USD/kg


    Ag würde komplett unbezahlbar werden für die Industrie. Bei Kilopreisen von einer Viertelmillion USD würden die Bäche und Flüsse überquellen vor lauter Au-Schürfern. Und die Regierungen müssten sich eh alles krallen.




    Wen's interessiert, die Preise folgen aus:


    Weltweite noch vorhandene EM Bestände, prozentualer Gewichtsanteil und Gewichtung
    gem. Dr. Jochen Dehio auf https://www.goldsilbershop.de/…-weltweite-bestaende.html
    Au 150.000.000 kg 17,6% 1,0 Teile von 5,7 Teilen
    Ag 700.000.000 kg 82,4% 4,7 Teile von 5,7 Teilen


    Volumen Weltwirtschaft
    gem. https://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaft
    80 Billionen USD.


    Gewichtung aufgrund der Seltenheit
    Ag gibt es 4,7 x mehr als Au, Au müsste demnach 4,7 x teurer bewertet werden als Ag.
    (Gew = Gewichtung GewKg = gewichtete Kg)
    Au 4,7 Gew x 150.000.000 kg = 705.000.000 GewKg
    Ag 1,0 Gew x 700.000.000 kg = 700.000.000 GewKg


    Preisberechnung für 1 kg EM
    80.000.000.000.000 USD / 1.405.000.000 GewKg = 57.000 USD/GewKg (aufgerundet)
    Au 57.000 USD/GewKg * 4,7 Gew = 267.900 USD/kg
    Ag 57.000 USD/GewKg * 1,0 Gew = 57.000 USD/kg


    Kontrolle weltweiter Gesamtwert
    Au 267.900 USD/kg * 150.000.000 kg = 40.185.000.000.000 USD
    Ag 57.000 USD/kg * 700.000.000 kg = 39.900.000.000.000 USD
    Total (inkl. Rundungsfehler) 80.085.000.000.000 USD
    Passt


    Kontrolle Wertverhältnis
    267.900 USD/kg / 57.000 USD/kg = 4,7
    Passt




    Man beachte @mat_em_reis Korrektur weiter unten! Die Originalfassung war um den Faktor 1.000 zu hoch, da kg statt Tonnen gelesen wurden. Dies ist die korrigierte Fassung.

  • Ich hatte ein wenig Musse, der Frage nachzugehen.


    Rechnerisch also ginge das durchaus, aaaber...


    ...

    Gestörtes Verhältnis zu deiner Freizeit? Nee ernsthaft, danke für deine (rechnerischen) Überlegungen. Aber was sollen sie bringen? Es liegt doch in niemandesens Interesse vom Fiat Geld oder noch besser der Zukunft : Kryptos! wegzukommen...

  • Gestörtes Verhältnis zu deiner Freizeit? Nee ernsthaft, danke für deine (rechnerischen) Überlegungen. Aber was sollen sie bringen? Es liegt doch in niemandesens Interesse vom Fiat Geld oder noch besser der Zukunft : Kryptos! wegzukommen...

    System-Saves legen hier regelmässig das Netzwerk quasi unbedienbar lahm, aber Notepad und Calculator lassen sich bedienen, solang's nicht übers Netz muss :thumbup:


    Natürlich hast du recht: Digitalgeld ist natürlich dem Fiat-Geld sehr vorzuziehen, da damit auch die totale Überwachung garantiert werden kann!

  • Hallo Donar,


    Es hat sich ein Rechenfehler mit Faktor 1000 eingeschlichen.


    Au 150.000 kg 17,6% 1,0 Teile von 5,7 Teilen
    Ag 700.000 kg 82,4% 4,7 Teile von 5,7 Teilen


    Muss heißen


    Au 150.000.000 kg 17,6% 1,0 Teile von 5,7 Teilen
    Ag 700.000.000 kg 82,4% 4,7 Teile von 5,7 Teilen


    In deinem Artikel ist nämlich die Rede von 0,7 Mio Tonnen Ag bzw. 0,15 Mio Tonnen Au.


    Ansonsten interessante Auswertung :)

  • Muss heißen


    Au 150.000.000 kg 17,6% 1,0 Teile von 5,7 Teilen
    Ag 700.000.000 kg 82,4% 4,7 Teile von 5,7 Teilen


    In deinem Artikel ist nämlich die Rede von 0,7 Mio Tonnen Ag bzw. 0,15 Mio Tonnen Au.

    Das ist richtig :thumbup:


    Hab's im OP korrigiert, merci für den Hinweis.

  • Bei Grammpreisen von einer Viertelmillion USD würden die Bäche und Flüsse überquellen vor lauter Au-Schürfern.

    Nee. du brauchst ja nen Angelschein. Und ne Fischerprüfung... und nen Fischereischein... und ne Genehmigung von der Gebietskörperschaft.... und ggf. noch ne Mitgliedschaft im Angelverein. Und ne Prüfung, Schulung, usw. usw.


    Quelle: https://www.angelschein.net/angelschein-machen/


    Nun Ersetze Angeln und Fische durch Schürfen und Gold.

    • Offizieller Beitrag

    Was ich als etwas realistischer ansehe, wäre der Ankauf von EM durch die Zentralbanken in ausgedehnterem Masse. Dies wird teilweise schon jetzt gemacht. Würde es zu steigenden Preisen geschehen, wäre es eine m.E gute alternative Art der Geldschöpfung.
    In dem Masse, wie EM auf der Aktivseite der ZN's erscheint, wäre das ZB-Geld EM-gedeckt.


    Die gewaltigen Summen (keine "Mengen"...) von Buchgeld aus Kreditvergabe der Banken wären so aber in keiner Weise EM-gedeckt. Von den Summen an Derivate-Exposition rede ich lieber gar nicht... Es ist die Aufgabe der Banken, dazu zu schauen, dass ihre Kreditnehmer leisten... 8o ...ansonsten müssen sie bankrott gehen (dürfen).


    Die gegenwärtige Situation ist ja grotesk, wie wohl den allermeisten hier versammelten Leuten klar ist und muss in den nächsten Monaten oder Jahren abgewickelt werden...Nach dem großen Jammern und Wehklagen, das folgt, könnte neu begonnen werden....die Banken mit wesentlich höheren EK-Vorschriften belegt werden...und, und, z.B. allen (notwendigen und nicht dem Grossteil der redundanten) Politikern ein Crash-Kurs in österreichischer Nationalökonomie verpasst werden...ja, träumt weiter. Es wird mit Sicherheit nicht so geschehen, denn wann siegt je die Vernunft?


    Grüsse,
    Lucky

  • das würde schon funktionieren, wenn das www Volk €nd€ignen würde :D


    der HoloCost an der DM, war der WohlStandsHoloCost am deutschen Volk , zzgl. die KapitalInflation :D


    und man sollte auch nicht ausser 8 lassen, PapierGeld ist die dritte Säule des AUsGleich :D


    Gruss
    alibaba :D
    PS: dieser BankenKapitalistenGeWinnlerStaat schafft es ja nochnichteinmal, dein PapierGeld 1: 1 auszuzahlen,
    da verschindet dein Geld von der Bank, wenns ans auszahlen geht, in der AsylRepublik :D

    " Wo ich willkommen bin' lass ich mich nieder ,ansonsten geh ich wieder " ;)


    " jeden Morgen steht die Lüge als erste auf ,bis die Wahrheit ausgeschlafen hat " :D


    "Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst" 8o

  • Au 267.900 USD/kg
    Ag 57.000 USD/kg

    Dafür würde ich glatt ne halbe Unze abgeben. :thumbup:

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Das ist nicht nur möglich - das wird irgendwann kommen.
    Aus meiner Sicht werden einige Staaten sich von Dollarsystem lösen und dann ein verlässlicheres Parallel-System wählen.


    Höchstwahrscheinlich wird es Cryptogeld sein - das mit Gold hinterlegt wird.
    Die Salden werden dann regelmässtig zw. den Staaten ausgeglichen.


    Es gibt dann diese Vorteile:
    -Schnelle Zahlungen
    -Sichere, stabile Geldwerte

    Wir befinden uns aktuell offiziell in DEFLATION
    USA: M2 -2,0% und M1 -8,3% (y/y) - Stand 01/2024
    EU: M3 +0,1% und M2 -1,1% und und M1 -8,6% (y/y) - Stand 02/2024

  • Das ist nicht nur möglich - das wird irgendwann kommen.

    Vermutlich eher nicht, denn ein wichtiger Punkt wäre natürlich die Handhabbarkeit der herzustellenden Münzen, und die ist nicht gerade optimal.


    Ich geb Mal ein Beispiel über mögliche inhärente Münzwerte (Annahme: 90% Edelmetall und 10% CuNi25). (Tipp, tipp, tipp, siehe unten.)


    Die Werte der neuen Münzen in den Dimensionen einer heutigen 1-Eurocent-Münze wären enorm (gerundet auf 10 USD):
    Ag 190 USD
    Au 1.540 USD


    In den Dimensionen einer heutigen 2-Euro-Münze:
    Ag 620 USD
    Au 5.060 USD


    Ein Brötchen kann man nicht gut damit bezahlen.


    Es wäre daher wahrscheinlich unumgänglich, dass Staaten trotzdem Banknoten ausgeben müssten, auf denen dann steht, dass für 190 Währungseinheiten 1 Gramm Silber abgegeben würde, oder für 1.540 Währungseinheiten 1 Gramm Gold.


    Solche Banknoten dürften natürlich nicht global sein, denn wohin das sonst führt, dürfte klar sein: Einige Staaten würden mehr oder weniger sofort anfangen mehr Banknoten zu drucken, als dass tatsächlich Edelmetalle vorhanden sind. (Geschah ja so auch während der Lateinischen Münzunion mit z.B. Griechenland.)


    Die Noten müssten also national sein, mit der Folge, dass Zimbabwe-Noten eher nicht nachgefragt würden, dafür Schweizer Noten umso mehr, denn CHF-Noten dürften vermutlich mehr Umtausch-Zuverlässigkeit besitzen. Damit gibt es aber bei den Noten einen Nachfrage-Angebots-Markt mit sich automatisch ergebenden Währungskursen, die sich an der Umtausch-Zuverlässigkeit orientieren.


    Das beträfe aber glücklicherweise nur die Versprechungen (die Noten) und deren Wechselkurse, man müsste dann halt ausser Landes (und auf dem Schwarzmarkt) eine Million Simbabwe-Dollars bezahlen für 1 Gramm Silber, egal was drauf steht.


    Anders als jetzt hingegen wäre das EM in Form von Umlaufsmünzen ja noch da. 1 Gramm ist ein Gramm, und grössere Geschäfte dürften dann exklusiv damit abgewickelt werden. Insofern ja, ich denke ein EM-gedecktes System könnte besser funktionieren als das heutige.


    Bleibt das Hortungsproblem. Wenn jeder sein Gold hortet und nicht in den Wirtschaftskreislauf einbringt, kann natürlich auch so ein System kollabieren.






    Wen's interessiert wie man auf die eingangs aufgelisteten Münzwerte kommt:


    1 Gramm Silber entsprächen 57 heutigen US Dollars. 1 Gramm Silber mit einer Dichte von 10,5 g/cm3 beansprucht den Raum von 0,09524 cm3. Eine pure Silbermünze mit den Dimensionen einer aktuellen 1-Eurocent-Münze (mit einem Durchmesser von 16,25 mm und einer Dicke von 1,67 mm und mithin einem Volumen von 0,35 cm3) entspräche daher einem Wert von 0,35 cm3 / 0,09524 cm3 * 57 USD = 209.46 USD.


    Nun ist Silber ja recht weich mit 2,5-3 Mohs, müsste also legiert werden, z.B. mit 10% CuNi25 (Dichte 8,94). Bei 90% Silber ergäbe sich eine Legierungsdichte von 10,344 g/cm3, ein Volumen von 0.09667 cm3/g, und ein Wert von 0,35 cm3 / 0,09667 cm3 x 90% x 57 USD = 185,73 USD.


    Gleiche Überlegung zum Gold. Man ersetze in den beiden vorangegangenen Abschnitten die Dichte durch 19,3 und dem Grammpreis durch 267,90 USD und man erhält für eine Münze mit den Dimensionen einer heutigen 1-Eurocent-Münze einen Wert von 1.541,34 USD.


    Für die Werte der heutigen 2-Euro-Münze wurde ein Volumen von 1,15 cm3 ermittelt, also das 3,2857-fache einer 1-Eurocent-Münze.

  • Bleibt das Hortungsproblem. Wenn jeder sein Gold hortet und nicht in den Wirtschaftskreislauf einbringt, kann natürlich auch so ein System kollabieren.

    Ist das nicht ähnlich bei Banknoten, Schuldverschreibungen oder Glasperlen? Deswegen ist Bargeld, Gold usw. unerwünscht. Wenn das System die Kontrolle über das Vermögen seiner Untertanen hat, kann es sich hemmungslos bedienen. Da wird dann quasi "Enthortet". Das ist der Sinn der Übung.
    Goldwährung kann nur in Freiheit mit einem Minimalstaat (Nachtwächterstaat) funktionieren, aber davon sind wir meilenweit entfernt. Der Staat hat bereits in Teilbereichen die Kontrolle verloren (Islamisten, Clans, Rocker, Reichsbürger, Aussteiger, Goldbugs, Invasoren und sonstige Querulanten), da muss er bei den verbliebenen Schäfchen die Daumenschrauben anziehen.
    Nachtwächter

  • Nee. du brauchst ja nen Angelschein. Und ne Fischerprüfung... und nen Fischereischein... und ne Genehmigung von der Gebietskörperschaft.... und ggf. noch ne Mitgliedschaft im Angelverein. Und ne Prüfung, Schulung, usw. usw.



    Nun Ersetze Angeln und Fische durch Schürfen und Gold.

    In der CH sind wir da diversifizierter :rolleyes:


    "In einigen Kantonen gibt es in Bezug auf grössere Seen ein Freiangelrecht. Somit kann es passieren, dass an nur einem See – je nach Abschnitt – unterschiedliche Regelungen gelten. Auch kann es für verschiedene Gewässer im selben Kanton diversifizierte Vorschriften geben."


    Da kann ich mir gut 26+ verschiedene Goldschürf-Systeme vorstellen [smilie_happy]

  • Was ich als etwas realistischer ansehe, wäre der Ankauf von EM durch die Zentralbanken in ausgedehnterem Masse.


    Schön wäre natürlich, wenn die SNB die von ihr gehaltenen US-Aktien im Wert von 100 Mrd. USD gegen 2,000 Tonnen Gold an China verkaufen würde.



    Einerseits hätten die Chinesen dann eine ziemlich heftige Mitbestimmung über mehrere US-Schlüsselfirmen:


    Apple 3,4 Milliarden USD
    Microsoft 3,4 Milliarden USD
    Alphabet 2,5 Milliarden USD
    Amazon 2,4 Milliarden USD
    Facebook 1,4 Milliarden USD
    Johnson & Johnson 1,2 Milliarden USD
    Procter & Gamble 1,1 Milliarden USD
    Visa 1,1 Milliarden USD
    usw.


    Wenn das den Trump nicht ein wenig gefügiger machen könnte mit seinem Handelsstreit, was denn dann? [smilie_happy]



    Die andere Seite der Medaille wäre auch nicht ohne: Mit Nationalbankgold per capita führt die Schweiz ja ohnehin bereits die Weltrangliste an:


    g/Kopf- Land - Tonnen - Einwohner
    125,4 - Schweiz - 1.040,0 - 8.292.809
    87,2 - Curaçao und Sint Maarten - 13,1 - 150.241
    47,0 - Libanon - 286,8 - 6.100.075
    41,8 - Deutschland - 3.366,8 - 80.457.737
    39,4 - Italien - 2.451,8 - 62.246.674
    36,9 - Portugal - 382,5 - 10.355.493
    36,2 - Frankreich - 2.436,1 - 67.364.357
    35,7 - Niederlande - 612,5 - 17.151.228
    31,8 - Österreich - 280,0 - 8.793.370


    Nachher wären's eben 366,6 g/Kopf :thumbup:



    Win-win. Kann mal jemand den Thomas anrufen?

    • Offizieller Beitrag

    Thomas: da würde man seine private Handy-Nummer benötigen...oder wo spielt er Golf oder geht mit dem Hund spazieren...es müssten ja nicht die von den USA (wahrscheinlich) verschleuderten 2000 Tonnen sein, aber regelmäßige Zukäufe VIELER ZB's zu ständig und deutlich steigenden Preisen - ich denke, das könnt eine realisierbare Basis für ein solides späteres Geldsystem sein, ohne das die Totschlag-Argumente "nicht genug Gold" und "würgt die Wirtschaft ab" losgetreten werden.


    Das Gold muss (müsste) sehr viel höher bewertet werden, wie von dir angedeutet.
    Und Kreditgeber müssten viel, viel, viel besser aufpassen und sanktionieren, wenn ein Kredit faul ist (nicht erhöhen :wall: :boese: 8o !)
    Und Aktienrückkäufe müssten freiwillig oder mit Druck der Regulatoren u/o Aktionäre massiv beschränkt werden. Es gibt bessere Verwendungen für zu viel Cash in einer Firma.
    Und das Derivatekasino müsste verboten, stark reguliert oder von den Investoren gemieden werden (da ohnehin eine Investorenverarsche durch die Mathematiker der Emittenten).


    Ich weiß, dass ich da sehr am träumen bin... :rolleyes:


    Gruß,
    Lucky

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