investitionen in ackerland / wald ??

  • In dem Beitrag wird mal ein äusserst komplexes Thema


    wieder von so einem einseitgem Schmalspurwissenschaftler extrem reisserisch beleuchted.


    cu DL.....Boden....da sind noch tausend Jahre Geheimnis drin....glaubt es mir...ich beurteile


    die Qualität indem ich an einer Handvoll Erde rieche.....und sie mir ansehe.....dann weis ich ziemlich alles.

  • Jep, ich glaube genau für Menschen wie dich wurde der Artikel geschrieben. Für Leid, de se mit eh ois auskennan. Mensch @PatronaLupa klar ist das keine fundierte wissenschaftliche Abhandlung sondern ein reisserischer Artikel. Sinn und Zweck ist es meines Erachtens Interesse zu wecken. Falls sich wer für die Thematik interessiert, muss er sich natürlich gute Lektüre zuführen, aber sowieso auch raus aufs Feld und in den Wald, wenn er mitreden können möchte. Aber für den Schwabinger Mediendesigner oder die Softwareingenieurin aus Rahlstedt ist es u. U. ganz gut, wenn sie erfahren, dass der Boden, auf dem ihr Essen wächst, mit der aktuellen Behandlung endlich ist. Vielleicht kommt sogar ein mittelständischer Unternehmer auf die Idee, dass sich eine Investition im Agrarsektor ganz gut rentieren könnte.
    Wobei ich mir bei dir nicht sicher bin ob wir mit "Ackerland" und "Wald" das gleiche asoziieren, wenn ich so an deine Äußerungen bezüglich Zeiring und lustige Vögel denke...

  • Der ..der den Boden bewirtschaftet liest so koklores bestimmt nicht


    und braucht es nicht.....ein ha hat so rund 5000 to Mutterboden minimo....


    da werden die Mrd to Verlust mal schnell kleiner.


    cu DL.....es gibt so Landwirtschaftserklärer die würden Stiere gerne der Milchleistungsprüfung unterziehen [smilie_happy] [smilie_happy] [smilie_happy]

  • Oida!
    Es gibt Mutterboden und Mutterboden!
    EIn Ah Horizont ist was anderes, als ein tiefgepflügter Acker, wo nur Gülle drauf kommt, Jahr für Jahr! Nicht umsonst wurde die letzen Jahre auf Flachpflügen bzw. nur eggen/unterkratzen umgestellt.
    Allein die Strukturen der einzelnen Horizonte im Durchgang von Bodenbewohnern ist so komplex.....und wurde immer wieder tiefgründig zerstört, das ist ein eigener Studiengang! Abgesehen von örtlichen Bodenunterschieden wie Löß, Sande, Lehm, Braunerden, Hochmoor, Gley, Podsol, Wiesenkalk usw....


    Fakt ist, das unbewachsener Boden abgetragen wird, durch Wind und Regen. Das die Böden verarmen, weil schlicht kein Humuseintrag mehr kommt, nur Güllewasser und Kunstdünger. Die meisten Viehzüchter haben nicht mal mehr nen Miststreuer.

  • also hier bin ich ja nun vom Fach sozusagen.
    Die Böden die ich näher kenne, meine eigenen und die meiner Kollegen in der näheren Umgebung, sind zu 90%
    in einem so guten Zusand, wie sie wohl noch nie vorher waren.
    Das ganze Gequacke (Gülle, Chemie, etc.pp) ist ganz überwiegend ein totaler Blödsinn.
    Die Nährstoffanalysen, die Humusuntersuchung, die ph-Werte, das Aufspüren von Verdichtungshorizonten usw. belegen das.
    Noch nie waren unsere Böden ertragreicher und fruchtbarer, als derzeit.
    Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel.
    Aber trotzdem kann man sich als Laie beim Kauf von Ackerland (auch wenn kein Spekulationshintergrund in Richtung
    Bauland etc) ordentlich die Finger verbrennen, weil inzwischen ca. 50-60% aller Ackerflächen mit irgendwelchen
    Auflagen und Nutzungseinschränkungen belegt sind (Wasserschutzgebiet, Naturschutzgebiet, Vogelschutzgebiet, Landschaftschutzgebiet, Überschwemmungsgebiet, Insektenschutzgebiet, usw.) die den Geldwert erheblich reduzieren können.

    Also bitte bei Kaufinteresse unbedingt Fachgutachten einholen, am besten mehrere!!!

    "Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."


    Carl Burckhardt

    Einmal editiert, zuletzt von aurora II ()

  • Ich kann da jetzt nur für Mittelhessen sprechen, aber da ist es so, dass du als Nicht-Vollerwerbslandwirt Ackerland nur viel zu teuer erwerben kannst, weil wenn du auch nur in die Nähe der Bodenrichtwerte kommst wird immer von einem ansässigen Vollerwerbslandwirt das Vorkaufsrecht das er hat ausgeübt.
    Bei Wald ist das besser, da kann man tatsächlich teilweise zu fairen Preisen erwerben, wenn man weit genug weg von Frankfurt ist, weil dort im größeren Umkreis gerade etliche Banker Wald zu Mondpreisen aufkaufen. Die werden schon grundsätzlich wissen warum sie ihr Fiat in Sachwerte umwandeln wollen, nur von der Bewertung haben sie halt keine Ahnung und sind dann zu blöd oder zu arrogant oder zu geizig sich Gutachten einzuholen.
    Jetzt kann man natürlich sagen, wieso ist halt von Angebot und Nachfrage abhängig und wenn die Nachfrage nach dem Boden halt gerade das Angebot soweit übersteigt, dann ist das halt der Marktpreis. Die Rechnung ist meiner Meinung nach aber riskant, da in der Regel der größere Anteil am Gesamtpreis durch den Aufwuchs dargestellt wird. Und da sollte man schon bisschen Ahnung vom Holzmarkt haben um dessen momentanen und zukünftigen Wert einigermaßen realistisch einschätzen zu können.

  • Also bitte bei Kaufinteresse unbedingt Fachgutachten einholen, am besten mehrere!!!

    Moin,


    hier wird immer suggeriert, dass Kaufwillige auch kaufen können. Bei uns im Norden vollkommen ausgeschlossen, dass Nichtlandwirte Flächen erwerben können (max. 1 ha).


    Grüße
    Goldhut


    Alle Mitteilungen in diesem Forum sind als reine private Meinungsäußerung zu sehen und keinesfalls als Tatsachenbehauptung. Hier gilt Artikel 5 GG und besonders Absatz 3 (Kunstfreiheit-Satire)
    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Wobei sich mache "Investoren" hier in der Gegend aktuell bei der "Waldanlage" erstmal gehörig die Finger verbrannt haben.


    Fläche musste wg Borkenkäfer komplett gerodet werden (was die natürlich nicht selbst könnten) und dann hat man halt pro fm gleich mal 5 Euro draufgezahlt. Da war dann die Freude am idyllischen und teuer gekauften Wald gleich verdorben...

  • Und da sollte man schon bisschen Ahnung vom Holzmarkt haben um dessen momentanen und zukünftigen Wert einigermaßen realistisch einschätzen zu können.

    Der aktuelle Wert ist ja nicht sehr hoch und das Risiko (je nach Lage) aktuell und zukünftig recht hoch. Zumindest bei uns ist der Altbestand (meistens Fichten) nicht wirklich gut für die Zukunft ausgerichtet.

  • hier wird immer suggeriert, dass Kaufwillige auch kaufen können. Bei uns im Norden vollkommen ausgeschlossen, dass Nichtlandwirte Flächen erwerben können (max. 1 ha).

    Das gilt aber nur für "normale" Nichtlandwirte ohne politische Unterstützung. Die großen Interessenten machen das über Beteiligungsgesellschaften (gegebenenfalls mit Strohmann) oder Stiftungen (z.B. Aldi) So wird der Nordosten ausgekauft. Durch die kontinuierlichen Eigentumsstrukturen im Nordwesten, wird dies dort noch verhindert. Mein Eindruck ist aber, dass der Osten auch hier für Gesamtdeutschland als Vorbild dient. Nebeneffekt ist der materielle und ideelle Zerfall der Dörfer, die dann fast nur noch aus Resthöfen bestehen. In der Prignitz kann man das schön sehen. Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel...

  • Das mit dem Vorkaufsrecht ist doch Kokolores....wer zahlt schafft an.


    Wer am meisten zahlt.....hat eben den längsten Larry.


    cu DL....der Nichtbauer muss doch am ende an den Bauern verpachten...weil selber kann man Bauer nur spielen.


    und der zahlt dann 700 und schiebt 300 Prämie ein....weil wenn der nicht verpachtet kommt die Berufsgenossenschaft, die Krankenkasse und und und

  • Bezüglich Osten als Vorbild, ich fürchte auch dass das so ist. Da muss man sich nur mal die Schlaggrößen anschauen, da kannste im Osten teileweise auf einem Schlag von Horizont zu Horizont schauen. Das gibt's bei uns noch nicht, zum Glück. Im Vergleich dazu sind die Schläge bei uns nahezu winzig, in der Mehrzahl < 1 ha.

  • wenn der Goldchart dem Marktpreis so hinterher hinken würde wie Ackerland + der Wald, dem Bodenrichtwert, dann wäre Gold noch bei € 500,-- /Oz. :D :D :D

    Ich habe auch nicht gesagt, dass alles über dem Bodenrichtwert zu teuer ist. Dass der bei steigender Nachfrage/Preisen grundsätzlich hinterher hinkt ist klar und außerdem ist es nur ein Richtwert (Mittelwert aus der Vergangenheit), die individuellen lokalen Bedingungen musste natürlich auch bei der Bewertung berücksichtigen.
    Aber so gut können die kaum sein, dass ich das 5-fache zahlen würde und kurzfristige Nachfrage-Übertreibungen würde ich bei beabsichtigter Investition in Ackerland und Wald aussitzen. Das ist ja nix zum Zocken, das man mal eben kauft und morgen wieder verkauft. Alleine die Nebenkosten müsste dann erstmal wieder rein holen.

  • Bezüglich Osten als Vorbild, ich fürchte auch dass das so ist. Da muss man sich nur mal die Schlaggrößen anschauen, da kannste im Osten teileweise auf einem Schlag von Horizont zu Horizont schauen. Das gibt's bei uns noch nicht, zum Glück. Im Vergleich dazu sind die Schläge bei uns nahezu winzig, in der Mehrzahl < 1 ha.

    Moin,


    Wahnsinn =O Wie bewirtschaftet man solche Miniflächen? Habe dieses Jahr ein Flurstück verkauft, da es ein wenig aus der Kehre lag und es mir mit 8 ha viel zu klein war ;)


    Grüße
    Goldhut


    P.S. : Jeder unter 75 ha Eigentum wird bei uns als Kleingärtner betitelt.


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  • Bin ja selbst kein Landwirt, aber ein guter Freund bewirtschaftet fast exakt 100 ha für seinen Schweinezucht/-mast-Betrieb.
    Das sind etwas mehr als 100 Schläge, hab die genaue Anzahl nicht im Kopf.
    Das Dreschen von so einem Schlag dauert nur paar Minuten, aber wenn auf vielen benachbarten kleinen Schlägen die gleiche Frucht drauf ist, ist das glaube ich nicht so viel anders als ein größerer Schlag. Bisschen mehr umher kurven ist das schon, macht aber glaube ich nicht viel aus.
    Beim Papierkram ist es halt mehr Aufwand, da die Ackerschlagkartei halt für über 100 Schläge zu führen ist. Aber da das heutzutage digital ist, geht das einigermaßen.

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