Gold und Silber selber schmelzen.

  • Zitat

    Original von Janeway
    wir haben auf der arbeit brenner die von einer campinggas kartusche befeuert werden. "Soudogaz X blabla" heissen die in etwa. die schaffen ca. 1700°C - das sollte reichen.


    Isset die da?


    http://cgi.ebay.de/Loetlampe-S…geNameZWD1VQQcmdZViewItem


    Lucky Friday
    Danke für die Tips, ich werde mal nach nem gebrauchten Ofen gucken und die Sicherheitstips werde ich auch beherzigen, allerdings hätte ich mich vorher sowieso noch informiert.
    So weit bin ich ja noch garnicht ;) und Brille 8) ist selbstverständlich.

  • So ein erster Versuch verlief soweit erfolgreich.
    Ich habe einen kleinen Barren gegossen.
    Ich habe mir einen Keramik Muffelofen gekauft und das Silber drinnen geschmolzen, als Giessform habe ich mir einen Graphitblock genommen und sowas wie eine Barrenform reingefräst.
    Mein Fazit: ein Muffelofen mit 1050 Watt verbraucht mir zu viel Strom!
    Der Ofen musste über 5 Stunden laufen um das Silber zu schmelzen und als ich am Schluss nochmal in den Keller bin um die letzten Schritte durchzuführen ist sogar, in einem neuen Haus, der FI Schalter, beim Einschalten des Lichtes herausgeflogen.
    Ich werde diesen Ofen nutzen um mein Wachs aus den Formen zu schmelzen und um die Formen zu brennen, ansonsten habe ich mir jetzt eine Lötlampe bestellt,. die Ersatzkartuschen kosten 1,50 Euro pro Stück und halten 1,2 Stunden volle Pulle aus, bevor sie leer sind.
    Ich glaube fast, dass das billiger wird als der Ofen, ausserdem sind die Kosten so absolut überschaubar, während ich die Stromkosten dann erst Ende des Jahres präsentiert bekomme.
    Vielleicht kaufe ich mir bei Gelegenheit einen etwas professionelleren Ofen, das überschreitet momentan aber mein Budget, was das Spielen anbelangt. ;)

  • erhält man beim Schmelzen von altem Goldschmuck unterschiedlicher Feingehalte und Legierungen eine homogene Masse als Ergebnis? Die Technik zum Erreichen entsprechender Temperaturen setze ich hier mal voraus.



    Ja, so wird auch in den Scheideanstalten aus vielen unterschiedlichen Legierungen ein homogener Barren gegossen, der danach analysiert wird.


    Hier ein Youtube Video:


    http://www.youtube.com/watch?v=-FZrLc2INqI&feature=related

  • Ich giesse selber kleinere Mengen Silber (ein wenig Schmuck Stümperei).
    Die besten Erfahrungen hab ich mit den Lötbrenner aus dem Baumarkt (Mit Druckminderer ca. 20,00 bis 30, Euro).
    Die Dinger werden an die Standard Campinggasflaschen 5 bzw.11 kg Propangasflaschen angeschlossen.
    Als Schmelztiegel verwende ich einen (kleinen)Schmelztiegel, Graphit ( [url]http://www.zujeddeloh.de/produkte/goldschmiedebedarf/schmelzen_und_giessen/schmelzen_--563/schmelztiegel_graphit--_1322.html)[/url]


    Mit dem Brenner kann man (mit etwas Übung) problemlos bis zu 50/60 gr Silber schmelzen. Grössere Mengen werden freihändig schwer möglich sein, da zuviel Wärme abgeleitet wird.
    Gegossen wird in Gießsand. Abdrücke von bestehenden Formen(Barren) lassen sich relativ leicht mit einem Formkasten
    erstellen.
    Man sollte sich beim schmelzen (Wenn nicht 999) etwas Boraxpulver gönnen, da sonst die Oxidation der "Fremd-Metalle" einen recht wirksamen Wärmeschutschild bilden kann.
    Alles bei zu zujeddeloh.de erhältlich.
    Falls man einen Formkasten (Abdrücke erstellen) verwenden möchte, sollte man auch Trennpulver einsetzten.
    Mit Eisengussformen (Barren) muss man sich, mit der Methode, mit ein paar Ziegel eine kleine Brennkammer (nur an eine Seite geöffnet bauen). Sonst leitet das Eisen zuviel Energie ab (Bei einem Lötbrenner) und das Silber schmilzt nie. Mit Grafitformen hab ich keine Erfahrung.
    Mit den (Theoretischen) 1300 bzw 1700 Grad Celsius ist Wunschdenken, da sich diese Temperatur nur auf einen kleinen Bereich der (Propangas) Flamme bezieht (Übergang Gelb zu Hellblau) der Rest liegt deutlich drunter. Nur mit diesem Bereich kann man Silber zum schmelzen bringen.
    Bei Gießsand kann man nie vorhersagen (ohne Schleuderverfahren) wie die Dichte des Endprodukts (Lufteinschlüsse) wird.
    Mit nem Muffelofen hab ich es auch mehrmals versucht, war aber auch nicht begeistert.
    Meiner kommt auf ca. 1100 Grad. Das etwas wenig wenn man den Keramiktigel noch mit einer Halterung rausnimmt und dann in eine Form gießt war das Silber (bei mir) nicht mehr so wirklich flüssig.
    Der Muffelofen sollte aber in ca. 45 Minuten auch größere Mengen (250 gr) verflüssigen. Der Stromverbrauch ist dann nicht allzu (bei 1000 W) hoch.
    Die Kammer von meinem ist mit (ca. 7cm x 7cm) zu klein um eine Eisenform zu verwenden. Grafitformen machen wenig Sinn, das sie die Wärme sehr schlecht leiten (Darum sind die Tiegel aus Grafit).
    Einen Keramikiegel ist beim erkalten des Silber zerlegt worden (teurer Spass).

  • Ich würde ja gerne mal ein paar Bilder von selbst erstellten Barren oder Schmuckstücken sehen ... bin irgendwie auch auf den Geschmack gekommen - weiß aber nicht, was für Ergebnisse hierbei überhaupt erreicht werden können.


    Wäre schön, wenn der ein oder andere mal ein Bild online stellen könnte.

    • Offizieller Beitrag



    Ein glorreicher Faden, ex aequo mit Misan's ultimativer Echtheitsprüfung eines Krügerrands... 8o ....etwas vom Besten auf der GS-Forums-Festplatte!


    Gruss und viel Erfolg,


    Lucky

  • Ein HolzKohlefeuer, das von unten angeblasen wird ... gibt problemlos die Temperaturen fuer Gold u. Silber ... ; erst recht wenn zum anblasen e. HeissluftGeblaese verwendet wird (im Baumarkt ab ca. 12 EUR ...)
    ==> Kann mit Kupfer getestet werden ...
    ==> Im freien zu arbeiten ist erforderlich ... sonst KohlenMonoxid-VergiftungsGefahr ...

    • Offizieller Beitrag

    Gute Idee, Boss.


    Im Freien oder unter einem Abzug wie im Labor oder in einem altertümlichen 'Cheminée' (welche aus Luftreinhalte-Gründen nicht mehr neu zugelassen werden). Es ist das Prinzip der Esse eines Schmieds. Aus Abbruch-Schamotte-Platten aus der Mulde eines Ofenbauers kann man sich behelfsmässig einen solchen Holzkohle-Ofen bauen.


    LF

  • Wie isses mit dem Giessen geworden, Donk?
    Ich hätte Rohmaterial für dich, allerdings nur in 925.
    Strassenmaterial ausm Ausland ;)

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  • Donk scheint keine Ringe mehr zu machen
    925er aus dubiosen Quellen ist allerdings eh nicht unbedingt sinnvoll hier zu verarbeiten zu versuchen (wenns überhaupt echt ist, so doch oft legierungen , die aufs gießen optimiert sind, aber schon beim 2. guß, noch dazu mit amateurhaften mitteln, hoffnungslos verunreinigt sind und nur fehlerhafte Güsse und erst recht beim Shcmieden verursachen)

  • loloca
    habe gerade erst gesehen, dass du mich direkt angesprochen hast.
    Ich habe mo,mentan keinen Platz zum Schmieden, deshalb liegt das Hobby auf Eis.
    Und...einer der vodergründigen Gründe, dass ich angefangen habe zu schmieden war ja, dass ich unbedingt Schmuck aus Feingold und Feinsilber herstellen wollte, nicht aus legiertem Material.

  • Eine Frage an die Profis:


    Kann man Silberbarren (100-250 Gramm) im Muffelofen herstellen, ohne zu gießen?


    Graphitbarrenform mit Silber füllen
    Ofen hochheizen, Silber schmilzt
    Ofen abkühlen lassen und Silberbarren entnehmen.


    Funktioniert das technisch oder fängt meine Graphitform an zu brennen?
    Spratzt das Silber?
    Gibt es sonstige Probleme?

  • ich bin gespannt, wie die Oberfläche des barrens wird bei derart langsamer Abkühlung (ein Muffelofen kühlt ja nur sehr langsam aus)
    und wie stark die Abnutzung der Graphitoberfläche ist bei so langer Hitze
    (spratzen und direktes brennen erwarte ich nicht, denn dafür ist zu wenig Sauerstoff in einem Muffelofen)


    was ist der Sinn der Aktion, solche Barren herzustellen?

    • Offizieller Beitrag

    Das Problem wird die Entlüftung sein - Silber ist viel zu schwer, als dass die eingeschlossene Luft von selbst entweichen würde - wäre dann dumm, wenn das spezifische Gewicht nicht stimmen würde (aber wer macht denn schon eine Tauchwägung...?).



    LF

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