DAX in Gold oder Silber

  • Hallo Leute,


    es gibt ja Charts, die z. B. den DJIA nicht in Dollar zeigen, sondern in echtem Geld, also Gold oder Silber. Anhand dieser Charts sieht man sehr schön, dass der DJIA (und der restliche Aktienmarkt) seit Jahren FÄLLT.


    Meine Fragen: gibt es so eine Chartdarstellung auch für den DAX (mit Gold in Euro oder DM), bzw. kann einer von euch so eine Darstellung mit geeigneter Software basteln?
    Es wäre sicher aufschlussreich zu sehen, ob der DAX ebenfalls seit Jahren tatsächlich fällt.


    Danke schon mal für die Mühen.


    Grüße


    extrel


  • Hallo extrel,



    das dürfte so aussehen, dass der DAX in Gold gewogen fällt, kann man auch durch einen DAX/Gold Quotienten an drei markanten Messpunkten schnell prüfen.
    z.B. 2000, März 2003, und demgegenüber 2007.


    Grüsse,
    gutso


    PPS: Hier gibts die Langzeit-Daten dazu.


    http://www.markt-daten.de/daten/daten.htm


    Allerdings Vorsicht: der DAX wurde stellenweise an einzelnen Tagen gehandelt / nicht gehandelt im Gegensatz zu Gold, ebenso andersherum!
    Man muss solche Datenreihen also dem Datum nach nebeneinander legen, prüfen - & irgendwann kriegt man einen Augenkoller. :D


    Aber aufs Ergebnis kann man dann stolz sein, ich hab das mit DJIA und Gold- Silber- Platin- Palladium--Kursen im August 2006 so gemacht.
    Um alle miteinander vergleichen zu können.

  • Zitat

    Original von silverchiller
    Hi extrel,
    hier gibt es die Daten die du suchst http://www.corelogics.de/finance


    [Blockierte Grafik: http://www.corelogics.de/finance/dax-goldbasiert.png]


    Danke, silverchiller. Mich wundert's dass der DAX in Gold ausgedrückt anscheinend wieder steigt. Gold ist doch in Euro seit dem Knacken der 350er Marke ziemlich angestiegen. Vielleicht fließt da ja jede Menge angelsächsisches Geld in den DAX, weil es daheim weniger Rendite bringt.


    Grüße


    extrel

  • Hallo Ihr,


    sehr guter Link, silverchiller! Habe den noch nicht gekannt.
    (Klar ist, wenn man Monatsdaten nimmt, ist es einfacher - aber immer noch eine Heidenarbeit sowas zu erstellen ... .)


    Bemerkenswert finde ich, dass der DAX nur von 1997 bis 2000 Gold outperformen konnte, und das nicht mal nachhaltig.
    Spricht auch wieder mal für Dividendenwerte auf Langfristsicht, wenn es schon konventionelle Werte sein sollen.



    Grüsse,
    gutso

  • Großartige Charts!


    white knight

    "Heut`mach ich mir kein Abendbrot,heut´mach ich mir Gedanken." [smilie_denk]


    Noch watt: ich sachma so, ich hab kein Einfluss auf die Gestaltung und auf die Inhalte von die verlinkten Seiten und datte dich dat merken tust, ich distanziere mich getz schon von alle fremden Inhalte!

  • Der Chart kann im Fall eines Finanzcrashes völlig anders aussehen.


    Aussagen aus Charts können sich in Nullkommanix in ihr absolutes Gegenteil verkehren.


    Denkbar ist sogar, daß die Aktien dann relativ weniger wert sind, als zu Beginn des Betrachtungszeitraumes.


    Meine Meinung:


    in vielen Bilanzen steckt mehr Schein als Sein.


    Erst in der Krise wird offenbar, welche Bilanz ein solides Fundament ist und welche sich als Luftschloss für Schönwetterzeiten herausstellt.

  • zu bedenken ist noch, dass die großen indizes so gemacht sind, dass immer von zeit zu zeit gute aktien reinkommen und dafür schlechte rausfliegen, was dazu führt, dass der index tendenziell einen zu hohen punktestand aufweist. noch krasser wirds beim dow jones, weil der nach dem absoluten kurs der aktien gewichtet wird und nicht nach der marktkapitalisierung. d.h. der wäre eigentlich viel tiefer als bei 13.000 (der s&p hat ja auch noch nciht sein hoch überschritten, da er nach kapitalisierung gewichtet wird). in gold gerechnet sähe es dann also noch schlimmer aus.


    langfristig kann der aktienmarkt (von ausnahmen z.b. stark wachsenden unternehmen abgesehen) eigentlich in gold gerechnet nicht mehr steigen als das reale BIP.

  • Schon richtig, der Mann hat die Daten falsch bearbeitet ....


    Sei Gold unsere Währung, dann ...


    Die Aussage, dass ein Aktienindex in Gold gemessen theoretisch mit dem realem Wirtschaftswachstum eines Landes steigt ist meines Erachtens auf lange Sicht in voll "durchindustrialisierten" Ländern ein sehr weit verbreiteter Irrtum.
    Richtig ist vielmehr, dass der Aktienindex in voll durchindustrialisierten Ländern idealisiert schlicht mit der Goldmengenvermehrung (=Inflation) steigt. Gäbe es keine Goldförderung (=Inflation), wäre das Ratio Aktienindex/Gold konstant.


    In einer "echten", abgeschlossenen Goldwährung (ohne Goldmengenvermehrung, d.h. ohne Goldförderung, ohne globale Effekte) führt das reale (=nominale!) Wirtschaftswachstum eines Landes zwangsweise zu entsprechend fallenden Preisen. Der Wert der Gesamtwirtschaft in Gold bleibt dann genau gleich. Im Grunde könnte man das Wirtschaftswachstum dann gar nicht messen, weil der Goldwert aller Waren in Summe ja nicht gesteigert werden kann, auch wenn der Wohlstand steigen würde! Woher soll also das zusätzliche Gold für die Steigerung des Aktienindexes kommen, wenn nicht aus einem anderen Sektor (Landwirtschaft->Industrie)? Betrachtet man den Aktienindex als konstanter, (gold)wertmäßig unveränderlicher Anteil(!) der Gesamtwirtschaft, bleibt sein Preis in Gold gemessen also konstant.


    Während der Industrialisierung eines Landes "fließt" vereinfacht Wert (=Gold) vom Sektor Landwirtschaft in den Sektor Industrie. Nur in diesen Zeiten steigt das Aktienindex/Gold-Ratio sehr stark an! Das kann man z.B. bei einem Langfristchart des Dow Jones (zurückgerechnet) schön beobachten. Seit etwa 1910 pendelt der Dow Jones aufgrund der Wirtschaftszyklen aber nur noch um die Marke von grob 6 Unzen Gold und wir werden diesen Wert auch wiedersehen !!! :P :P. Der Nachkriegs-DAX (zurückgerechnet) seit 1948, den ich nicht als Graph angelegt habe, zeigt in Gold genmessen übrigens auch einen enormen, einmaligen Anstieg.



    Hier mal was Anständiges, so groß, dass man es auch lesen kann:

  • Ein Danke an Silberling3000, der die Ungereimtheit erkannt hat und an Minos, der für sofortige Nachbesserung und eine Menge schöner Charts gesorgt hat.


    Was mir aufgefallen ist im Vergleich mit dem Chart des DJIA-Gold Verhätnisses ist der Zeitraum der 60er Jahre, der Zeit des London Gold Pool Arangements (Gold bei 35 USD pro Unze halten). Während das DAX-Gold Verhältnis - okay, den DAX gab es da ja noch gar nicht, - eher seitwärts lief zwischen ca. 5 und 10, stieg das US Pendant von ca. 15 auf 25. Und das, obwohl auch Deutschland im London Gold Pool dabei war. Muss wohl am Wechselkurs DM-USD gelegen haben. Meines Wissens waren aber die Wechselkurse damals fix (was, wie ich eben in von Minos bereitgestelltem Chart "Euro in US-Dollar" sehe, offensichtlich so war).


    Nebenbemerkung: am 8. März 1968 verkaufte die Bank of England statt der üblichen 5 t aus dem Pool 100 t Gold in den Markt, um den Preis zu stützen (hm, wer hat das Zeug gekauft?). Der damalige Fed Chairman William McChesney-Martin gab bekannt, die USA würden den Goldpreis von 35 USD pro Unze verteidigen "down to the last ingot". Die Tresore müssten also leer sein. :D Was würde die Flutung des Marktes mit 100 t Gold heute für Folgen haben? Ich denke, die Kaufgelegenheit des Lebens für alle Gold bugs.


    einen schönen Feiertag allen Arbeitnehmern


    extrel


    P.S.: Ich für meinen Teil habe bekommen, was ich gesucht habe. Der Thread kann also geschlossen werden. Oder gibt's andere Meinungen?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Minos
    (....) Seit etwa 1910 pendelt der Dow Jones aufgrund der Wirtschaftszyklen aber nur noch um die Marke von grob 6 Unzen Gold und wir werden diesen Wert auch wiedersehen !!! :P :P. (....)


    Moin


    Und vermutlich auch noch weniger, mit Glück 1 : 1 ! ;)


    Siehe auch hier, mit etwas aktuelleren Charts Dow : Gold :



    http://www.goldseitenforum.de/thread.php?threadid=4661


    ---Besonderes Verhältnis -- Dow : Gold---



    Grüsse

    Bilder


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Noch einmal etwas zu den Charts, insbesondere zu denen mit hohen Ausschlägen. Diese sollte man immer log. statt linear anzeigen lassen, da so die Ausschläge in den unteren Bereichen verschluckt werden.
    Bestes Beispiel ist Solarworld, ich hab mal beide Varianten eingestellt.

    • Offizieller Beitrag

    Voila` ! ( Dow : Gold )


    Da hat Gold noch einiges vor sich. ;)


    Grüsse

  • Zitat

    Original von Edel Man
    Voila` ! ( Dow : Gold )


    Da hat Gold noch einiges vor sich. ;)


    Grüsse


    Und die Amerikaner und wir haben da wohl auch noch was vor uns ... 8)


    Danke Euch für die Überlegungen, - und die Charts!


    Nur noch ein Hinweis zu Edel Mans letztem Posting: den DJIA gibt es erst seit 1896, davor muss es also etwas anderes sein (NYSE?) ...


    Ich würde das Thema nicht schliessen, übrigens.
    Da kommt bestimmt noch mehr, könnte ich mir vorstellen ...


    Z.B. folgenden Langfristchart: (Gold)*(Geldmenge/Erdbevölkerung) ? :]


    Den will ich schon seit Monaten machen, kam aber nie dazu, weils eine heillose Arbeit ist.
    Und ich wüsste auch nicht, wo man halbwegs verlässliche Daten zur Globalen Geldmenge her bekäme.
    Ist halt die Frage, ob man da nur die US M3 (& nowandfutures M3b) dafür nehmen sollte oder ob das nicht etwas eng gefasst wäre.



    Grüsse,
    gutso

  • wenn man mal das unterschreiten der unteren trendlinie (10) als dn punkt ansieht an dem gold langsam überbewertet ist gegenüber aktien, dann ist es zumindest unwahrscheinlich, dass der dow um 90% einbricht und gold sich gleichzeitig verzehnfacht ;)


    ich denke eher, dass aufgrund der steigenden geldmenge beides weiter steigt, gold allerdings stärker. oder nur gold steigt und die aktien stagnieren (nominal. real natürlich dann weniger)


    oder würdet ihr drauf wetten, dass wir wieder so einen peak kriegen wie 1980 wo die trendlinie extrem unterschritten wird?

  • Minos


    ist schon richtig. ich hatte folgende überlegung angestellt: man betrachtet den aktienmarkt mal als weizenfeld und der reale preis des weizenfeldes ist sein preis gemessen in weizenkörnern. das entspricht dem preis der produzierenden objekte gemessen in den produzierten objekten (damit also quasi gemessen im preisindex).


    lanfristig sollte dieses verhältnis um einen bestimmten wert oszillieren. es sei denn das feld wirft jedes jahr mehr weizen ab. dann steigt natürlich sein preis gemessen in weizenkörnern denn für ein feld das 10000 körner 'produziert' zahle ich mehr als für einen der 1000 produziert, von schwankungen abgesehen (mal ist das feld begehrter, mal die weizenkörner). daraus könnte man ableiten, dass der preis des feldes gemessen in weizenkörnern so schnell steigt wie das feld mehr weizenköner produziert. das wäre die analogie zum wirtschaftswachstum.


    das problem dabei besteht zugegeben darin, dass man dies jetzt nicht 1:1 aufs gold übertragen kann. die aktienkurse würden in diesem fall zwar gemessen in den produzierten gütern so schnell steigen wie das reale BIP. aber nur weil eben diese güterproduktion so schnell steigt wie das BIP. steigt die goldmenge langsamer, so würde natürlich der index gemessen in gold auch langsamer steigen, eben so schnell wie das goldmengenwachstum. beträgt dieses 0, steigen langfristig auch nicht die kurse.


    ps: das stimmt allerdings nur dann wenn die 'umlaufgeschwindigkeit' des goldes sich nicht ändert...dass sie konstant bleibt kann man annehmen aber ist das wirklich immer so? wenn sie anstiege, könnte auch das verhältnis aktien/gold steigen, weil dann die preise nicht so schnell fallen wie mehr güter hergestellt werden.

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