Magnet-Waage selbst herstellen

  • Das einzige was ich dazu sagen kann ist dass ein starker Neodym-Magnet sicherlich beim Einschwenken
    eine Beeinflussung des Messsystems der Waage bewirken kann.
    Habs gerade mal an meiner ältesten Waage ausprobiert, natürlich ohne Münze, da entstanden Messschwankungen.
    Bin jedoch kein Physiker :D

  • @Brenneke


    A) Genau das ist mein Problem. In der gezeigten Apparatur funktioniert es - vermutlich deshalb, weil der Magnet sehr nah an der Münze ist und zu schwach ist, den Deckel der Waage zu "ziehen". Ich tendiere gerne zu groß, aber in diesem Fall könnte man eine Waage weniger haben. :)


    B) Eine billigere Alternativvariante wäre dieses hier (aber ich will Panda's in Folie testen):


    http://www.gold-test.de/kruege…en-und-ausschliessen.html


    Ich freue mich auf weitere Antworten.

  • Ich denke 20 cm Abstand zur Waage sollten reichen, selbst bei den stärksten handelsüblichen Neodym Magneten. Außerdem handelt es sich nicht um magnetische Wechselfelder (Elektromotor) sondern um statische Magnetfelder, die sind per se unproblematischer.


    Wichtig ist eigentlich, dass die Wägeplattform nicht angezogen/entlastet wird, um das Messergebnis nicht zu verfälschen, aber das kannst Du ja einfach selbst ausprobieren. Also Magnet bestellen, Versuche machen und dann erst den endgültigen Abstand zur Waage festlegen.


    Empfohlene Sicherheitsabstände von Neodym-Magneten

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

  • Bei Sorgen wegen einer Beeinflussung der Waage, brauchst Du eben einen hohen Aufau, muß ja nicht schön sein. Das Magnetffeld dieser Scheibenmagnete nimmt mit der Entfernung schnell ab. Das Risiko, daß in der Waage irgendwas magnetisiert wird, ist da, aber Du muß ja nicht eine teure Analysenwaage nehmen. Die Genauigkeit ist Nebensache, es kommt ja mehr auf den Unterschied mit/ohne Magnetfeld an.


    Beim Magnet selbst, würde ich mich am Bild orientieren. Durchmesser etwa wie die Münze und ein-zwei Zentimeter dick. Das wird je nach Modell in der Gegend von 20 bis 50 kg liegen.

  • Kannst Du uns dann über Deine Erfahrung und den verwendeten Magneten berichten.
    Wäre prima…danke!


    Lg meggy

  • Gehe ich richtig in der Annahme, dass man mit der Magnetwaage keine Fälschung aufdecken kann ?
    Sie reagiert nur auf Gold oder nicht Gold ? Sie sagt bei 896er- oder 986er-Stücken jeweils: Ja, das ist Gold ?
    Oder kann man anhand des verdrängten Gewichts sagen, welcher Goldgehalt es ist ?

  • Letztlich benötigt man bei Gold mehrere Methoden, wenn ich das richtig verstanden habe:


    1) Wenn die Waage einen positiven Wert anzeigt, dann stößt sich der Magnet vom Gold oder Silber ab und drückt auf die Waage. Somit erhält man ein positiven Wert. ==> es ist Gold
    2) Sollte der Wert negativ sein, so würde der Magnet von der gefälschten Münze z.B. mit Wolfram angezogen werden. Somit reduziert sich das Gewicht auf der Waage und wird negativ. ==> es ist eine Fälschung


    ABER, wenn 1 eintrifft, dann müssen auch der Durchmesser und Dicke stimmen. Weil sonst könnte anstatt Gold auch Silber als "Füllung" sein. Das geht aber nur, wenn die Münze mit der Größe abweicht, da Silber eine andere Dichte hat.


    3) Ich würde immer noch die Dichte der Münze im Wasserbad bestimmen. Somit Münze auf die Waage. Dann Münze am Faden in Wasserbad und vor dem Eintauchen der Münze auf Null stellen. Dann Gewicht der Münze mit dem erhaltenen Wasserbadwert dividieren und er sollte 19,3 bei Feingold herauskommen (bei 999,9 er Gold)


    Problem: Pandamünzen in der Folie. Hier könnte Füllung Silber sein und es fällt nicht auf der Magnetwaage auf. Anderseits, wenn man einen Vergleichspanda hat mit Foliendicke etc., dann sollte man zumindest einigermaßen die Größe kontrollieren können.


    -------


    Verbessert mich gerne. Ich lerne sehr gerne dazu!

  • Problematisch sind auch Goldmünzen mit "Verunreinigungen" - Schon sehr geringe Anteile an Nickel verfälschen das Ergebnis. Entweder wird es uneindeutig oder "falsch". Ich hatte das Problem bei Münzen aus USA. Da hat man bei der Legierung wohl nicht so genau hingesehen. Bei allen europäischen Münzen hatte ich das Problem nicht. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

  • Einen einfachen Versuchsaufbau sieht man hier:


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    .


    (Minute: 1:17 - er sagt 170 kg Zugkraft hat der Magnet ... upps)


    oder hier


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    @'Seeadler: Wenn ich es richtig verstehe, dann wirken bei den von dir angesprochen USA-Münzen sich entgegenwirkende Kräfte. Einerseits stößt das Gold den Magneten ab und andererseits wird es durch Nicke o.ä angezogen. Das ist ja recht bescheiden .... was für ein Mist

  • @'hegele


    Die Feinheit kannst du nur über die Dichte - sprich Tauchbad, bestimmen.


    ABER. Wenn du die Waage regelmäßig nutzt, dann sollte er vermutlich - so nehme ich es an - immer nahezu den gleichen Wert anzeigen und dann wüsstest du zumindest, dass die Feinheit "gelitten" hat. Beispielsweise durch eine wie auch immer geartete Fälschung.

  • ja, so denke ich es mir auch
    Aber im Grunde genommen brauche ich dann die Waage nicht und es reicht mir eine Tauchwägung, wenn ich diese ohnehin benötige.
    Meine Schwierigkeit bei der Tauchwägung ist meistens die anbringen des Fadens an einer Münze.
    Jetzt mache ich es so, dass ich ihn mit einem kleinen Stück Tesafilm festklebe.

    Wenn man mir schon nicht das Wasser reichen kann, dann reicht mir wenigstens den Wein.

    2 Mal editiert, zuletzt von hegele ()

  • Ich finde das sehr spannend.
    Würdest Du bitte darüber berichten, wie Du es letztendlich umgesetzt hast, wenn Du damit fertig bist.

  • @'Seeadler: Wenn ich es richtig verstehe, dann wirken bei den von dir angesprochen USA-Münzen sich entgegenwirkende Kräfte. Einerseits stößt das Gold den Magneten ab und andererseits wird es durch Nicke o.ä angezogen. Das ist ja recht bescheiden .... was für ein Mist

    Ja - dadurch gibt es kein eindeutiges Ergebnis. Ob sich das verallgemeinern lässt, kann ich nicht sagen. Es traf aber auf alle von mir getesteten Münzen zu. Die Tauchwägung hat aber bewiesen, dass sie echt sind.
    Man hat nach einiger Zeit aber ein gewisses "Gefühl" und wenn unterschiedliche Jahrgänge immer ein sehr ähnliches Verhalten zeigen, dürfte eine Fälschung doch auffallen. So dürfte ein Wolframkern doch ein unterscheidbares "Verhalten" zeigen. Da hatte ich aber keinen zur Hand.
    Ich habe aber zum Beispiel überhaupt keinen Unterschied zwischen originalen 20Mark und Hausmännern feststellen können. daher denke ich nicht, dass man unterschiedliche Grade der "Feinheit" unterscheiden kann, wie von dir im nächsten Beitrag vermutet. Da müsste es schon erhebliche Unterschiede geben, z.B. 585 vs. 900. Da hatte ich aber auch kein Testobjekt. Im Blindtest (Tütchen) zwischen 20Mark und 1/4 Unze fein habe ich nach einer Messreihe keinen Unterschied finden können. Über die ganze Sache könnte man ewig reden: Entscheidend ist die Erfahrung - weiß hier aber jeder.

  • Bezüglich der Herstellung einer Magnetwaage habe ich mal eine kurze Frage.
    Ich habe diese auch selber gebaut und einen viereckigen Neodymmagneten mit einer Kraft von 60 kg genutzt, glaube es ist eion N42 oder N45. Trotz des ziemlich hochen Aufbaus bekomme ich bei einer 1/4 Krügerrand, sowie einer 10 Kronen Münze, eines 1/4 Kängurus und eines Full Sovereign gar keinen Wert. Will sagen, die Waage zeigt weder Negativwerte noch Positivwerte an. Und ja, die Waage funktioniert... :)
    Definitiv sind meine Münzen echt.
    Woran kann das liegen bzw. was mache ich evtl falsch? ?)
    Hat jemand eine Lösung oder einen Vorschlag?

  • Will sagen, die Waage zeigt weder Negativwerte noch Positivwerte an.

    Was für eine Auflösung hat denn Deine Waage und wie groß ist der Abstand zwischen Münze/Magnet?


    Für ¼oz ist ein 60kg Magnet m.E. etwas mickrig. Das gibt schätzungsweise 10mg Abweichung, je nach Luftspalt auch weniger. Ich bin aber selber erst dabei, mich an das Thema ranzutasten.

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