Echtheit Sovereign

  • Hallo liebe Foristen,


    ich habe bei einem Händler vie Internet Sovereigns bestellt. Bei der Lieferung war u. a. die im Anhang abgebildete Münze enthalten. Was auffällt ist, dass die Jahreszahl nicht in Victorias Regentschaft fällt.
    Könnt Ihr mir sagen, ob diese Münze echt ist, ob es eine Nachprägung handelt oder ob es schlicht ein Fake ist.


    Im Voraus vielen Dank für die Hinweise!

  • Victoria Jubilee Head
    Prägejahre 1887-1893
    Denke eine Nachprägung
    http://www.cruzis-coins.com/sovs/sov.html
    Das Münzbild und der Rand sehen in meinen Augen auch komplett falsch aus.
    Vergleiche selbst ...[Blockierte Grafik: https://www.bullionbypost.co.uk/media/cache-bbp/8f/65/8f65158b98ce176f8185f17cbf0fd123.jpg]
    andere Krone, andere Kette, andere Schleife :hae:


    http://www.rene-finn.de/pdf/Britische%20Goldmuenzen.pdf


    „Dies wiederum ermunterte Geldfälscher zur Nachprägung von Sovereigns, denn obwohl diese Fälschungen oft aus echtem Gold hergestellt wurden, war zu dieser Zeit die Herstellung für die Fälscher sehr lukrativ, da sie ihn teurer verkaufen konnten. Noch heutzutage begegnet man in Ländern des Nahen
    Ostens gefälschten Sovereigns und Halfsovereigns, die jedoch selbst für das wenig geschulte Auge eindeutig von den Originalen zu unterscheiden sind.„

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

    4 Mal editiert, zuletzt von Smithm ()

  • 100 % keine historische Münze !!!


    Würde den Händler auf jeden Fall darauf ansprechen (Rückgabe).
    Ich denke, dass keiner hier im Forum Dir diese Münze auch nur zum Händler AK ankauft.


    Ein klarer Fall für die Schmelze !!!!
    Eine Materialprüfung (Goldgehalt) ist hier unbedingt angebracht !!!
    Hatte auch schon Goldmark in 585 Legierung in der Hand !!!!

  • Vielen Dank für Eure Einschätzungen!
    Ich wusste, dass Victoria zu Beginn des 19. Jahrhundert geboren wurde, deshalb fiel mir das mit dem Prägejahr auch sofort auf.


    Ich halte aus genau diesem Grund nicht von Onlinebestellungen. Eine Rückabwicklung halte ich auf Grund der "Beweisumkehr" für mehr als aussichtslos.
    @Orestes, kannst Du für die Allgemeinheit hier den Onlinehändler benennen? Oder war es etwa die "Bucht"?

    Ich bestelle schon viele Jahre bei diesem Händler und hatte noch nie Probleme mit einer Lieferung. Ich habe ihm geschrieben (vorab per E-Mail, Einschreiben geht morgen raus). Sofern die Sache kein zufriedenstellendes Ende nimmt, würde ich meine Sicht der Dinge im entsprechenden Bereich hier im Forum (Diskussion Edelmetallhandel professioneller Händler und privater Auktionen) ausführen.

  • ... @ HSV


    Gebe Dir Recht.
    Ich nehme auch an, dass die Münze aus Gold ist, somit wäre der Schaden wirklich überschaubar.
    Jedoch bleibt für einen Verkauf fast nur die Schmelze, da fast niemand nachgemachte Münzen möchte.
    Es gibt zwar Leute die solche Belegexemplare sammeln, aber das sind auch fast die einigen die sich für so
    etwas erwärmen.
    Gold bleibt zwar immer Gold, aber hier müsste es erst in eine akzeptierte handelbare Form (= Schmelze = Barren)
    gebracht werden.


    Wünsche allen ein schönes WE

  • Ich bin passionierter Sovereign Sammler mit Fokus auf Victoria Münzen.


    Gefälscht werden primär Mintmarks und Jahreszahl zum Zwecke der Wertsteigerung.


    Der abgebildete Sovereign ist eindeutig eine Fälschung, da er in zahlreichen Details obverse und reverse vom Original abweicht.


    Trotzdem kann er Prüfungen passieren, wenn der Goldgehalt (22 Karat), das Raugewicht (7,98 g) und die Abmessungen (22,05 mm Durchmesser und 1,52 mm Dicke) mit dem Original übereinstimmen.


    Ein Umtausch einer solchen "Münze" sollte bei einem renommierten EM-Händler problemlos möglich sein.

  • Dieser Fall scheint mir trotzdem außergewöhnlich. Da es keine Originale von 1825 gibt (und der Jahrgang ist ja wirklich weit vom Schuss), könnte man argumentieren, dass dann auch keine Fälschungen möglich sind, sondern nur eine Art Scherzartikel produziert wurde. Wer aber macht denn sowas, mit 916er Gold (wenn dem so ist)? Gibt es da halbwegs rationale Erklärungsansätze?

  • Dieser Fall scheint mir trotzdem außergewöhnlich. Da es keine Originale von 1825 gibt (und der Jahrgang ist ja wirklich weit vom Schuss), könnte man argumentieren, dass dann auch keine Fälschungen möglich sind, sondern nur eine Art Scherzartikel produziert wurde. Wer aber macht denn sowas, mit 916er Gold (wenn dem so ist)? Gibt es da halbwegs rationale Erklärungsansätze?

    Es gibt natürlich zwei unterschiedliche originale Sovereigns 1825 die King George IV obverse abbilden.


    "Junk-Sovereigns", bei denen Motiv und Jahreszahl nicht korrespondieren habe ich schon mehrere gesehen.


    Nach händischer Prüfung würden diese Exemplare wohl nur von völlig Ahnungslosen als echte Sovereigns gekauft werden.


    Ein Grund für die Herstellung könnte sein, die Eingangsprüfungen der Händler zu testen.


    Außerdem ist es ja auch nicht gänzlich unbekannt, daß in UK gerne gewettet wird.

  • Bin alles andere als ein Experte in Sachen Sovereigns und hab auch nur eine Hand voll von den Briten, daher bin ich vielleicht nicht ganz ernst zu nehmen:
    Vielleicht täuscht auch das Bild, aber diese "Münze" sieht doch grottig aus. Der liebe Georg reitet völlig dezentriert auf der Ronde daher und auf sieben Uhr hat das Ding einen klaren Randfehler (Prüfspur oder Delle?). Mich schockt weniger, dass dem Händler der falsche Jahrgang nicht aufgefallen ist, sondern dass das unabhängig vom Jahrgang einfach eine schlechte Fälschung ist und der Randfehler das Ding ohnehin zur Schmelzware degradiert. Würde schon gerne wissen, welcher Händler da so blind war...

  • sofern die münze aus dem gleichen material ist (davon ist auszugehen), dann ist der schaden sehr überschaubar.
    so richtig viel numismatischer wert ist da ohnehin nicht.


    vermutlich geht es bei dem händler derzeit so hoch her, dass die qualitätskontrolle ein wenig auf der strecke bleibt.

    Auch wenn es bei den Händlern aktuell hoch her geht, ist das noch lange keine Entschuldigung die Qualitätskontrollen schleifen zu lassen. Die Händler werben ja explizit damit, dass man bei ihnen geprüfte original Ware bekommt. Sonst kann ich auch gleich bei ebay einkaufen. Wenn ein Händler eine vermeintlich gefäkte Münze ausliefert, ist das keine Kleinigkeit die man einfach so abtuen kann. Mich würde der Händler auch interessieren, gerne auch per PM.


    mfg Stargate

  • Der Händler sollte offen genannt werden ,egal ob er die Münze zurücknimmt oder nicht ...


    Hab heut auch ne Lieferung bekommen ,1/10 au Lunar 3 mit rotem Fleck und 2 oz silber mit Sprung an der Kapsel ....den Fleck konnte ich entfernen und Kapsel Kauf ich nach ...dafür hat Geiger schnell geliefert .

  • Auch wenn es bei den Händlern aktuell hoch her geht, ist das noch lange keine Entschuldigung die Qualitätskontrollen schleifen zu lassen. Die Händler werben ja explizit damit, dass man bei ihnen geprüfte original Ware bekommt. Sonst kann ich auch gleich bei ebay einkaufen. Wenn ein Händler eine vermeintlich gefäkte Münze ausliefert, ist das keine Kleinigkeit die man einfach so abtuen kann. Mich würde der Händler auch interessieren, gerne auch per PM.
    mfg Stargate

    definitiv richtig. aber die qualitätskontrolle gilt meistens nur der reinheit des goldes, seltener jedoch der numsimatischen echtheit (macht einen minimalen verkaufsanteil der großen online händler aus). das kann man dem azubi oder wem auch immer in diesen turbulenten zeiten nicht wirklich zutrauen. er hat dafür schlichtweg keine kenntnis oder vorbildung.

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