Die Goldmünzen der Lateinischen Münzunion

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    Original von 0711
    Hier habe ich ein wirklich interessantes Dokument mit dem Titel »Währungen im Übergang«, das eigentlich die Geschichte der deutschen Goldwährung behandelt, es stammt von einem Server der Bundeswehr-Uni München. Es steht hier in diesem Thread weil in Teil II auf Seite 7 eine gute wenn auch kurze Übersicht des Verlaufs der LMU zu finden ist. Dort wird das „Greshamsche Gesetz“ erwähnt, das die Zusammenhänge um die Silberumlaufmünzen in der LMU erklären kann.


    Teil I Teil II


    Außerdem gibt es dort noch »Inflation und Preissteigerung ein langfristiges Problem frühneuzeitlicher Währungsgeschichte?«, was von allgemeinem Interesse sein könnte.


    Habe es eben studiert. Das sind wirklich interessante Artikel.

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    Original von fabio
    Die Auflagen stehen m.W. sowohl im "Krause-Mishler" als auch im "Standard Catalog of World Gold Coins" -


    Bei den KMs für das 18. und 19. Jahrhundert kaum noch.


    Zitat

    Gibt´s eigentlich zumindest grobe Schätzungen, wieviel Prozent eingeschmolzen wurden (würde mich bei allen alten Goldmünzen interessieren!!)


    Ich glaube nicht, jedenfalls habe ich nur für Reichsgold Zahlen darüber gefunden.


    Ich achte allerdings nicht so intensiv darauf, weil die Auflage für mich eine völlig uninteressante Größe ist: Bei alten Münzen kennt man sie nicht, auch nicht den eingeschmolzenen Anteil, und für den inzwischen gefestigten Preis braucht man sie nicht.
    Bei neuen Münzen ist sie für den Preis ohne Bedeutung. Entweder sind es Handelsgoldmünzen, da kennen wir den Preis. Oder es sind Pseudomünzen, deren Marktwert einfach von der Mode und der unbeständigen Spekulationssituation bei Ibeh abhängt. Mini-Auflagen haben sie alle, aber nur, weil es so wenige Leute gibt, die sich darum reißen, eine Unze Gold für den Preis von zweien zu kaufen.


    Prinzipiell ist nur das Verhältnis von Auflage und Nachfrage von Bedeutung, dafür gibt es unzählige Beispiele. Es nutzt nichts, nur die eine Größe zu kennen.

  • Toll, die haben bebilderte Verzeichnisse fast aller älterer Handelsgoldmünzen.
    Ich habe bloß noch nicht begriffen, wie man dort was und zu welchen Preisen bestellen kann.


    Wenn ich die alten Goldmünzen sehe, kommt mir beim Anblick heutiger Lunare und Pandas bloß noch das K...
    K...
    K... [Taste klemmt]


    ... Kopfschütteln, jetzt hab ichs.

  • Ich sehe das so, daß alle Handelsgoldmünzen gültiges Weltgeld sind, egal, welche "offiziellen" Regelungen und Bekanntmachungen es irgendwo gibt. Man muß einfach nur wissen, wieviel Gold darin ist, dann hat man die Nominalangabe, die es braucht. Was Regierungen, Bücherschreiber und Forumsmehrheiten dazu sagen, ist vollkommen uninteressant. Das ist ja das Schöne an Gold.


    Wer die Geldeigenschaft etwas eines Reichsgoldzwanzigers bezweifelt, muß nur versuchen, mit solcher Währung in meinem Weltmünzenladen zu bezahlen. Er wird mit 1000 Dankesworten und rückwärts ausgeführten Bücklingen zur Tür begleitet.

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    Original von 0711
    Ein Panda mit Fingerabdruck zeigt doch nur daß sich jemand nicht zurückhalten konnte das Ding sinnlos zu befummeln.


    Naja, es geht ja eigentlich nicht anders. Ich habe die Gewohnheit, sämtliche Goldmünzen mit Schlagzahlen durchzunumerieren und als mein Eigentum zu kennzeichnen. Wenn ich die nicht festhalte, springen sie mir dauernd vom Amboß.

  • Zitat

    Original von 0711
    ... ich finde einiges was über den reinen Feingehalt hinausgeht schon interessant, auch wenn es vielleicht keine Bedeutung hat. Und das eben eine rare Prägung höher bewertet wird als eine gewöhnliche, die aber aus genausoviel Gold besteht, das anerkennst Du doch auch?


    Selbstverständlich. Mein Plädoyer bezog sich nur auf die fortdauernde Gültigkeit der alten Handelsgoldmünzen. In guter Erhaltung sind sie natürlich mehr wert als das Gold, auch mir.


    Skeptisch bin ich bei modernen Goldmünzen. Denen billige ich im Allgemeinen keinen höheren Wert als ihrer Goldmenge zu. Welches die Ausnahmen sind, wird man in 100 Jahren wissen, bestimmt nicht die PP-Erzeugnisse des gegenwärtigen Massengeschmacks.

  • Zitat

    Original von 0711


    Nein, das denke ich auch nicht.
    Die haben weisen zwar alle Charakteristika auf, die eine Münze nach geläufiger Definition von einer Medaille unterschieden. Aber ich denke ein Punkt wird dabei eben nicht beachtet: Sie werden definitiv nicht zum Gebrauch als Geld bzw. Münze hergestellt. Also doch Medaillen, irgendwie. Naja, die alte fruchtlose Diskussion.


    Man übt sein Hobby ja mit Leidenschaft aus, aber hier muß man sich wohl wirklich damit abfinden, daß es keine Einigung geben wird.


    Wer entschlossen ist, PP-Sammlerprägungen als Münzen zu betrachten, wird sich davon nicht abbringen lassen. Genauso bleibe ich unbeeinflußbar bei meiner Definition, daß Münzen Geld sein müssen. Man muß sie anfassen dürfen und sie müssen dem Geldverkehr oder der politischen Propaganda dienen, den beiden Hauptfunktionen des Münzgeldes.


    Die PPs sind für mich keine Medaillen. Im Gegenteil, ich halte sie für die Antimedaillen schlechthin. Unterscheidungsmerkmale sind künstlerische Machart, Herstellungsweise, Ausgabezweck und Kommerzialisierung der Verbreitung. Medaillen sind ein außerordentlich anspruchsvolles Sammelgebiet und schon deshalb etwas anderes als einfache Nicht-Münzen.

  • Wir stimmen bis auf einige Kleinigkeiten weitgehend überein. Zur Münzen-Medaillen-Abgrenzung nochmal:


    Zitat

    Original von 0711Es gab sogar Prägungen nach den Normen der LMU, die aber eigentlich offizielle Medaillen sind, da ohne Nominal, jedoch von den entsprechenden staatlichen Stellen herausgegeben!


    Bei den - eben: genormten - Münzen der LMU ist ein Wertaufdruck entbehrlich, da man weiß, wieviel Gold drin ist. Gerade diese Münzen zeigen sehr deutlich, daß eine Angabe in Landeswährung für die Geldfunktion nicht nötig ist. Die entsprechenden Münzstufen waren alle das gleiche wert und wurden in allen Mitgliedsländern in Zahlung genommen (in anderen natürlich auch sehr gern).
    Heute ist das auch noch so. Es ist mir vollkommen wurscht, ob auf einer modernen Goldmünze 100 Kwacha oder 700 Dong oder 846 Gäpic steht. Es zählt nur, wieviel Gold drin ist.


    Zitat

    Rumänien 1944 20 Lei „Eingliederung Siebenbürgens“
    Serbien 1912-1918 Peter I.
    alle Ausgaben von Luxemburg 1953, 1963-64


    Davon habe ich bisher keine, vermutlich sind sie aber von der Qualität, auch nach Deinen Maßstäben hinsichtlich Motiv und Prägequalität, sicherlich sammelwürdig.


    Absolut. Es ist mir unbegreiflich, wieso diese schönen alten Münzen teilweise zum Goldpreis über den Tresen gehen.


    Zitat

    Die modernen Prägungen sind in meinen Augen dagegen schlicht nur Produkte.


    Das ist sehr zurückhaltend ausgedrückt.


    Zitat

    Zwar kann ich mir außerdem immer mehr vorstellen, auch in diese reinen Sammlerprodukte zu investieren, da es wohl doch einen echten Markt gibt, aber davon bin ich noch weit entfernt, vielleicht lasse ich es doch auch bleiben.


    Für mich gibt es eine ganz klare Grenze: Alles, was speziell für Sammler hergestellt wird, sammle ich nicht.

  • Hallo und eine Frage an die Experten der LMU Münzen.


    Benötige zur Klärung eines Streitfalls mit einem Ebayer aus der Schweiz, den Durchmesser des


    100 FF Genius auch stehender Engel genannt, dringend, um ihn in ein Schadensprotokoll einzutragen.


    Habe in meinem Weltmünzkatalog von Schön Nr. 13 keine solche Angabe.


    Grüße
    ich

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