Platin und die Wasserstoffwirtschaft

  • Die EU hat sich jetzt eine (neue) Wasserstoffstrategie gegeben, diese beinhalt den Aufbau einer hohen Elektrolyseleistung:


    https://ec.europa.eu/energy/si…les/hydrogen_strategy.pdf


    Bis 2024 sollen in einem ersten Schritt 6GW Elektrolyseure gebaut werden.


    Eine Studie, die den Ressourcenbedarf für Elektrolyseure schätzt fand ich hier (Kapitel 8.5.2)


    https://www.now-gmbh.de/conten…/indwede-studie_v04.1.pdf


    Diese rechnet mit einem Platinbedarf in PEM Elektrolyseuren von 0,0375g/kW (Innovation) bis 0,333g/kW Leistung (Stand der Technik)


    6GW sind 6 Millionen kW, bei 0,1g/kW wären das dann 60 Tonnen Platin bis 2024 oder 12 Tonnen pro Jahr. Das ist nur die EU, ich gehe davon aus, dass USA, China und Japan ähnliche Programme verfolgen.


    (edit: Das ist Blödsinn: 6 Millionen x 0,1g sind nur 0,6t Platin, also eine überschaubare Menge)


    In 2019 betrug die weltweite Platinförderung 180 Tonnen pro Jahr.


    Vielleicht wird das den Preis wieder beleben. Ein Rückgang von PKW mit Benzinmotoren (und Platin im Katalysator) ist ja derzeit noch nicht erkennbar.


    Eure Meinung?

    • Offizieller Beitrag

    Seit sicher der Ölkrise von 1973 angedacht, von mächtigen Interessen bekämpft.


    Eine der emissionsärmsten Energiegewinnungsmöglichkeiten, die bisher ausgedacht wurden.


    Will man die Atomenergie nicht, ist H2 eine sehr gute Alternative, sobald Produktions-, Lager- und Verteilinfrastruktur in genügender Menge aufgebaut sind. Dieselmotoren können nach Umrüstung H2-Gas verbrennen, soviel ich weiss.


    Soll die Gröta mal eine Lanze dafür in die Köpfe der Jugend setzten, dann könnte ich sie wohl halbwegs Ernst nehmen...(irgendwie scheint denen das Funding abhanden gekommen sein...)


    Grüsse
    Lucky

  • "Soll die Gröta mal eine Lanze dafür in die Köpfe der Jugend setzten, dann könnte ich sie wohl halbwegs Ernst nehmen...(irgendwie scheint denen das Funding abhanden gekommen sein...)"


    ....in die Köpfe der Jugend gehört Hirn und das entwickelt sich erst mit Leidensdruck, den die wohl behüteten Kids bis dato nie hatten. Und Funding brauchten die bisher auch nicht in der Pension Mama, machte alles Papa.


    Ich frage ich allerdings, wo die 6 GW für die Elektrolyse herkommen sollen, PV@night.de oder doch eher Windstrom@Flaute.de oder vielleicht von den AKWs@Fr?


    Ich bin für Atom, damit könnte die brd dann mitten in Europa strahlen.

  • Die baut man einfach irgendwo. Es gibt bereits TAnkstellen, die sich das Zeugs selbst vom Dach in den Tank spalten...und nebenbei, die Wüsten sind groß.


    Ich könnte mir bereits heute selbst vom Dach genug Suppe abziehen für ein Auto, mittlerweile wohl quasi sogar kostenlos. In den nächsten 5-10 Jahren werden viele SolDächer aus den 20 -Jahre-Verträgen rausfallen und dann vielleicht nur noch den Weltmarktpreis oder Eigenverbrauch erwirtschaften (unter 5C bzw equiv. zu 22 Cent aus dem Netz), da lohnt es schon fast, mit irgendeinem H2 Hersteller nen Liefervertrag PtB abzufassen .....

  • Es geht sich darum, zu viel erzeugten Strom zu speichern.......


    Wasserstoff ist eine Möglichkeit. Dieser kann schnell wieder in Strom gewandelt werden.


    Pumpspeicherkraftwerke beispielsweise sind eine andere Variante.


    Die Idee als solche ist nicht schlecht. Das mit Wasserstoff muss aber erst noch großtechnisch als Pilotprojekt umgesetzt und dann optimiert werden.


    Und so was dauert lange.

  • Bei den niedrigen Erdgaspreisen ist die guenstigste Methode der Wasserstofferzeugung immer noch die Reformierung von Erdgas


    Wird im groesseren Masstab in Leuna gemacht von Elf soweit Ich weiss


    Elektrolyse ist immer noch teuer


    Wenn die da jetzt Forschungsmittel reinstecken und 6 GW Elektrolyseleistung aufbauen wird die Technik vielleicht billiger also gute Idee, insbesondere wenn dazu billiger Boersenstrom verwendet werden kann


    Moechte nur wissen wie Sie den Ueberschusstrom zu den Elektrolyseuren bingen wollen ohne sich von den Netzbetreibern abzocken zu lassen


    Ein Bekannter hat Elektrolyseur von Solarstrom selber gebaut, Plexiglas, palladinierte Nickelelektroden, paar Schrauben, eigentlich recht einfach, duerfte auch mit Platin gehen, damals war halt pd noch billiger


    Es genuegt die Nickelelektroden mit Platin zu ueberziehen, muss nicht massives Platin sein


    Ich nehme mal an die Formel des Threadstarters stimmt, dann kommen Ein paar Tonnen Pt Bedarf zusammen aber im

    • Offizieller Beitrag

    Kann man eigentlich Brennstoffzellen "rückwärts" laufen lassen, um H2 zu erzeugen? Müsste eigentlich gehen...


    PS: möglich, siehe:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Reversible_Brennstoffzelle


    aber meist noch experimentell.

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    Einmal editiert, zuletzt von LuckyFriday ()

  • das power to gas verfahren, in dem fall zu h2, hat immer noch wahnsinnige umwandlungsverluste und enorme speicher- & transport probleme. carnot schwelle...
    ebenfalls kann man es nur zu ca 5% dem erdgas pipeline netz zufügen das sonst die infrastruktur versprödet und das gas flüchtet ;)


    will nur sagen, so einfach wie sich die eu das mal wieder vorstellt ist das nicht.


    bg bh

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  • Wasserstoff...es gibt vielleicht in D noch so zehntausend die mal nen Schweissbrenner...oder den Schneidbrenner zündeten....einmal am Rädchen zu viel gedreht....dann


    cu DL....ich hatte vorige Woche nach 25 Jahren zum erstenmal wieder das Vergnügen einen Anhängerrahmen zu verschneiden....cazzo....es knallte am Anfang öfter


  • 6GW sind 6 Millionen kW, bei 0,1g/kW wären das dann 60 Tonnen Platin bis 2024 oder 12 Tonnen pro Jahr. Das ist nur die EU, ich gehe davon aus, dass USA, China und Japan ähnliche Programme verfolgen.

    Es ist mir etwas peinlich: 6 Millionen x 0,1g sind natürlich 0,6t und nicht 60t Platin und damit hat sich die Ausgangsfrage vermutlich von selbst beantwortet:


    Wahscheinlich haben die Elektrolyseure erstmal keinen signifikanten Einfluß auf den Platinpreis.


    An einen Durchbruch der Brennstffzelle bei PKW glabe ich die nächsten 5 Jahre auch nicht. Evtl wird man hier und da einen LKW oder Bus versuchen, aber bis hin zur Kompkatklasse ist die Brennstoffzelle aus Kosten und Volumengründen ohne jede Chnace gegen die heutige Batterietechnologie und im hochpreisigen Segment wo der Bauraum zur Verfügung stellt und Geld keine so große Rolle spielt muss man mal sehen, derzeit sieht es nicht gut aus.


    Strategsich wird "grüner" Wasserstoff zuerst in der chemischen Inndustrie und in der Stahlherstellung zum Einsatz kommen, vorausgestzt man kann den EU Markt für grünen Stahl gegen billigere Importe an Kohle-Stahl abschotten.


    Im Kraftwerksbereich folgt erst der Wandel von AKW+Kohle zu Gasturbinen (10 Jahre) und vermutlich erst dann der Ersatz von Erdgas (Methan) durch Wasserstoff.


    Grüner Wasserstoff ist in Deutschland praktisch nicht konkurrenzfähig zu importiertem blauen oder türkisem Wasserstoff (aus Erdgas produziert mit Absceidung von CO2 bzw festem Kohlenstoff).
    Grauer Wasserstoff ist strategisch unsinnig, weil es nichts an der CO2 Emission ändert, aber die erschwerten Bedingungen für die Wasserstoffinfrastruktur als Nachteil hat.


    Hauptnachteil von Wasserstoff gegenüber Erdgas ist die schlechte volumetrische Energiedichte und die sehr niedrige Verflüssigungstemperatur. Hauptvorteil, dass er ohne CO2 Emission verbrennt und auch selbst treibhausgasneutral ist. Bzgl. Sicherheit bildet Wasserstoff zwar sehr einfach explosive Gemische, dafür verflüchtigt er sich aber auch sehr schnell.


    Die meisten Passagiere haben den Absturz der brennenden Hindenburg übrigens überlebt.


    MfG

  • Hauptvorteil, dass er ohne CO2 Emission verbrennt und auch selbst treibhausgasneutral ist.

    Da wäre ich mir nicht so sicher. Es ergibt Wasserdampf. Woraus bestehen Wolken noch einmal? Und die sind mit Sicherheit relevant. Die Herren Wissenschaftler können sich bis jetzt nur keinen Reim darauf machen, wie und in welcher Form denn nun - isolierend und damit temperaturerhöhend oder dank Rückstrahlung des Sonnenlichts temperaturverringernd ... Sie sind ja immer noch damit beschäftig, ihre Modelle bzüglich des erwünschten CO2-Einflusses anzupassen. Das erste (und letzte) Modell mit Wolken, von dem ich gelesen habe, ist jedenfalls ziemlich albern, denn danach könnten wir ja alle schon mal langsam zum Friedhof wandern.
    Das wir am Ende einer kleinen Eiszeit leben und die Temperaturen alleine deswegen ansteigen, hat man vor 40 Jahren noch gewusst. Seitdem muss irgend etwas mit den Wissenschaftlern passiert sein, was mit Wissen eher nichts zu tun hat. Eher mit Geld und wie man da ran kommt.

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
    Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Friedrich von Schiller (1759 – 1805)
    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
    Ingrid Bergman (1915-1982)

  • Ich glaube eher, wir stehen am Anfang einer neuen kleinen Eiszeit.

    genauso sieht es definitiv aus!

    Die Angst vor dem Tod,ist der erste Schritt in die Sklaverei! (hui-buh)


    All tyrannies rule through fraud and force, but once the fraud is exposed they must rely exclusively on force! (Orwell)


    Rechtlicher Hinweis: Ihr könnt mich alle mal kreuzweise!

  • wenn der Golfstrom weiter abkühlt wird es in Europa kühler und im Rest der Welt was weiss ich


    wahrscheinlich wird aber das Wetter ungefähr gleich bleiben in Europa:


    https://www.spektrum.de/news/d…t-aber-haelt-sich/1695134


    also nix mit Mittelmeerklima in Deutschland, leider


    Dolce far niente wäre schön gewesen


    Überschusstrom über Eektrolyse als Wasserstoff zu speichern ist trotzdem eine gute Idee, auch wenn das nicht viel Platin braucht

  • wahrscheinlich wird aber das Wetter ungefähr gleich bleiben in Europa



    also nix mit Mittelmeerklima in Deutschland, leider

    ich hatte mein gefühl letztes jahr aufm burtstag im hochsommer schon kund getan und prophezeit, dass das wetter auch symbolisch für alles andere steht, nämlich dass dies der highlight sommer ist und ab kommenden=diesem jahr, alles abkühlt und die ruhe vor dem sturm darstellt.
    ich bin so froh, dass ich die letzten 3 sommer faul war und das wetter mit dem rad voll ausgenutzt habe. letztes jahr mit ich durch die elbe auf die andere seite gegangen und war dort so gut wie jeden tag, inkl baden.
    dieses jahr war ich vielleicht 10x an und 2x in der elbe und das ist schon etliche wochen her.
    das ist der mit abstand kälteste und bescheidenste sommer seit rund 10 jahren hier im nicht ganz hohen norden, was mich zum glück nicht stört da ich nun die ganzen aufgeschobenen projekte abarbeiten kann und muss.

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  • Moin,


    wenn ich die Mehrjahres-graphen von Au, Ag und Pt übereinander lege, stelle ich fest, dass PT noch gewaltig abgeschlagen ist. Das dürfte sich bei weiterhin steigenden Preisen von Au und Ag angleichen.


    Bin in dieser Hinsicht unbedarft und physisch stecke ich bis Oberkanteunterlippe in AU+Ag.


    Wie läßt sich allein nur auf PT setzen? Keine ko´s, keine OS, lieber Minen, ETFs o. ä.

  • Da wäre ich mir nicht so sicher. Es ergibt Wasserdampf. Woraus bestehen Wolken noch einmal? Und die sind mit Sicherheit relevant. Die Herren Wissenschaftler können sich bis jetzt nur keinen Reim darauf machen, wie und in welcher Form denn nun - isolierend und damit temperaturerhöhend oder dank Rückstrahlung des Sonnenlichts temperaturverringernd...


    Da bin ich mir sogar sehr sicher :)


    Der durch die Verbrennung entstehende Wasserdampf ist in der Menge irrelevant für die Wasserbilanz das Planeten, die erhöhte Verdunstung über den Temperaturanstieg macht weitaus mehr aus.
    Darüber hinaus ist die mittlere Verweildauer von Wasserdampf in der Atmosphäre ziemlich gering, das fällt ziemlich schnell wieder als Niederschlag aus und durch einen zusätzlichen Eintrag verändert sich dieses Gleichgewicht nicht.


    Die Absorptionsbanden bei Wasser sind im übrigen auch gesättigt.


    Es bleibt also nur die Wirkung der Wolken selbst, Albedo einerseits und Rückstrahlung andererseits, daher hier die große Unsicherheit. Das Verbrennen von H2 hat aber keinen erkennbaren Einfluss auf die Wolken.


    CO2, Methan, Lachgas & Co sind deshalb wirksame anthropogene Treibhausgase, weil der Mensch hier tatsächlich erhebliche Auswirkungen hat auf die Konzentration in der Atmosphäre und all diese Gase als Spurengase noch nicht zu gesättigten Absorptionsbanden führen. Bei CO2 ist das so ein Mittelding, da war vorher natürlicherweise mit 280ppm schon einiges da, deshalb wirkt ein zusätzliches CO2 Molekül auch schwächer als ein zusätzliches CH4 oder gar SF6 Molekül. Beim CO2 macht es eben die Menge an zusätzlichen Molekülen aus.


    MfG

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