Dividendenaktien für die Krise

  • Energie läuft in einer Rezession normal schlecht. Aber aufgrund der Energiekrise und dem Krieg sieht die Sache anders aus.


    Im Energiesektor ist speziell Gas betroffen, von daher sollte es dort halbwegs sichere Dividenden geben.


    Vorschläge:
    1. Energean
    Der Gasproduzent hat erst kürzlich mit Dividendenzahlungen angefangen. Die Prognose für die nächsten Jahre sieht sehr gut aus.


    2. Cool Company
    Der LNG-Schiffsbetreiber profitiert von extrem hohen LNG-Frachtraten, die wohl noch eine Weile so hoch bleiben sollten.
    Dividendenprognosen gibt es noch keine, aber ich rechne mit einer zweistelligen Dividendenrendite ab nächstem Jahr.

  • Prognose bei comdirekt für cool company:
    2022e: 4,24%
    2023e 12,66%

  • Die letzte Spalte irritiert mich etwas.

    Das ist wohl die Dividendenzahlung im Verhältnis zur EPS (Earnings per Share). Sieht man gut bei Altria, hier die Daten auf Nasdaq vom 30.9.22:



    Heißt also: hier wird mehr ausgeschüttet als eingenommen - vergleichbar mit Share-Buybacks auf Kredit :wall:


    Klar können auch aktuelle Sonderabschreibungen die EPS reduzieren - Altria hat diesbezüglich genug Milliarden versenkt: vor ein paar Jahren in einen beknackten Cannabis-Deal. Mit dem E-Zigaretten-Zeug via Juul haben sie auch versucht zu diversifizieren und vom eigentlichen Tabak wegzukommen, haben sich aber damit ein anderes Wespennest ins Boot geholt - kein glückliches Händchen.


    Ich hab mir 2019 mal ein paar Stück angelacht, eben wegen der Dividende, aber letztlich hab ich sie letzten Herbst wieder gegeben. Die Dividende hatte die ständigen Kursverluste nicht annähernd kompensiert. Ohne strategische Zukäufe (Stichwort Verbilligung) in manchem Tief wär ich nicht mal ins Plus gekommen. Der starke Dollar dieses Jahr war ja so nicht zu erwarten...



    Prinzipiell ist es zwar gut, wenn viele Jahre die Dividende nicht gekürzt wird und wenigstens konstant gezahlt wird, interessant ist es aber dann erst nach mehr als 10 Jahren. Das Kursverlust-Risiko ist dagegen sicher zu vernachlässigen, nicht wahr :whistling: Außerdem hören sich 10% Dividendenrendite voll super an, betrachtet man aber noch die steuerliche Seite (Quellensteuer, Kapitalertragsteuer), kommt die Freiläuferbarriere ausschließlich via Dividende erst in weit mehr als 10 Jahren zum Tragen, vorausgesetzt es kommt keine Kürzung.


    Wie sicher solche Annahmen sein können, hat man bei Shell vor zwei Jahren schön gesehen: Erste Dividendenkürzung nach 75 :!: Jahren, mal so eben nebenbei, mit noch heftigerem Kurseinbruch als bspw. Total. Damals natürlich super Kaufgelegenheit...


    Hat ein aufsteigender Stern seinen Zenit überschritten, kommt sicher irgendwann der Absturz. Die Tabakbranche, ziemlich verrufen, und auch der Raucher selbst ist steuerlich gern gemolken. Trotzdem ist das Geschäft natürlich eine Cash-Kuh. Wenn sich halt demnächst auch in Amerika vielleicht die Frage "Essen oder Heizen" stellt, wird bestimmt der eine oder andere Raucher auch auf "Essen oder Heizen oder Rauchen" erweitern. Und dann wird es schwierig mit dem Halten der Dividende. :hae:


    Meine paar Buchstaben dazu... [smilie_denk]

  • ich bin kein Freund von Dividendenaktien


    viele ehemaligen Dividendenkaiser haben die Dividenden gekürzt oder gestrichen - entsprechende Kursrückgänge sind da überproportional häufig da die dann von den Dividendenfonds abgestossen werden wenn den Kriterien nicht mehr entsprochen wird

  • ich bin kein Freund von Dividendenaktien


    viele ehemaligen Dividendenkaiser haben die Dividenden gekürzt oder gestrichen - entsprechende Kursrückgänge sind da überproportional häufig da die dann von den Dividendenfonds abgestossen werden wenn den Kriterien nicht mehr entsprochen wird

    Hast du auch Beispiele um deine Behauptungen zu untermauern und damit wir uns selbst ein Bild von diesen Unternehmen machen können? Reicht wenn du ein paar Tickersymbole reinhaust.

  • Vom Grundsatz halte ich den Blick auf Dividenden für richtig. Jedoch gibt es viele Überlegungen, die mit einbezogen werden sollten. Altria wurde schon als Negativbeispiel genannt.


    Wenn wir davon ausgehen, dass sich die Welt weiter drehen wird. Dann sind - historisch betrachtet - extreme Marktphasen wie sie sich derzeit andeuten, nach ca. 3 - 5 Jahren beendet. Hier geht es demnach um den "Erhalt" des Vermögens.


    Somit würde ich mindestens zur Dividendenstrategie weitere Überlegungen mit einfließen lassen:


    - EBIT bzw. EBITDA
    - Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit
    - Innere Wert
    - "Sicherheitsmarche"
    - Wie lange ist mein Investitionshorizont (Monate, Jahre?)
    - Wissen welches Unternehmen ich gekauft habe um bei Turbulenzen Kursschwankungen auszuhalten.


    Die Fokussierung alleine auf Branchen halte ich für kritisch. Hier würde ich eher die Kombination Branche und Marktführerschaft näher in meine Überlegungen mit einbeziehen.


    Beim Kollaps hilft auch die Preissetzungsmacht nicht viel. Hier ist mir die generelle Überlebensswahrscheinlichkeit des Unternehmens wichtiger. Somit verzichte ich gerne auf die Dividende.


    HG
    schrotti

  • Hast du auch Beispiele um deine Behauptungen zu untermauern und damit wir uns selbst ein Bild von diesen Unternehmen machen können? Reicht wenn du ein paar Tickersymbole reinhaust.

    ja - als Österreicher hab ich da ein nationales Beispiel:


    die Telekom Austria hat jahrelang mehr Dividende ausgeschüttet als Gewinn gemacht wurde


    viele Banker haben die empfohlen - wegen - zahlt viel Dividende


    bis 2010 jedes Jahr 75 Cent, dann plötzlich nur mehr 5 Cent bei einhergehendem Kursverfall


    Dividende | A1 Telekom Austria Group




    AT0000720008

  • einzig Uran und h2 und alles was damit zu tun hat, macht Sinn, weil die Welt wirtschaftslok macht es vor.


    CN geht statt in Strom in h2.
    Für h2 braucht es Strom.
    Strom geht nur noch günstig mit Atom.


    Dazu ein wenig Cu und Al, denn die werden ebenfalls benötigt für Strom.


    Fossile Energien, s. Das Ende des ölzeitalters. Egal wie hoch die Preise gehen, der Umsatz geht zurück, weil sich die Leute die fossilen nicht mehr leisten können.
    Und in noch erfolgreiche russische energie Unternehmen zu investieren ist gefährlich, s. Gazprom.

    Wirtschaftskrise ist erst, wenn´s in der BLÖD steht - basda! :]
    Gewisse Schlüsselreizworte, hindern mich die Beiträge zu lesen; bspw. legalisierte Päderasteorg, gen. Kirche, u.a.

    Mein Beiträge sind ausschließlich private Meinungsäußerung und keinesfalls Tatsachenbehauptungen. Artikel 5 GG und besonders Absatz 3 (Kunstfreiheit-Satire) gilt hier.

    Nehme gerne Angebot von gelb glänzenden Rändern Krügers entgegen. [smilie_blume]

    Einmal editiert, zuletzt von Kinderkram ()

  • Nochmal kurz zu Aktien allgemein. Dividendenaktien will man ja länger halten und die Dividende reinvestieren um den Compound Effekt auszunutzen. Bei dem länger halten bin ich zur Zeit ziemlich gespalten. In den USA werden 55% aller Aktien von der Kohorte 57-76 Jahre gehalten. Die Boomer halten 20 Trillionen Dollar in Aktien. Es wird gemunkelt das viele von denen verkaufen könnten. Erstens wegen dem Alter oder weil sie keine Krise mehr durchhalten wollen. Heißt nicht das die wirklich in größerem Stil Aktien abstoßen ich wollte nur darauf hinweisen.

  • Ich war auch mal so drauf und habe versucht (inspiriert von Christian w. Röhl) mir ein schönes Dividendenportfolio zusammen zu stellen. Ich hatte auch ein paar Werte die im Eingangspost erwähnt wurden, z.B. Realty Income - übrigens keine klassische Aktie, sondern ein REIT - da interessanter Geschäftsbereich, gut regional in sich distribuiert, monatliche Ausschüttung etc.


    Warum ich davon abgekommen bin? Weil man zum einen viel Geld mitbringen muss, weil Positionen in Einzelwerte unter 5k€ in meinen Augen kaum Sinn machen, man für eine merkliche Reduzierung des Einzelpositionsrisikos erst ab 20+ Positionen darüber nachdenken sollte, man sich unweigerlich ein regionales und ein branchenspezifisches Klumpenrisiko einkauft, die Dividendenausschüttungen oftmals zulasten des Kurswachstums gehen und bei sehr vielen Dividendenausschüttern, mehr als 75% der Reinerträge ausgeschüttet werden (Ausnahmen sind hier REITs, die ~90% ausschütten müssen) ... und die Depotpflege viel Zeit benötigt, wenn man es richtig macht.


    Wenn man sich den kumulierten Gesamtertrag anschaut, dann überzeugen Dividendenstrategien auch nicht wirklich. Anbei ein Vergleich zwischen MSCI World und den drei größten globalen Dividenden-ETFs:


    Ja, man hat einen stärkeren automatischen Cash-Flow, aber zu welchem Mehrpreis? Lohnt sich das dann auch in Zahlen?


    Ich denke ein breiter Standard-ETF (FTSE All-World oder MSCI World) als Core reicht vollkommen aus, ergänzt um z.B. Euwax Gold II für die Seele und eine Handvoll REITs, Close-End Funds oder BDCs für den Kick. Daneben ausreichend Cash und etwas von dem, was der Ursprung dieses Forums war.

  • ETFs sind m. E. sinnvoll.


    Uran, H2, Solar, E-mobility, Cu, Energy, oil + Gas.

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